Die Sorgen dieses Lebens
Gott sagte dem Adam: Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brod essen, und dennoch Christus, ohne mit diesen Worten in Widerspruch zu kommen, wahr auch bleibt, so lange die Welt steht , was Gott durch Job spricht: ,, Wie der Vogel zum Fluge, so ist der Mensch zur Arbeit geboren”. In Ewigkeit wahr bleibt, was der heil. Völkerapostel lehrt. ,, Wenn aber jemand die Seinen sonderlich seine Hausgenossen nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist ärger als ein Heide”. 1 Tim 5,8 . Was würde aus der Welt werden, wenn nicht der Vater für seine Kinder, die Regierung für ihre Einwohner, der Seelenhirt für seine Herde weiße und bescheidene Sorgen tragen würde? Das Band der menschlichen Gesellschaft würde bald zerreißen , der Boden würde bald von Disteln und Dörnern wuchern. Aber wie lieblich wächst, blüht und reift das Wohl der Völker. Gleichwie die Vögel, wenn sie Körner gesammelt, sich in die Lüfte mit den Flügeln erheben, ebenso sollst auch du, o Christ, dessen Leben mit vielen Sorgen durchfurcht ist, dich mit den Flügeln des Geistes in den Himmel erheben. Vom Himmel herab sollst du die notwendige Speise für Leib und Seele erwarten und erflehen. Der heilige Franziskus hatte seine besondere Vorliebe zu den Lerchen, welche er seinen Jüngern zum Vorbilde aufstellte. Seht sagte er: wenn sie das Samenkorn gefunden und gespeist haben, so erheben sie sich in geradem Fluge in die Lüfte, und stimmen ein überaus süßes Lob und Danklied ihrem Schöpfer und Ernährer an. Mache es sagt der heil. Franz von Sales, wie die kleinen Kinder. Währen diese mit der einen Hand von den Gesträuchen Erdbeeren pflücken, klammern sie sich mit der anderen an ihren Vater. Ebenso sollst auch du mit der einen Hand dein zeitliches Geschäft betreiben, und mit der anderen die Hand des himmlischen Vaters festhalten. Ach wie verkehrt ist dagegen das Tun der bekümmerten Erden menschen. Mit Leib und Seele, hängen sie an der traurigen Erdscholle und suchen durch eigene Kraft. Kunst und Betriebsamkeit überflüssige und unnötige Dinge. Hat aber der Schöpfer nicht deinem Körper eine aufrechte Stellung gegeben, um dich zu lehren, dass du nicht auf dem Staube kriechen, sondern deinen Geist in die Höhen des Himmels erheben sollst? Ja, hebt eure Herzen mitten unter den Sorgen himmelwärts. Paulus sagt: ,,Unsere Heimat aber ist im Himmel, von dort wir auch warten des Heilandes Jesus Christus, des Herrn” Phil 3.20. Wir haben nur den Leib auf Erden, will der Apostel sagen, unser Geist, unser Herz und Gemüt ist im Himmel bei Jesus. Dies haben verstanden jene alten Mönche Ägyptens die, wie Cassianus erzählt, während sie mit den Händen Körbe flochten und das Feld bebauten, doch allezeit mit den Schwingen ihres Geistes zum Throne Gottes sich erhoben und sein Lob verkündeten.
Gleichwie die Schiffer, die durch die Wogen des Meeres segeln öfter hinauf zu den Himmel blicken, als in die Tiefe der Seele schauen, so vergiss nicht, während du dein das Brot isst dein Blick zum Himmel zu erheben. Jesus sagt zu uns: Sucht vor allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, alles übrige / Nahrung. und Kleidung und sonstige Bedürfnisse, wird euch beigelegt werden.
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