Haben wir die Hoffnung? Hebr 6,20

Sehr trauende Familie.

Was stellen wir  uns unter dem Wort Hoffnung vor? Vor uns liegen die irdische Überreste ihres Vaters, Schwiegervaters, Bruders, Verwandtes. Unser Bruder litt an eine unheilbare Krankheit. Was für eine große Freude haben sie gespürt, wenn sie vom Arzt die Worte von Hoffnung gehört. Wir aber wissen, dass die menschlichen Worte schwach sind. Niemand von uns hat sich das Leben gegeben und niemand hat das Recht uns es nehmen. Nur Gott kann unser Leben beendet. Auch wenn wir heute trauern, blieb uns die Hoffnung. Nicht die menschliche Hoffnung, vergängliche, aber die, an die auch unser Bruder  glaubte. Zu dieser Hoffnung aneifert uns auch Apostel Paulus in der Lesung, die wir jetzt gehört haben. Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er vergäse eures Werks und der Liebe, die ihr erzeigt habt seinem Namen, da ihr  den Heiligen dientet und noch dient. Hebr 6,10.

Paul verfolgte zuerst die Christen. Die Begegnung mit Jesus änderte sein Leben. Dann begann er eifrig Christus verkündigen. Er hatte die Hoffnung, dass, das er macht, nicht vergeblich sei.Er glaubte, das alles was er macht, einmal belohnt wird. Paul beschwerte sich nicht, dass er wegen des Glaubens die Schwierigkeiten ertragen musste. Diese Hoffnung, die Apostel Paulus hatte, hatte auch unser Bruder. Er hat viel getan für unsere Kirche. Vor zwei Wochen hat er Krankensalbung angenommen. Und heute, nehmen  wir von ihm Abschied.

Die menschlichen Worte trösten, aber wir glauben an Wort Gottes, das gerecht ist.  Wir glauben dass Gott verzeiht die Schwächen unseres Bruders und sieht auf seine guten Willen, auf seine gute Taten auf. Vertiefen auch wir uns, dass alles was wir für das Heil unserer Seele tun, nicht vergeblich ist. Wir glauben an die Worte von Jesus, die er sagte. Wer an mich glaubt, wird leben auch wenn er stirbt. Joh 11,25. Auf den Tod sich vorzubereiten ist die große Gnade. Verlegen wir diese Vorbereitung nicht.

Um 7 Uhr Morgen weckte sich Anna Griegorievna und bemerkte, dass ihr Mann auf sie schaut. Anna sagte Fjodor Michajlovitsch Dostojewskij. Ich schlafe schon drei Stunde nicht. Ich spüre, ich werde heute sterben. Anna begann zu weinen. Fjodor tröstete sie. Denke daran, ich habe dich immer geliebt, dich nie betrügt. Um 11 Uhr fühlte Dostojewskij große Schwachheit, er rief zu sich Gattin und die Kinder, und bat sie, damit ihm das Gleichnis vom verlorenen Sohn verlesen. Das war den letzten Text, den Dostojewskij hörte. Am Abend starb er.

Es ist schön, wenn wir die Hoffnung haben.  Wir alle haben die Hoffnung, dass Gott uns das ewige Leben schenkt. Wir verabschieden uns von unserem Bruder in der Hoffnung dass einmal werden wir mit ihm in Ewigkeit treffen.

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