21. Sonntag C Lk 13, 22-30

21.Sonntag 2016 – Sie  kommen von Ost und West.

Einführung.

Jesus gibt uns den guten Rat, der sagt, dass wir nur durch  die enge  Tür ins Reich Gottes gelangen können. Viele jedoch beschreiten  den breiten Weg, der in die ewige Verdammnis führt. Selbstverständlich ist es nicht angenehm, durch die enge Tür zu gehen, denn das erfordert  von uns Menschen viel Selbstentäußerung und Entsagung. Eine Ermunterung aber ist die zweite Lesung des heutigen Sonntags: Mein  Sohn, verachte nicht die Zucht des Herrn, verzage  nicht, wenn  er dich  zurechtweist. Denn wen der Herr liebt, den züchtig  er.

Predigt

Wenn wir auf dem schmalen Weg sind, dürfen wir nicht vergessen, dass wir auf diesem Weg nicht allein sind. Auf diesem Weg ist  Gott mit uns. Das ist der Weg, wo wir sehr intensiv mit Gott vereint sind. Wenn wir das Reich Gottes gewinnen wollen, dann ist das nur dann möglich, wenn wir uns täglich bemühen, mit Gott zu leben. Eine nur augenblickliche Ergebung in Gottes Hände und dann sein Leben wieder nach den eigenen Wünschen zu lenken, genügt nicht.

Der Mensch von heute bemüht sich, viele Bekannte zu haben und mit deren Hilfe ein gutes und gesegnetes Leben auf Erden zu gestalten. Der moderne Trend heutzutage heißt: Ein einflussreicher Bekanntenkreis ist gut und notwendig zur Lösungen all unserer Interessen. Warum suchen die Menschen nur Unterstützung durch menschliche Macht und nicht durch die Macht, die Gott gibt? Es herrscht die Tendenz, sich Menschen zu erkaufen und man fühlt sich dadurch verpflichtet, etwas für sie zu tun, weil man der Überzeugung ist, dass man sie einmal brauchen könnte. Menschen suchen sich Bekannte, weil ihnen das Vertrauen fehlt auf einen, der um alles sorgt. Nur der Mensch, der die Hilfe von Menschen als Gottesgeschenk annimmt, der ist frei. Menschen, die sich zu sehr an andere anlehnen, sind oft unglücklich. Sie klammern sich vorerst vertrauensvoll an sie, dann aber auch in  materieller Hinsicht. Schließlich erkennen sie, dass auch die anderen Menschen in gleicher Weise arm sind wie sie.

Es traurig, wenn ein gläubiger Mensch sagt: Ich habe keine Bekanntschaft, mir wird niemand helfen. Das ist ein Zeichen des Misstrauens gegenüber Gott, denn so verlässt er sich nur auf die menschliche Sicherheit.  Gott wartet immer, dass wir mit Vertrauen zu ihm kommen, und wir sollen uns keine Sorgen machen über unser gebrechliches Leben, weil es in Gottes Hände ist. Wenn wir etwas erreichen wollen und uns daran sehr viel liegt, so wird uns Gott das  geben, wenn es sein Wille ist. Wenn wir aber etwas um jeden Preis erreichen wollen, was nicht Gottes Willen ist, so stehen wir im tiefen Widerspruch mit seinem Willen. Wenn wir uns auf Menschen verlassen, die uns helfen können, dann sollen wir nicht vergessen, dass nicht diese Menschen uns helfen, sondern Gott uns durch diese Menschen. Nicht wenige Menschen denken, dass sie durch gute Bekanntschaft sich das ewige Leben sichern.

Was sagt uns Jesus heute ganz klar dazu? Viele werden zu mir an diesem Tag sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken und du hast  auf unseren Straßen gelehrt.Und Jesus wird erwidern: Ich kenne euch nicht. Um Jesus zu kennen, genügt es also nicht, nur mit ihm zu essen oder zu trinken. Es genügt auch nicht, nur einmal im Jahr zur Kirche zu gehen oder ein paarmal zu ministrieren und dann zu sagen: Ich habe schon alles für die Kirche getan und so ist mir der Himmel sicher. Wir können nur das Reich Gottes gewinnen, wenn wir täglich mit Christus leben.

Liebe Brüder und Schwestern, wir sollen also acht geben und nicht den breiten Weg wählen! Der schmale Weg verlangt zwar Anstrengung, der schmale Weg hat seine Schwierigkeiten, aber auch seine Schönheit. Menschen, die diesen Weg wählen, können so manches über Ereignisse in ihrem Leben berichten, wo sie eine außergewöhnlich Fürsorge von Gott erleben durften.

Der Mensch freut sich immer, wenn er sieht, dass Gott  sich um ihn kümmert, vorausgesetzt, dass er auf ihn  vertraut. Es ist sogar äußerst gesund für uns, wenn wir etwas erreichen wollen, und wir haben niemanden, der uns helfen kann. Da wächst unser Vertrauen auf Gott.

Wenn ein Priester in eine andere Pfarre versetzt wird, so wird er dort anfangs niemanden kennen. Er muss die Arbeit der Pfarre fortsetzen, er muss Probleme lösen und er weiß dann nicht, an wen er sich wenden soll. Was bleibt da anderes übrig, als ein großes Gottvertrauen. Wenn dann der Priester viele bereitwillige Menschen kennenlernt, die ihm helfen, darf er trotzdem niemals das Vertrauen in Gott verlieren. Setzen wir unser Vertrauen immer wieder auf Gott, dann wird er uns helfen, wenn wir seine Hilfe brauchen!

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