Vortrefflichkeit der Arbeit.

Wenn Gott die Arbeit  so sehr  liebt, sie  so oft anbefiehlt und uns selbst das Beispiel dazu gibt,  muss  die Arbeit  doch  etwas  überaus Schönes  und Nützliches  sein. Das ist  sie  auch. Wenn  ihr nachdenkt, kommt ihr selbst  darauf.

Welchen Nutzen bringt die Arbeit?  Durch  Arbeit erwirkt man den Lebensunterhalt. Gott hätte  uns  den Lebensunterhalt auch  geben  können, ohne  dass  wir  zu arbeiten  brauchten. Weil  aber  die Arbeit  dem  Menschen  überaus   nützlich ist, hat  es  Gott so eingerichtet, dass die  Menschen   arbeiten,  um  leben  zu  können. Welchen wohltätigen Einfluss  hat die Arbeit  auf den  Körper? Indem die  Körperkräfte  geübt  werden,  werden  sie  gestärkt.  Durch die Arbeit   wird  der  Körper gesund erhalten. In  der  Heiligen  Schrift  Job 5,7  heißt  es. Der Mensch  ist zur  Arbeit geboren, wie  der Vogel  zum  Flug. Das  heißt. Wie  der Vogel   ganz darauf    eingerichtet  ist, dass er fliegt, so ist   die  ganze Natur    des Menschen eingerichtet, dass er  arbeite.  Darum  tut  ihm  die Arbeit  wohl.  Wenn er aber nicht arbeitet, so  ist  das  gegen  seine   Natur und macht  ihn krank. Man  hat  schon  oft  beobachtet, dass  Leute, die  vorzeitig in den  Ruhestand  begaben,  bald krank wurden, obwohl sie früher ganz  gesund   gewesen waren. Zeigt  noch  weiteren  Nutzen  der Arbeit. Sie  hält  uns  vom Bösen ab. Richtig. Wer arbeitet  dem kommen  viel  weniger   böse Gedanken, er hat  für  sie  gar keine Zeit. Wenn man  z. Beispiel  versucht ist, ist es  ein  vortreffliches Gegenmittel, dass man schnell irgend eine Arbeit  beginnt, z. Beispiel eine Aufgabe macht. Aber die Arbeit   hält  uns nicht nur  vom Bösen ab, sondern  sie  veredelt uns   auch.  Welche  Tugenden  kann man  bei der Arbeit sehr gut üben? Demut, weil die Arbeit etwas   Unscheinbares   und damit   nicht viel  Ruhm   zu ernten ist. Selbstüberwindung, indem man .wenn man  zur Arbeit    gerade nicht     aufgelegt ist  dennoch arbeitet. Wenn der Wille  den trägen  Körper zur  Arbeit zwingt, so wird dadurch   der Wille   gestärkt  und erlangt   immer  mehr   die  Herrschaft  über  den  Körper,  dann  können   die  niedrigen  Triebe  des Körpers nicht so  leicht  aufkommen. Darum  wird  ein arbeitsamer   Mensch  auch  unreine   Begierden viel leichter  überwinden, als ein  träger. Welche  Tugenden  kann man  bei der Arbeit    noch üben? Die Sanftmut , indem man, wenn etwas nicht gelingt, nicht zornig wird. Welche Tugenden kann man  üben, wenn man  Kranke   bedient und  überhaupt, wenn man  andere  bedient? Demut, Nächstenliebe. Indem  man  sich  bemüht, denen, die man  bedient  wohlzutun.  Welche Tugenden  kann  man lernen  durch   die häuslichen Arbeiten,  wie  sie  meistens das weibliche    Geschlecht   verrichtet zum Beispiel   durch  das Aufräumen, Reinigen   und  Instandhalten  der Wohnung? Von  der äußeren  Ordnungsliebe  uns  Reinlichkeit  kann man  zur  inneren Ordnungsliebe   und  Reinheit kommen. Worin besteht diese?  Darin, dass man  in seiner   Seele   keine Unordnung duldet, dass man  alles  zur  rechten Zeit tut, zuerst  das  Notwendigste, dann  das  Nützliche, dann  erst das Angenehme, darin  dass man  in sich nicht das  Niedrige Herr werden  lässt, dass  man in der Seele  keinen Schmutz duldet. Besonders zur  Keuschheit  trägt  die äußerliche Reinlichkeit und Ordnung  viel bei. Ferner, kann man  die  häuslichen  Arbeiten so verrichten, dass er  nur äußerlich den Anschein  hat, als ob  alles  rein und  geordnet  wäre, während sich in den Winkeln   und hinter  den Kasten Schmutz  und Staub  anhäuft  und in  den  Kasten alles durcheinander liegt. Wenn man  aber  so  aufräumt, dass  auch  inwendig und  in den  verborgensten  Winkeln  Reinlichkeit herrscht, welchen  Einfluss wird  das  auf  den Charakter   haben? Man wird  sich nicht besser  stellen , als man ist, man  wird trachten nicht  bloß  gut zu scheinen, sondern  gut zu sein, man wird  gewissenhaft so dass man  nicht bloß  die Menschen, sondern das eigene  Gewissen zufriedenstellt, aufrichtig  und wahrhaft  sein.

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