Begräbnis März 2018

Liebe trauernde Familie,

Manchmal spüren wir  es besonders deutlich, dass unsere Sprache versagt, das unsere Worte nicht mehr  ausreichen. Wir wollen uns  hier nicht mit frommen Formeln über diese Situation hinwegtäuschen. Wir sind sprachlos, weil wir  ratlos sind. Da ist ein Mensch von uns gegangen. Sie kannten Frau N, besser als  ich. Wir stehen stummen und  betroffen daneben. In dieser Situation sagt Jesus zu uns:  Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und  unter Lasten stöhnt! Wenn sein Wort überhaupt gilt, dann ganz sicher auch für  unsere Verstorbene. Jesus hat dieses Wort wahr gemacht durch sein  Leben. Die am Ende waren, konnten bei ihm neu anfangen.  Die keine Hoffnung mehr hatten, die von anderen preisgegeben waren. Er nahm sie an, er stand zu ihnen, und so konnten sie neue Kraft und neue Hoffnung finden. Jesus hat dieses Wort wahr gemacht durch sein Sterben. Er ist selber den Weg des Todes gegangen, in Angst und  Zuversicht, bis in die äußerste Verlassenheit davon gelaufen. Das konnten sie  nicht mehr ertragen.  Seitdem ist Gott unsere Todeseinsamkeit und Verzweiflung nicht fremd. Er konnte sie im Tod begleiten und  sein Wort erneuern. Komm zu mir, die du  dich plagst und  unter den Lasten zusammengebrochen bist.  Komm zu mir! Gewiss, das ist die Zumutung unseres Glaubens,  Das kommt heraus, was Glauben eigentlich heißt. Da geht es nicht um ein bisschen bürgerlich-katholische Tradition. Hier geht es um  die  zentrale Frage, ob  wir  Gott zutrauen, dass er  stärker ist als  der Tod. Ob wir  ihm zutrauen. Ob  wir  ihm zutrauen, dass er auch ein nach den Maßstäben unserer Welt verpfuschen Leben vollenden kann. Ich weiß nicht, ob Sie  mir darin folgen können. Aber gibt es außerhalb dieser Zumutung sonst eine Hoffnung für die Verstorbene? Trost- nicht Vertröstung . Wenn dieses Wort ihr gilt, dann dürfen wir es in zweiter Linie auch für  uns selbst hören. Kommt zu mir, die ihr  euch plagt und unter der Last stöhnt. Auch wir dürfen  mit unserer Last zu ihm kommen. Wie kann unser Leben gelingen? Was ist es wert, dass  wir  uns dafür einsetzen. Aus  welchen Kräften leben wir? Wie standen wir zu der Toten? So sehr wir dieses Wort Jesu. Kommt zu mir, die ihr euch plagt! für uns selbst hören dürfen., so sehr darf gerade dieses Wort nicht als billige Vertröstung verstanden  werden, das uns andere notwendige Fragen erspart. Wie konnte das in unserer Mitte geschehen? Der Tod erlöst nicht nur vom Leid. Das ist nur menschliche und irdische Wahrheit. Aber das ist doch nicht alles!  Jesus Tod  und Auferstehung  sagen uns, dass der Tod noch eine andere Seite hat. Der Tod  erlöst  uns  zu neuem und ewigem Leben. Der Tod zeigt uns neue und ungeahnte Lebensmöglichkeiten. Der Tod  öffnet neue Tore, schickt uns endgültig auf den Weg den Jesus  uns vorausgegangen  ist. Der Tod erlöst uns zu neuem und ewigem Leben.

Die Verstorbene hat in ihrem Leben an Jesus Christus geglaubt. So dürfen wir sie jetzt auch  mit Jesus in Gottes Hand geborgen wissen. Erlöst von allem irdischen Leid wird sie  neues und ewiges Leben haben. Er ist trostreich, unsere Verstorbenen in Gottes neuem und ewigem Leben geborgen  zu wissen.

Dieser Beitrag wurde unter Begräbnis veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.