Wie gelangen wir zum Glauben?

Höchst wunderbar waren die Wege auf welchen Gott das iberische Volk am Pontus zum christlichen führte. Es lebte dort eine christliche Sklavin Nina oder Christina, alle Tugenden eines frommen Christen in sich vereinigte. Es war aber Sitte bei den heidnischen Iberiern, dass, wenn  ein Kind erkrankte, dessen Mutter mit ihm in die benachbarten Häuser ging, um ein Heilmittel zu suchen. Da geschah es, dass eine Mutter  ihr todkrankes Knäblein, für welches sie in den Häusern der Nachbarschaft umsonst Hilfe gesucht hatte, zur Sklavin Christina brachte, mit der Bitte, ihm wo möglich zu helfen. Christina versicherte, sie verstehe sich nicht auf die Arzneiwisenschaft; indessen kenne sie einen Arzt, alle Krankheiten heilen können, und das sei Christus der Herr. Sie legte dem Kranken Kind ihr Kleid auf, und siehe ! Das Kind ward  augenblicklich  gesund. Der Ruf von diesem Wunder verbreitete sich weit im Lande und kam auch zu den Ohren der Königin, die mit einer schmerzlichen Krankheit behaftet war und nirgends Hilfe finden konnte. Sie nahm nun ihre Zuflucht zu Christiana, und erlangte durch ihr Gebet ebenfalls die erwünschte Gesundheit. Die Wirkung dieses neuen Wunders war, das die Königin und mehrere Personen am Hofe den christlichen Glauben Annahmen. Der König aber, der gar sehr ins Irdische vertieft war, könnte sich nicht entschließen, ein Christ zu werden. Nach geraumer Zeit begab er sich mit vielem Gefolge auf die Jagd und verirrte sich in der Hitze der Jagdblust in einem dichten Wald. Die Nacht brach ein, und  pechschwarze Finsternis lagerte sich über die Erde. Die Jäger tappten in der Finsternis umher, und wußten nicht, wo sie sich hinwenden sollten, um einen Ausweg zu finden. Sie schwebten in größten Gefahr ,in diesem schauerlichen Walde verhungern zu müssen, oder eine Beute reißender Tiere zu werden. In dieser Not wendete sich der König zu Christus, von dem ihm Christiana gesagt hatte, dass er Gott sei, und in jeder Bedrängnis helfen könne, und gelobte, seinen Göttern zu entsagen und Christ zu werden, wenn ihm Hilfe würde. Und siehe! Kaum hatte er das Gelübte getan, da wurde plötzlich heller Tag, und ein wohlgebahnter Weg führte den König und seine Begleiter In die Residenz zurück. So bedient sich der Herr in seiner Barmherzigkeit nicht selten der Wunder, um die Menschen zum Glauben zu führen. Heute ist nicht mehr nötig, durch Wunder zum Glauben geführt werden; denn die christliche Religion ist gegenwärtig auf der ganzen Erde verbreitet, und durch so viele Under bestätigt, dass wir blind sein müssten, wenn wir an ihrer Göttlichkeit zweifeln. Welches ist der ordentliche Weg, auf welchem wir zum Glauben gelangen? Zum Glauben gelangen wir nicht durch die Heilige Schrift, sondern auch durch die Kirche.Jesus Christus hat bekanntlich nur mündlich gelehrt, er hat Nichts geschrieben.Wir wissen, dass Jesus den Jüngern den Auftrag gegeben hatte, seine Lehre niederzuschreiben und die Schriften den Juden und Heiden zu ihrer Bekehrung in die Hände zu geben. Aber das wissen wir, dass er ihnen befahl, das Evangelium zu verkünden. Geht hin, sprach er und lehrt alle Völker und tauft sie, und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe.Math 28,19-20. Die Apostel und ihre Schüler schrieben zwar vier Evangelien und mehrere Briefen, aber es war keineswegs ihre Absicht, den Menschen an Mittel an die Hand zu geben, durch welches sie sich jetzt selbst in den Besitz des christlichen Glaubens setzen.Betrachten wir die Zeiten nach den Aposteln,so finden wir auch nicht ein Beispiel,dass man einem Volke zu seiner Bekehrung statt eines Missionärs Bibeln geschickt hätte. Überall, wo es eine Christen Gemeinde gab und noch gibt, wurde gepredigt,und der Glaube blühte oft schon lange, ohne dass dem Volke eine Bibel zu Gesicht  gekommen wäre. Der Glaube kam immer vom Anhören des göttlichen Wortes. Wollen wir zum Glauben gelangen,so müssen wir zur Kirche gehen. Jesus Christus eine Kirche gestiftet hat.Er bildete während seines öffentlichen Lebens eine Gesellschaft von Menschen, welche seine Heilige Lehre mit Gläubigen Herzen annahm,nach seinen Vorschriften lebte und seine Gnadenmkttel gebrauchte, umzum ewigen Heile zu gelangen. Dieses war eben der Anfang der christlichen Kirche. Vor allem musste die Kirche ein unfehlbares Lehramt haben, damit der wahre Glaube erhalten würde. Es ist also eine unbestreitbare Wahrheit, dass Jesus Christus seiner Kirche in der Person der Apostel ein unfehlbares Lehramt gab, und dass alle, welche zum wahren Glauben kommen wollten, die von ihnen verkündete Lehre annehmen mussten. Da entsteht aber eine Frage;Ist dieses unfehlbares Lehramt auch nach den Apostel in der Kirche geblieben? Nichts ist gewisser als dieses. Jesus Christus hat ja seine Kirche nicht bloß für die Zeit der Apostel gestiftet, sie sollte fortfahren bis zum Ende  der Welt, damit alle kommenden Geschlechter der Früchte der Erlösung und des ewigen Heils teilhaftig werden könnten. Zur Erhaltung des wahren Glaubens ist ein unfehlbares Lehramt notwendig. Bestünde in der Kirche nicht für alle Zeiten ein unfehlbares Lehramt, so würde der Glaube in tausend Trümmer gehen. Einen Beweis hierfür liefern uns die verschiedenen Religionspartien, welche sich im Laufe der Zeit von der katholischen Kirche losgerissen haben. Sie fielen, nachdem sie das unfehlbares Lehramt der Kirche verworfen. Die Kirche kann nicht lügen, noch Irtum Lehren. Weil Gottes Mund der Kirche  Mund ist und wiederum. Gott kann nicht lügen, also auch die Kirche nicht.

Dieser Beitrag wurde unter Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.