Glaube wie die Aneignung

Was bedeutet in der christlichen Terminologie glauben?

In der weltlichen Bedeutung des Wortes zu glauben bedeutet folgendes. Jemand sagt zu mir etwas. Wenn ich das glaube, das bedeutet, dass ich für das wahr halte. Dann ist ganz natürlich, dass ich danach handle. Wenn  jemand behauptet, dass morgen unsere Stadt die Überschwemmung betrifft, so dann, werde ich mich für die Überschwemmung vorbereiten, damit die materiellen Schaden, möglichst was kleinste sind. Außerdem werde ich auch die anderen darauf aufmerksam machen. Aber wenn ich das nicht glaube, werde ich nichts machen und niemand sage ich etwas. Bedeutet der Glaube dasselbe auch im Christentum? Ja und nein.

Hier gibt es ein grundsätzlicher  Unterschied. ,,Denn das Wort Gottes ist lebendig und  kräftig”. Weil Gottes Wort  ist nicht nur Wort, sondern auch ,, Leib”. ,,Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter  uns” . Joh 1,14 Noch mehr ,, Im  Anfang war das Wort und das Wort war  bei Gott. und  Gott war das Wort”. Joh 1,1. Das Gottes Wort ist nicht nur das Wort, das ist die Realität, das ist selbst Gott. Anzunehmen dieses Wort bedeutet, nicht nur irgendeine Nachricht anzunehmen, mit der wir zustimmen. Dieses Wort anzunehmen bedeutet, Gott selbst anzunehmen. Was bedeutet dann an das ,,Wort” glauben?  Wenn an das gewöhnliche Wort zu  glauben bedeutet, aneignen es, sich identifizieren mit ihm. Weil Gottes Wort  selbst Gott ist , dann bedeutet das , sich Gott aneignen, mit ihm sich zu identifizieren. Also der Glaube ist nicht anders , als ,, Aneignung Gottes”. Der heilige Bernard von Clairvaux sagt. Das ,was ich von mich selbst nicht gewinnen kann, eigne ich mich mit Vertrauen an. Wir vergessen  oft, um ,, Rechtfertigung” ,, Barmherzigkeit” ,,Gott22 selbst zu erlangen,  ist es genug nur glauben, nichts mehr. Es ist genug zu glauben und ich bin Gottes Sohn. Alle diese geistliche Gabe haben wir in der Taufe bekommen und durch Glauben wir eignen sie uns an. Darum sagt Jesus. Wer glaubt und lässt sich taufen, wird gerettet werden. Wenn aber wir nicht glauben, egal ob wir getauft wurden oder nicht, wenn auch  wir getauft wurden und wir haben diese Gaben, aber wir eigneten diese Gaben durch den Glauben nicht an. Darum sagt Jesus: Wer  aber nicht glaubt, der  wird  verdammt werden. Mk 16,16 Genauer gesagt. Wer nicht glaubt, wird verurteilt werden. ,,Wer an ihn glaubt, der wird  nicht gerichtet, wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, den er glaubt nicht an den Namen des eingeborener Sohnes Gottes”. Das ist aber das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht denn ihre Werke waren böse” Joh 3, 18-19.

Und was ist dann das christliche Leben? Wozu ist es gut, wenn zum Heil nur der Glaube genug ist?  Vergessen wir nicht, dass das christliche Leben nicht die Voraussetzung des Heiles ist. sondern Frucht des Heiles. Eben darum , dass ich glaube, dass ich wirklich Gottes Kind bin, so automatisch lebe ich wie ein Sohn Gottes. Genau so, wenn jemand zum Direktor ernannt wurde, beginn er sich so benehmen, wie ein Direktor. Sicher wird es einige Zeit dauern, wenn er sich alles/was ein Direktor muss wissen/  aneigne.  Ähnlich auch ein Christen eignet sich  allmählich die Grundsätzen des christlichen Leben an. Sagen wir nicht das: Das ist nicht möglich. Tausende Heiligen, die schwache Menschen waren, zeigen uns, das es möglich ist. Und Jesus sagt zu uns: ,,Wahrlich, wahrlich ich sage euch.Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun,denn ich gehe  zum Vater” Joh 14,12.

Das Heil und alles was mit diesem Wort zusammenhängt ist also aus dem Glauben und wir gewinnen ihn, im Augenblick wenn wir glauben. Und die Werke sind die Frucht dieses Glaubens.

Praktische Aufgabe:

Was ist für uns das Evangelium?  Die Sammlung der Normen, die wir erfüllen müssen, damit wir das Heil gewinnen, oder die Anleitung zum Gebrauch zur Entwicklung Gottes Lebens in uns?

Verwerten wir uns selbst. Glaubten wir wirklich an Gott? Wenn ja das erkennen wir danach, wie wir unseren Glauben erleben, und aufs Gleiche durch unsere Taten,

Schauen wir noch einmal in die Heilige Schrift auf die Stelle, wo über Glauben geschrieben ist.

 

 

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