18. Sonntag B – Joh 6,24-35

18. Sonntag 2018- Eucharistie – das Brot des Lebens

Einführung

Am Friedhof in der Stadt Žilina in der Nordslowakei ist der Jesuiten-Pater Vendelin Javorka, der von 1883- 1966 lebte,  begraben. Er war in Rom Rektor des päpstlichen Seminars für die Ausbildung von Priestern für Russland. Von Rom aus wurde er nach China gesandt in Mandschurei, wo er seinen Dienst als  Bischof antrat. Später wirkte er in Russland. Dort wurde er verhaftet und zu 60 Jahren Gefängnis in Sibirien verurteilt. Im Gefängnis waren unmenschliche Bedingungen. Einige Priester und ein Bischof starben in seinen Armen. Was ihm Kraft gab und am Leben erhielt, war die Eucharistie. Er beschaffte sich trockene Rosinen, die er in Wasser eintauchte. Das diente ihm als Brotersatz für die Heilige Messe. Als er nach vielen Jahren wieder seine Freiheit erlangte, war er blind, aber auch dann war die Eucharistie für ihn, das was Christus über sich selbst sagt: Ich bin das Brot des Lebens. Er sagte das bei der wunderbaren Brotvermehrung.

Predigt

Jesus sagte und steht es im Johannesevangelium geschrieben:  Ich bin das Brot des Leben, wer  zu mir  kommt, wird nicht hungern, und wer an  mich glaubt wird niemals   mehr Durst haben.

Die Menschen im heutigen Evangelium glaubten an Jesus. Sie folgten ihm nach, aber nur so lang sie daraus  einen Nutzen hatten. Einen solchen Glauben akzeptiert Gott nicht. Als Jesus ihre  Erwartungen  nicht  erfüllte, gingen sie weg. Jesus aber wollte mit  seinem Verhalten, mit seiner Lehre und mit seinen Wundern die Menschen auf größere Wirklichkeiten vorbereiten. Diese haben nur Sinn für diejenigen,  die einen Glauben haben. Das Brot zu essen,  also sich zu sättigen  und  ein Zeichen zu sehen, das sind Sachen, die Jesus in Frage stellt.  Jesus aufzunehmen als Gott, das führt  die Menschen auf gute Wege und auch zu guten Ergebnissen. Und gerade darum geht es  im  heutigen Evangelium. Die Menschen um Jesus wollten immer nur etwas,  mit dem sie ihren Magen sättigen konnten. Sie sind Söhne dieser Welt und sie denken: Je mehr ich haben werden, desto glücklicher werde ich sein. ER aber bietet sich ihnen selbst an:  Ich bin das Brot des Lebens, wer  zu  mir  kommt, wird  nicht hungern, und  wer an   mich glaubt, wird  niemals dürsten. Nur er kann so sättigen, dass der Mensch einen neuen Sinn des Lebens findet. Das versteht man mit Jesus als Gott aufnehmen!  Jesus kommt von Gott und darum kann er nur das anbieten, was niemand anderer kann.  Jesus als Sohn Gottes passt sich unserer Natur an. In der Eucharistie wird er uns zur  Speise und zum Trank. Das natürliche Leben ohne Speise und Trank nicht  möglich.  Genauso  ist das geistliche Leben ohne Eucharistie nicht möglich.  Es ist traurig, dass viele die Gaben, die sie von Gott bekommen, nicht so empfangen wie Jesus sie gibt. Jesus lehrt uns:  Ohne mich könnt ihr nicht das ewige Leben erlangen.  Auch heute ist eine Seele ohne Gott leer. Es fehlt ihr die Liebe, die Güte, die Ruhe, die Heiligkeit. Das alles bietet uns Jesus jedoch an. Viele bitten Gott um vielerlei Sachen. Wenn sie  diese Sachen nicht bekommen, gehen sie weg. Sie fühlen sich betrogen. Das Problem liegt darin, dass die Menschen wollen, dass Gott sich ihren Plänen anpasst. Das wird nie passieren. Wenn Gott uns die Sachen nicht gibt, um die wir bitten, weiß er warum das so ist. Nach einiger  Zeit stellen wir meist fest, dass Gott uns andere Sachen gegeben hat, die notwendiger für  unsere Seele waren.  Die Einstellung vieler Menschen von heute  zu Jesus ist ähnlich der Einstellung der Menschen in Kafarnaum damals. Für beide ist und war  scheinbar wichtig, welche materiellen Vorteile ihnen die Nachfolge Christi bringt. Jesus lehnt eine solche Beziehung, eine solche Einstellung ab. Er will, dass für uns alle seine Gaben wichtiger sind. Aber solche Probleme gibt es auch in den Beziehungen unter den Menschen. Was meine  ich damit? Oft sind menschliche Beziehungen auch beeinflusst vom Materialismus.  Was für einen Vorteil wird mir die Beziehung zu diesen Menschen bringen? Jesus lehrt uns, dass die geistlichen Werte für uns wichtiger sein müssen als die materiellen Werte. Selbstverständlich sind die Menschen unterschiedlich und jeder Mensch ist selbst verantwortlich für seine Einstellung.   Das gilt auch für die Beziehung zu Jesus. Die Menschen in Kafarnaum lehnten Jesus als Gott ab und welche Folgerungen das hatte,  das  muss ich nicht erklären. Wie viel Unglück, viele zerbrochene Ehe bringt die Einstellung, dass Materielles wichtiger ist als Geistliches – auch heute noch. Wir haben aber auch viele Beispiele, wo für Menschen die Eucharistie zur Quelle des Lebens wurde. Für diese Menschen wurde Christus wichtiger als die materiellen Sachen. Diese Menschen glaubten an die Ewigkeit, und dass Jesus sie mit seiner Liebe belohnen wird. Nicht nur P. Vendelin erhielt, sondern wir alle erhalten durch die Eucharistie eine Stärkung für das ewige Leben.

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