1.Adventsonntag 2019
Einführung
Wir beginnen ein neues Kirchenjahr und nennen es im liturgischen Kalender Advet. Mit den Sinnen registrieren wir, dass der Priester bei der heiligen Messe, die grüne Farbe des Messgewandes gegen das Lila austauschte, was den Ernst der Zeit symbolisiert. Wir singen keine Gloria im Advent, ein Gesang, der an die Ereignisse der Nacht in Bethlehem erinnert, auf die wir uns im Advent vorbereiten.
Predigt
Die bekannte Volksweisheit sagt, dass wenn zwei dasselbe tun, dass es nicht dasselbe sein muss. Jesus sagte nicht, dass Noah und seine Familie nicht aßen,nicht heirateten. Sie taten dasselbe, was die Leute, deren die Wasserflut zerstörte, getan haben. Worin war der Unterschied? Der grundlegende Unterschied war, dass Noah Gott treu blieb. Die anderen waren Gott nicht treu, darum wurden sie von der Wasserflut überrascht. Körperliche Freude ist ein Geschenk Gottes des Schöpfers für jeden Menschen. Wir haben sie darum bekommen, damit uns Freude zu bringen und behilflich bei unserer Entwicklung werden. Sie sind ein Mittel, um höhere Ziele zu erreichen und die wichtigste Orientierung des Menschen, der Gott ist. Alle großen Weltkulturen und ihre Religionen verbinden ihre Riten mit Essen und Trinken. Selbst der Begründer unserer christlichen Religion Jesus Christus, lehnte die Gastfreundschaft nicht ab und eines der sehr schönen Evangeliumsbilder ist,wenn Jesus bei der Hochzeit in Kana anwesend ist. Viele christliche Riten sind mit Konzumvergnügen verbunden. Menschen genießen die Taufe ihres Kindes an reichen Tischen nach der heiligen Kommunion und dem Sakrament der Firmung. Es ist noch protziger bei einer Hochzeit oder bei einer Primiz messe. Auf diese Weise danken wir Gott für alle geistigen und materiellen Gaben. Menschen brauchen jedoch keine christlichen Riten um sich unterhalten zu können. Materiell hoch entwickelt euro-atlantische Zivilisation ist schon vielen Jahrzehnten von einer unterhaltsamen und konsumierenden Lebensweise geprägt. Auch die Christen sind Teil dieses Stils. Wir trinken Markenbrände und Weine, wir besuchen originelle Restaurants. Wir führen sinnige Gespräche bei verschiedenen gesellschaftlichen Zusammenkünften mit einem Teller und mit einem Glas in der Hand. Wir sehen es als einen Lebens still, der uns Freude macht. Wir unterhalten uns als Menschen auf der Titanic. Sobald sich die Flut nähert ändert sich alles. Unter der Flut müssen wir nicht nur verheerendes Wasser verstehen. Die Flut ist alles, was unsre Beziehung zu Gott stört. Es kann auch Erfolg, Reichtum, Ruhm sein. All dies kann uns von Gott abwenden, oder muss uns von Gott nicht abwenden. Viele Menschen wollen sich nicht bewusst und gezielt von Gott abwenden. Aber die Art und Weise, wie sie leben, in der zu viel Zeit nur für materielle Dinge aufgewendet wird und zur Lösung der materiellen Probleme führ dazu, dass sie praktisch ohne Gott leben und sie haben keine Zeit für Beten, keine Zeit zur heilige Messe zu gehen. Wir geben enorme Energie aus, damit wir materiell immer reicher werden und wir vergessen, dass wir all dies einmal verlieren werden. Unser Leben nur auf materiellen Dingen aufzubauen, ist nicht sinnvoll. Die Dinge können von uns gestohlen werden, oder entwertet werden. Aber selbst niemand kann uns garantieren, dass wir ein hohes Alter erreichen werden. Vielleicht sagt jemand, ich bin sehr vorsichtig, ich passe auf. Aber es hängt nicht immer von uns ab. Vor weniger als einem Monat prallte in der Slowakei ein Bus mit Passagieren mit einen mit Steinen beladenen Lastwagen zusammen. Das Ergebnis 12 Tote. Darunter drei Schüler und drei Gymnasiasten. Wer hat an diesen Tag an seinen Tod gedacht? Noah in der heutigen Welt zu sein ist nicht einfach, aber es ist möglich. Und ich würde sagen, dass es notwendig ist. Das Schlimmste was uns betreffen kann, ist nicht dass wir materielle Dinge verlieren werden, selbst dass wir irdisches Leben verlieren werden, sondern, dass wir ewiges Leben verlieren können. Denken wir daran!
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