Dreifaltigkeitssonntag B Mt 28, 16-20
Dreifaltigkeitssonntag 2018
Einführung
Heute erinnern wir uns an keine Begebenheit in der Heilgeschichte. Heute feiern wir das höchste Geheimnis unseres Glaubens. Durch dieses Geheimnis unterscheidet sich unsere Religion von allen anderen Religionen. Das israelitische Volk betete einen Gott an. Es kannte seine Einheit, aber nicht seinen Unterschied. Die heidnische Völker beteten mehrere Götter an. Sie unterschieden ihre Mannigfaltigkeit, aber nicht ihre Einheit. Die christliche Religion kennt die Einheit Gottes in der Verschiedenartigkeit der Personen.
Predigt
Vor der Taufe Jesu haben nur wenige Menschen gewusst, dass Gott einen Sohn hat. Als aber Jesus getauft war, hat es Gott den Menschen gesagt. Bald darauf hat Jesus zu predigen angefangen, und er hat auch selbst gesagt, dass er der Sohn Gottes ist, dass auch er von Ewigkeit her ist, dass er seinem Vater ganz gleich ist. Wer ist mehr? Jesus oder sein Vater? Beide sind ganz gleich. Wie viel Personen sind das, der Vater und der Sohn?
Bei der Taufe Jesu hat aber Gott den Menschen auch gezeigt, das es in ihm noch eine dritte Person gibt. Bei der Taufe Jesu schwebte über dem Haupt Jesu eine weiße Taube. War das eine wirkliche Taube? Nein. Wer war es also? Es war der Heilige Geist. Wem hat Gott das geoffenbart? Dem Johannes hat Gott ferner gesagt, dass auch der Heilige Geist Gott ist. Johannes hat es wiederum den Leuten gesagt. Später hat Jesus den Menschen noch oft vom Heiligen Geiste erzählt und hat ihnen gesagt, dass der Heilige Geist gerade so gut Gott ist wie der Vater und der Sohn. Alles was der Vater und der Sohn ist, ist auch der Heilige Geist. Also, wie viele Personen sind in Gott? In Gott sind drei Personen. Wie heißt die erste Person? Vater. Wie heißt die zweite Person? Jesus. Und wie heißt die dritte Person? Heiliger Geist. Jede göttliche Person ist wahrer Gott. Sind die drei göttlichen Personen zugleich drei Götter? Nein, sie sind nur ein Gott. Woher wissen wir, dass nur ein Gott ist? Aus dem ersten Gebot Gottes. Was hat Gott im ersten Gebote streng verboten? An mehrere Götter zu glauben. Auch unsere Vernunft sagt uns, dass nur ein Gott sein kann, denn Gott ist der höchste Herr. Wenn aber zwei oder drei Götter wären, so wäre keiner mehr der höchste Herr. Wie viele Personen sind denn in eurer Familie? Fünf. Wie viele Menschen sind das? Es sind soviel Personen wie Menschen sind. Bei Gott aber ist das anders. Da gilt nicht, so viele Personen, so viele Götter – drei Personen, also drei Götter. Da heißt es drei Personen und dennoch nur ein Gott. Die drei Personen sind nur ein Wesen. Der Sohn ist kein anderer Gott als der Vater, sondern ganz derselbe Gott. Der Heilige Geist ist wieder nicht ein zweiter oder dritter Gott, sondern ganz derselbe Gott wie der Vater und der Sohn. Die drei göttlichen Personen zusammen nennt man die allerheiligste Dreifaltigkeit oder Dreieinigkeit. Wir werden nie ganz verstehen können, dass in Gott drei Personen sind, aber Gott nur ein Wesen ist.
Bevor Jesus in den Himmel hinaufgefahren ist, hat er zu den Aposteln gesagt: Geht hinaus, lehrt alle Völker und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Damit hat Jesus gezeigt, dass alle, die zu ihm gehören wollen, an die drei göttlichen Personen glauben müssen. Darum hat der Priester auch euch – bevor ihr getauft wurdet – gefragt: Glaubst du an Gott den allmächtigen Vater? Glaubst du an den Sohn Gottes? Glaubst du auch an den Heiligen Geist? Allerdings habt ihr es damals nicht verstanden, deshalb haben eure Eltern die Antwort gegeben: Ja, ich glaube.
Das ihr an die allerheiligste Dreifaltigkeit glaubt, zeigt ihr auch,wenn ihr das Kreuzzeichen macht und sprecht: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Alle drei Personen haben uns überaus lieb. Sie sind gütig und sorgen sich fortwährend um uns. Gott will aber, dass auch wir jeder göttlichen Person für ihre Wohltaten besonders danken.
Gott, dem Vater sollen wir danken, dass er uns erschaffen hat. Wofür sollen wir dem Sohne Gottes besonders danken? Wir sollen danken, dass er uns erlöst hat. Wenn Jesus uns nicht erlöst hätte, wären wir alle, auf ewig von Gott verstoßen. Keines von uns wäre ein Kind Gottes. Niemand könnte in den Himmel kommen. Gott konnte uns keine einzige Sünde verzeihen, und wer einmal eine schwere Sünde begangen hat, für den gäbe es keine Rettung mehr. Auch der der Heilige Geist ist gütig. Er hat unsere Seele rein und heilig gemacht. Der Heilige Geist hat uns zu Kindern Gottes gemacht. Welches ist also die größte Wohltat, die uns jede göttliche Person erwiesen hat? Der Vater hat mich erschaffen, der Sohn hat mich erlöst und der Heilige Geist hat mich geheiligt.
Wir müssen nicht traurig darüber sein, dass wir das Geheimnis der allerheiligsten Dreifaltigkeit nicht begreifen können. Wenn wir dieses Geheimnis begreifen würden, dann wäre es nicht mehr ein Geheimnis. Auch die größten Theologen – wie der heilige Augustinus oder Thomas von Aquin – haben dieses Geheimnis nicht ganz begriffen. Für uns ist es genug, zu wissen, dass in Gott drei Personen sind. Viel wichtiger ist, dass wir Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott- Heiliger Geist lieben und anbeten. Amen
Dieser Beitrag wurde unter
Katechesen,
Sonntagpredigt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den
Permalink.