Wie man in den Himmel gelangen könne?
1,Wir müssen ersten den Weg zum Himmel kennen lernen. Der Reisende machte sich einen Reiseplan, bevor er aus seiner Heimat abgeht, er fragt auf dem Wege öfters sorgfältig, wo er hinaus müsse, damit er nicht irre, oder er nimmt einen Gefährten zu sich, der des Weges kundig ist, wie es der junge Tobias mit dem Erzengel Raphael machte Tob 5,4 Eben dieses haben auch wir müssen uns um den Weg, der dahin führt, genau erkundigen, d.h wir müssen die Glaubens, und Sittenlehren fleißig erlernen, deren Beobachtung zum Himmel nötig ist. Die Sittenlehre zeigt uns, dass wir allein in der Welt sind um Gott zu dienen und ewig zu werden, sie legt uns die göttliche Gebote, die Befehle der Kirche und die besondern Plichten des Standes vor, nach welchen das Leben eingerichtet werden muss, sie unterweist uns, wie man die heilige Sakramente, die Mittel des Heiles, nützlich gebrauchen kann, sie belehrt uns, wie wir Böses meiden und Gutes tun sollen. Sie erklärt uns, dass die Sünde das grösste Übel des Menschen ist und das ihn die Tugend glücklich macht. Dieses und noch mehreres was der Glaube vorträgt, ist demjenigen in einem gewissen Masse zu wissen notwendig, dem von dem Himmel nicht abirren will, diese Wissenschaft zeit den Weg, der in das Land der Lebendigen führt, in das wir reißen.
Aber bemühen sich alle dieser Wissenschaft? Wie viele wollen den Himmel, da ihnen doch der Weg dahin unbekannt ist. Man weißt viele nicht, sagt der heilig. Thomas von Aquin , die man wissen sollte. Einige lernen diese Dinge nicht aus Nachlässigkeit, einige aus Faulheit, und einige schämen sich nach denselben zu fragen. Manschen ist sogar das Ziel ihres Daseins in der Welt unbekannt. Sie glauben, sie seien nicht Gottes, nur ihrer selbst wegen da. Sich in der Welt ein ansehnliches, reiches und wollüstiges Leben zu verschaffen, ist ihre ganze Sorge, dazu sind sie scharfsinnig genug, zu der Wissenschaft des Heiles aber stellen sie sich blödsinnig. Sie lesen alle Zeitungen und Zeitschriften und halten sich deswegen für Gelehrte , aber sie wissen den Weg zum Himmel durchaus nicht. Ach es ist doch unendlich viel daran gelegen, dass man diesen Weg finde, sonst werden wir uns verirren.
2.Wir müssen zweitens den Weg zum Himmel gehen…
wenn wir dahin gelangen wollen. Es ist nötig, das wir mit David zu Gott beten. Herr lehre mich deine Satzungen, aber wir müssen auch, wie er hinzusetzen. ,, Herr, führe mich auf dem Weg deiner Gebote” Ps. 118 Die drei Apostel Christi mussten einen hohen Berg besteigen, ehe sie freudige Verklärung desselben sahen. Math 17. Wer den Weg aus Deutschland nach Rom ganz gut weiß und doch immer in Deutschland bleibt, kommt niemals nach Rom, eben so wird derjenige die himmlische Stadt Jerusalem nicht erreichen, der keine Schritte dahin auf dem Wege der Tugend macht.Ein Knecht, der seines Herrn Willen weiß, und ihn nicht tut,der wird mit vielen Streichen gezüchtigt werden. Lk 12,47. Der heilige Augustin sagt:,, Es gab Philosophen,welche von den Tugenden und Lastern viele scharfsinnige Dinge abhandelten, Bücher geschrieben haben und … dennoch nicht durch die Türe eingingen, die zum wahren Glauben und in den Himmel führt.Wer auf dem Wege der Tugend Tugend nicht fortschreitet, der kommt zurück. Indessen wie viele gibt es, die sich den Himmel versprechen und demselben doch niemals näher kommen. Sie stehen immer in ihrem alten Untugenden, sie sind noch die vorigen Sklaven ihrer ungezähmten Leidenschaften. Sie haben auf dem Weg der Tugend in vielen Jahren keinen Schrift vorwärts getan. Viele müssen eingestehen, sie seien jetzt mit mehreren Sünden und Bösen Gewohnheiten beladen, als früher, und haben sich also nicht dem Himmel, sondern der Hölle mehr genährt.
3. Wir müssen endlich auf dem Wege zu dem Himmel nicht ermüden. Was nützt es eine Reise wohl anfangen und eine Zeit lange fortsetzen wenn man doch das erwünschte Ziel nicht erreicht. Sirach sagt: ,, Wehe denjenigen, welche die rechten Wege verlassen und sich auf verkehrte Wege begeben. Was werden sie tun, wenn der Herr eine Untersuchung vornehmen wird.Sir. 2,16,17 Wie unglückselig sind diese, die Beschwerden des Weges den Himmel schon eine längere Zeit erduldet haben, und dennoch den Himmel nicht erreichen. Man fragt bei den Christen nicht nach dem Anfange, sondern nach dem Ende, sagt der heilige Hieronymus. Und der heilige Augustin setz bei: Die Belohnung wird nicht denjenigen gegeben, die anfangen zu arbeiten , sondern die vollenden, und die Krone kommt nicht jenen zu, die laufen, sondern die zu dem Ziele kommen. Desgleichen sagt der heilige Bernard: ,,Wir müssen in allen Widerwärtigkeiten so ausharren, dass wir mit Christus sagen können: Es ist vollbracht. Und sogar der Heide Seneka spricht: Es ist schändlich der Last weichen. Der ist kein starkmütiger Mann, der die Arbeit flieht und dem nicht der Mut durch die Beschwerlichkeit der Dinge selbst wächst. Mit welch einer wunderbaren Standhaftigkeit hielten die Heiligen bis in den Tod aus. Und wären sie Heilige geworden, wenn sie nicht so ausgehalten hätten? Lasst uns aus so vielen Tugendhelden, den heilige Chrysostomus betrachten. Er hatte einen beschwerlichen Weg in den Himmel, weil er in der Verbannung demselben zu reißen musste, die er aber unerschrocken bis zum Tode erduldete.
So habe ich euch gezeigt, was nötig ist, wenn ihr in den Himmel kommen wollt: Ihr musst 1. den Weg dahin kennen, 2. darauf gehen, und 3, darauf nicht ermüden. Und ich frage euch noch einmal. Wohin zielt ihr auf der Wanderschaft dieses Lebens? Geht den Weg zum Himmel. Erliegt nicht auf dem Weg des Himmels. Der heilige Paulus sagt:,, Wisset ihr nicht, dass die so in der Kampfbahn laufen, sie laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihn erlangt” 1. Kor 9,24. Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig. Mt 10,22
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