Gewissen und Gewissenspflege.
Wovon soll sich unser Wille leiten lassen? Vom Verstande. Damit unser Verstand unserem Willen ein guter Führer sein könne, hat Gott unserem Verstande eine ganz eigene Gabe, ein ganz eigenes Licht gegeben. Von dieser Gabe, diesem Lichte will ich heute sprechen.
Seit wann wissen wissen wir, dass ein Unterschied ist zwischen Gut und Böse, und dass man das Gute tun soll, das Böse aber nicht? Seitdem wir den Gebrauch unserer Vernunft haben. Woher wissen wir es? Von unseren Eltern und Lehrer. Sobald sich der Verstand entwickelt, leuchtet es ihm ein, dass man nicht tun darf, was einem beliebt, sondern dass man verpflichtet ist, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Es ist ein eigenes Licht in unseren Verstande, welches macht, dass wir das erkennen. Dieses innere Licht leuchtet uns besonders dann, wenn wir etwas tun wollen, und zeigt ob es recht oder unrecht ist. Und wenn wir etwas getan haben,so wird es wieder von diesem Lichte beleuchtet, wir sehen, dass es recht und schön ist, und freuen uns oder wir sehen, dass es unrecht und hässlich ist, und machen uns Vorwürfe. Im Jahre 1967 wurde in einem Wald bei Hlinsko der Gastwirt Wenzel ermordet aufgefunden. Den Mörder konnte, man nicht entdecken. Fünfzehn Jahre später im April 1982 stellte sich bei der Polizei der Nachbar des Ermordeten. Er hieß Franz und bekannte , er habe den Gastwirt ermordet. Seither habe er keine Ruhe gehabt. Wie nennt man dieses Licht in unserm Verstande, das uns Gut und Böse so scharf zeigt und dem Sünder keine Ruhe lässt? Das Gewissen. Dieses Licht haben die Menschen immer in der Seele gehabt. In der biblischen Geschichte des alten Bundes haben wir von dem grausamen König Antiochus von Syrien gehört. Diese wollte die Juden zwingen. Heiden zu werden ließ viele, die standhaft blieben, zu Tode martern. Zum Beispiel Eleazar, eine Mutter mit sieben Söhnen und plünderte und entweihte den Tempel in Jerusalem. Aber wenn er auch ein Heide war, erkannte er doch, wie unrecht das war. Besonders klar stand ihm sein Unrecht vor Augen, als er dem Tode nahe war. Der Schlaf ist von meinen Augen Augen gewichen,mein Mut ist dahin,ich bin ganz kraftlos vor Betrübnis.Ich sprach bei mir selbst. In welche Traurigkeit bin ich geraten, in welchem Meere von Traurigkeit bin ich jetzt, der ich fröhlich und geliebt war in meiner Herrlichkeit.Nun aber gedenke ich des Bösen, dass ich zu Jerusalem getan, wo ich alles Gold und Silbergerät geraubt habe und die Bewohner von Juda ohne Grund töten lassen. Wir sehen, dass auch dieser Heide ein Gewissen gehabt und on ihm arg gepeinigt worden ist. Auch die heidnischen Griechen und Römer kannten das Gewissen und die Vorwürfe des Gewissens. Die Vorwürfe, die das Gewissen nach einer schlechten Tat macht, fühlten sie so lebhaft, dass sie meinten, es gebe eigene Rachegeiste, die den Missetäter fortwährend verfolgen und peinigen. Auch heute ist das Gewisse, die Erkenntnis von Gut und Böse in allen Menschen. Die Erkenntnis ist bei den einen heller bei den anderen dunkler. Ja der Hauptsache aber sagt das Gewissen, allen Völkern dasselbe. Was du nicht willst, das man dir tun, das füg auch keinem anderen zu. Woher stammt dieser Licht, das alle Menschen in sich tragen ? Es ist schon mit der Natur des Menschen verbunden, Es kann also nur von dem sein, von dem die Natur ist. on wem also? Von Gott. Es fühlen auch alle Menschen, dass wir verpflichten sind dem Gewissen zu folgen, und dass wir eher alles leiden sollen als gegen unser Gewissen handeln. Wenn das Gewissen von uns selber wäre, brauchten wir ihm nicht zu folgen.
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