Gottes übergroße Barmherzigkeit gegen Sünder
Die Beweggründe wodurch Gott zu grenzenloßer Barmherzigkeit bestimmt wird, liegen diese nicht außer ihm. Allen Grund, der Sünder, sich zu erbarmen und ihnen zu vergeben, schöpft Gott nur aus sich selbst. Hl. Bernhhard. Diese sind :
1. Die Verherrlichung seiner selbst, denn obgleich auch die Akte der strafenden Gerechtigkeit seiner Glorie Zeugnis geben und sie nach außen mehren, so betet doch die Kirche mit Recht. Der du deine Macht im Erbarmen und Verschonen vor allem kundtust. Das nämlich ist das Erhabenste, etwas spezifisch Göttliches. Erweckung des Glaubens an Gottes Barmherzigkeit. Gottes vollkommenste Liebe zum Guten, sein absoluter Haß gegen das sittlich Böse, drängt ihn, das Böse auszutilgen und das Gute zur ewigen Alleinherrdchaft zu bringen.Dies jedoch ist nur möglich, wenn der Sünder sich der Gnade ergibt und bekehrt, wenn er das Heil gewinnt. Folgerungen für uns. Die Liebe des Vaters zum Sohne. Durch seinen Tod hat Jesus uns für sich erkauft. Mit jeder Seele geht ein teures Eigentum Christi verloren, der Preis seines Blutes. Es ihm zu erhalten, ihm wieder zu erwerben, ist darum das beständige Liebesstreben des Vaters, dass ich nichts von dem, was er mir gegeben hat,,, Joh. 6,39. Seine unendliche Gütigkeit, die ihn drängt, das Geschopf einerseits vor ewigen Elend zu bewahren und an seiner eigenen Glückseligkeit teilnehmen zu lassen. Darum ist Gott gedrängt vom Drange, barmherzigkeit zu erweißen. Welch kräftige Aufforderungen zu unbegrenzten Hoffen und zu milden Erbarmenden Menschen auch von zeitlichem Elend und leiblichen Übeln befreite.Gott unser Vater im Himmel ist auch barmherzig. Fast jede Seite der heilige Schrift sagt uns, dass wir einen gnädigen und barmherzigen Vater im Himmel haben. Gnädig und barmherzig ist der Herr und von großer Güte, und handelt nicht mit uns nach unsern Sünden und vergilt uns nicht nach unsern Missethaten. Wenn sich nun seine Erbarmung ganz besonders darin gezeigt hat, dass er durch den Tod Jesu Christi unsere Seele von der Sünde und der ewigen Verdammnis retten wollte, so ist Gott von jeder nicht weniger dadurch barmherzig gewesen, dass er den Menschen auch von zeitlichem Elend und leiblichen Übel befreite. Wie barmherzig ist er nicht gewesen gegen das Volk Israel. Er rettete es aus der Knechtschaft Ägyptens und führte es glücklich durch das rote Meer. Wie barmherzig ist er nicht gewesen gegen den König Ezechias. Er der krank war bis zum Sterben, weinte und rief zum Herrn, und der Herr ließ ihm durch den Propheten sagen: Ich habe dein Gebet erhört und will dich heilen, und füge zu deinem Leben noch fünfzehn Jahre. Wie barmherzig ist er nicht gewesen gegen die arme Witwe zu sarepta, die in den Tagen der Hungersnot nichts hatte als eine Hand von Mehl im Kasten und ein wenig Öl im Krug. Doch nicht bloß in den alten Zeiten hat Gott seine Erbarmungen gegen Leidende bewiesen, auch jetzt lindert er die Schmerzen des Kranken. auch jetzt speist er die Hungrigen. Es ist der den Kräutrn heilsame Kraft verlieh, dem Lahmen eine tütze, dem Kranjen ein Troßt, dem Armen ein helfende Hand und dem Unglücklichen eine Quelle des Lebens. Wir haben also einen Vater der Barmherzigkeit und einen Gott alles Trostes, und durch diese Wahrheit müssen wir uns verpflichtet fühlen, auch barmherzig zu sein. Denn ist Gott unser Vater, so müssen wir seine Kinder sein. Ein gutes Kind kann ja die Natur eines guten Vaters nicht verleugnen. Oder tragen wir nicht einen Funken seiner Liebe in unser Herz eingepflanz, so dass wir weinen mit den Weinewennnden, leiden mit den Leidenden? Der Gedanke an Gottes Barmherzigkeit soll fortan den Entschlus in uns erneuern und befestigen. Wir wollen barmherzig sein, weil unser Vater im Himmel barmherzig ist.
Die Leidenden sind nach der Lehre des Christentums unsere Brüder. Auch der Leidende ist ein Christ. Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Können wir aber behaupten, dass wir ihn lieben, wenn wir bei seinen Leiden kalt und empfindungslos bleiben, wenn wir unsere Ohren gegen seine Klagen verschließen Können wir behaupten, dass wir ihn lieben, wennn es uns zu mühselig ist, zu seiner Hilfe auch nur einen Schritt zu tun. Ó gewiss nicht. Denn es ist ja der wahren christlichen Liebe eigen, dass sie so denkt und spricht.
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