Gewissen
Wir wollen nun besprechen, wie ihr beim Sakramente der Buße die fünf Stücke verichten soll.
Das Gebet zum Heiligen Geist. Vor allem, müssen wir wissen, das wir Gewissenforschung nicht aus eigener Kraft verrichten können. Wir brauchen dazu den Beistand des Heiligen Geistes. Im Gebet zum Heiligen Geist bitten wir den Heiligen Geist um zwei Dinge: 1.dass er unseren Verstand erleuchte, damit wir unsere Sünden recht erkennen; 2. dass er unseren Willen bewege. Wir müssen ja unsere Sünden auch bereuen , einen guten Vorsatz fassen und uns wirklich bessern, aufrichtig beichten und die Genugtuung verrichten. Dazu brauchen wir guten Willen. Diesen guten Willen erbitten wir vom Heiligen Geiste: er möge unseren Willen bewegen bewegen, dass er sich von der Sünde ganz abwendet und sich zur Besserung und zur Beichte entschließt. Wenn wir das Gebet zum Heiligen Geiste gebetet haben, erforschen unser Gewissen. Bevor wir von der Gewissenforschung sprechen, fragen wir uns: Was ist denn eigentlich das Gewissen? Wir müssen uns jeden Tag entscheiden, ob wir dies oder jenes tun sollen oder nicht. Ihr findet z. B. in eurem Zimmer hinter einem Kasten zwei Euro. Ihr seid allein, niemans sieht euch. Jetzt müsst ihr euch entscheiden, ob ihr es behaltet oder den Eltern abliefert, denn die haben es offenbar verloren. Da steht euch nun deutlich vor Augen. Wenn ich das behalte, ist es unehrlich und so schlecht wie ein Diebstahl ; wenn ich es den Eltern abliefere , handle ich ehrlich und gut. So geht es in einer Menge anderer Dinge. Das ist gut, das soll ich tun, das ist schlecht, das darf ich nicht tun. Wie nennt man diese Erkenntnis? /Das Gewissen/. Wenn ihr dem Gewissen folgt, wenn ihr also z. B. jenes Geldstück, das ihr hinter dem Kasten gefundet habt, den Eltern gebt, sagt euch nachher das Gewissen: Du hast recht gehandelt und ihr seid froh und beglückt. Wenn ihr aber dem Gewissen nicht folgt, wenn ihr jenes Geldstück behaltete, sagt euch euer Gewissen. Das war schlecht und ihr seid im Innern unruhig. Manchem, der etwas Böses verübt hat , lässt das Gewissen Tag und Nacht keine Ruhe. Vor der Tat zeigt uns also das Gewissen, was gut ist und schlecht ist, und nach der Tat lobt uns und tadelt es uns. Was ist also das Gewissen? Man könnte sagen. Es ist ein inneres Licht, das uns zeigt , ob das was wir tun , gut oder böse ist. Oder Gewissen ist die Erkenntnis ob das was wir tun gut oder böse ist, und ein gewisser Drang , das Gute zu tun, das Böse zu meiden. Das Gewissen haben alle Menschen.Auch unter den wildensten Völkern findet sich das Gewissen. Die Wilden haben zwar nur ein sehr rohes und fehlerhaftes Gewissen, aber sie erkennen doch auch, das es Gutes und Böses gibt, dass man Gute tun und das Böse lassen soll. Das Gewissen liegt schon in der Natur des Menschen. Der Mensch hat es sich nicht selbst gegeben, sonder von Gott erhalten. Gott hat es in die Natur des Menschen hineingelegt. darum nennt man es auch oft die Stimme Gottes. Wenn wir dem Gewissen dem Gewissen folgen, zeigt es uns immer deutlicher, was Gott von uns will, es wird immer feiner und zarter.Wie nennt man einen Menschen, der seinem Gewissen immer folgt in dem das Gewissen fein und zart ist?/Gewissenhaft/.Wie wird aber das Gewissen werden, wenn man ihm gar nicht folgt? / Es wird grob und undeutlich worden; man merkt dann kaum mehr , dass das was man tut, böse ist. Wie nennt man einen Menschen, in dem das Gewissen schon ganz abgestumpft ist, weil er sich darum lange nicht gekümmert hat? / Gewissenlos/. Wir dürfen aber nicht glauben, dass ein solcher Mensch gar kein Gewissen mehr hat.Das Gewissen ist noch da, der Mensch, der Mensch bemerkt es nur nicht recht. Manche möchten das Gewissen das Gewissen gar gerne los werden, damit es sie bei ihrem schlechten Tun nicht störte und ihnen keinen Vorwurf machte. Aber man kann es nie ganz wegbringen. Eine Zeit lang ist es verdunkelt, aber auf einmal wird es dem bösen Menschen wieder ganz klar; Du gehst auf bösen Wegen! Besonders beim Sterben wird es dem Sünder ,oft recht klar, wie sehr es gesündigt hat. Noch klarer wird es ihm nach dem Tode beim Gerichte werden.
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