Dienstag der 2.Fastenwoche Mt 23, 1-12 2017
Gott, der eine, der allein unser Vater im Himmel ist, sei mit euch
Das heutige Evangelium ist der Anfang der strengen und vorwurfsvollen Reden an die Adresse der Pharisäer. Für die Hörer musste das etwas Erschütterndes sein – einfach deshalb, weil jemand gewagt hat, gegen diese Gesellschaftsschicht seine Stimme zu erheben. Die Jünger von Jesus und die Hörer hörten mit Überraschung und Angst die Anklagen an die Adresse der Pharisäer, die wie Steine auf sie fielen.
Jesus, du allein bist unser Meister und unser Lehrer. Herr, erbarme dich unser.
Du hast dich erniedrigt und bist Mensch geworden. Christus, erbarme dich unser.
Du kennst die Menschen, denn vor dir ist nichts verborgen. Herr, erbarme dich unser.
Die Gruppe der Pharisäer entwickelte sich aus der 200-300 Jahre vor Christi Geburt entstandenen Bewegung der religiösen Eiferer. Diese Bewegung bestimmte die Art wie ein Jude zu sein hat. Ursprünglich gehörten dazu nicht nur die Pharisäer, aber sie wurden zu den typischen Repräsentanten dieser Bewegung. Sie verlangten die Einhaltung des Gesetzes des Mose ohne Skrupel. Jeder Israelit war überzeugt, dass diese Gesetze göttlichen Ursprung sind. Die Pharisäer legten ihnen einige hunderte komplizierter Gesetze und Vorschriften vor und diese sollten konsequent eingehalten werden, um die Vollkommenheit zu erlangen. Da waren auch unnötige Anordnungen, Vorschriften enthalten, die eigentlich eine enge persönliche Beziehung zu Gott behindern. Die Menschen, die sich in ihrem Studium um diese Vorschriften bemühten, nannten sich peruschim – das heißt übersetzt: Abgesonderte. Von dort kommt das Wort Pharisäer. Sie selbst nannten sich haberim – das man als Gefährte oder Genosse übersetzt – oder anders übersetzt – ich weiß von nichts. Diese im Grunde laienhafte Gruppe stand in Opposition zu einer anderen religionspolitischen Bewegung, den Sadduzäern, zu der die Mehrheit der Priester gehörte.
Nun einen sollen wir auf Erden unsern Vater nennen. Zu ihm dürfen wir voll Vertrauen beten.
Die Ehre der Welt ist vergänglich. Der Friede des Herrn ist die bleibende Kraft unseres Lebens. Deshalb bitten wir.
Selig, die sich selbst erniedrigen, sie werden erhöht werden im Reich des Vaters.
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