14.Sonntag B Mk 6,1-6

14. Sonntag 2018

Einführung

Der Ruf von Jesus als Wundertäter, der die Weisheit Gottes so vermittelte wie nie jemand zuvor, drangen nicht in die Ohren jener, die er belehrte, sondern zu jenen, die von ihm nur aus der Ferne hörten. Dazu gehörten auch die Menschen, die in seiner Heimat lebten. Das heutige Evangelium spricht davon, dass Jesus in die Synagoge in seiner Heimat kam, um dort die Menschen zu belehren und viele staunten über seine Weisheit, einige aber nahmen Anstoß daran.

Predigt

Die erste Reaktion der Menschen, die in der Synagoge Jesus reden hörten, kam von den Leuten, die ihn kannten, denn sie fragten sich: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Wunder, die durch ihn geschehen?  Und sie staunten über seine Lehre, aber dann kam die andere Meinung. Alle, die zuerst Jesus sehr bewunderten, sagten dann plötzlich: Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder von Jakobus und Joses, Judas und Simon? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Also gab es zuerst ein Staunen und Bewundern von Jesu, dann aber war Ablehnung zu spüren, weil sie seine Verwandten kannten.

Diese Geschichte kann für uns eine Belehrung sein. Der Mensch ist zuerst voll des  Eifers für die Sache Gottes und für sein Reich, aber genauso schnell kann er das Interesse an Jesus wieder verlieren. Jesus wird einerseits bewundert, andererseits aber verachtet und verschmäht. Jesus will damit auch noch sagen, dass alle seine Nachfolger auch mit einer solchen Situation rechnen müssen. Jesus lehrt uns auch, uns nicht von anderen Menschen beirren zu lassen. Es geschieht leider allzu oft, dass Menschen wegen der Meinungen anderer Jesu Lehre verlassen. Nicht selten gibt es Menschen, die regelmäßig die Heilige Messe besuchen, das Wort Gottes hören und sich auch dafür entscheiden Gott in ihrem Leben einen Platz zu geben. Aber dann kommen andere Menschen, die andere Meinungen vertreten und sie um ihre christliche Einstellung bringen wollen. Oft passiert es auch, dass jemand in der Kirche die Worte der Lesung, des Evangeliums und der Predigt hört und dann nach Hause kommt, und durch das Radio oder Fernsehen oder aus der Zeitung andere Informationen bekommt, die alles, was in der Heiligen Messe vermittelt wurde, zunichte machen.

Jesus aber macht uns Mut, uns nicht abbringen zu lassen von dem, was an Gutem in unsere Herzen eingepflanzt wurde. Ein Mensch, der treu zum Wort Gottes steht, wird Segen in seinem Leben erfahren. Wenn man sich aber der Meinung anderer oder der Welt anpasst, wird man nie Ruhe in seiner Seele finden.  An einer anderen Stelle sagte Jesus: Wie kann das Reich bestehen, wenn es innerlich entzweit ist?

Ein Missionar wirkte 42 Jahre lang in China und kam dann nach Amerika zurück. Er reiste mit einem Schiff, wo auch ein sehr populärer amerikanischer Sänger war. Dieser fuhr ebenfalls zurück in seine Heimat nach einer zweiwöchigen Tournee in China. Als sie am Heimathafen ankamen, warteten einige Tausende Menschen auf ihn, die ihn bejubelten. Da richtete der Missionar ein Gebet an Gott: Herr, ich war 42 Jahre in China und verkündete dort das Evangelium vielen Menschen, die Christus nicht kannten – und auf mich wartet hier niemand. Niemand bereitet mir ein Empfang, niemand bejubelt mich. Dieser Sänger, der zwei Wochen in China verbracht hat, wird willkommen geheißen und von unzähligen Menschen gefeiert. Wie ist das möglich? Ich komme ja auch nach Hause. Wer von uns verdient eine größere Belohnung? Er sah also, dass hier eine Ungerechtigkeit war und das wollte er Gott sagen.

Da aber hörte er eine leise Stimme, es war die Stimme Gottes: Mein Sohn, du bist noch nicht endgültig  zu Hause. Da beruhigte sich seine Inneres und ihm wurde klar, dass der irdische Jubel nicht im Einklang sein muss, mit dem, was für das Reich Gottes spricht. Wer für das Reich Gottes wirkt und treu ist, für den wird von Gott eine bedeutend größere Belohnung  vorbereitet. Wir werden diese Belohnung nicht hier auf Erden bekommen und sie sehen können, sondern erst in der Ewigkeit bei Gott.

Manche nahmen Jesus damals nicht auf, aber es gab auch viele, die seiner Sendung treu blieben. Für sie bleibt ihre Tätigkeit nicht ohne Wirkung, aber sie äußert sich erst nach dem Tod.

Dazu noch ein Beispiel: Ein anderer Missionar wirkte 20 Jahre bei den Eskimos, aber während dieser Zeit taufte er keinen einzigen Eskimo. Er schien also, dass seine Treue zu Gott keine Furcht brachte. Er starb und die Eskimos kümmerten sich um sein Begräbnis. Sie luden dazu einen Priester ein, ihn zu begraben. Diese Priester blieb dann nach dem Begräbnis an diesem Ort, um das Werk seines Vorgängers fortzusetzen. Und was geschah? In kurzer Zeit ließen sich fast alle Eskimos taufen. Er fragte auch, warum sein Vorgänger niemanden taufte. Sie wollten aber nur wissen, ob er darüber ernsthaft nachdenkt.

Lassen wir uns nicht beirren und versuchen wir uns um das Gute zu bemühen, auch wenn uns die Umwelt nicht annimmt, auch wenn sie taub ist für unsere Bemühungen. Schlussendlich ist entscheidend, ob wir Gott die Treue halten. Gott hilft uns dabei, damit gute Früchte in unsere Zeit wachsen, und zweifeln wir nicht daran!

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