15.Sonntag im Jahr A Mt 13.1-23

15. Sonntag im Jahr 202o.

Einführung

Im heutigen Evangelium  erzählte uns  Jesus von den Zuhörern der Predigten, wie schlecht sie zuhören. Christus  sagt zu  uns, dass wenn das Wort Gottes bei Menschen unfruchtbar bleibt, es nicht nur die Schuld des Samens oder des Sämanns ist, sondern auch die böse und unvorbereitete Erde unseres Herzens. Die Kraft des Wortes Gottes wird mit Feuer, Schwert und Sauerteig verglichen – und all diese Kraft ist heute Gottes Wort. Und ich frage: Warum bringt das Wort Gottes unserer Generation so wenig Nutzen?

Predigt

 Jeden Sonntag – und oft an Wochentagen – wird es in vielen Kirchen gepredigt. Es gibt sicherlich auch viel religiöse Literatur in Ihren Häusern. Es gibt also viele Möglichkeiten, etwas über Christus und seine Lehren zu lernen. Warum ist  die Lehre von Jesus den getauften Menschen dann so wenig bekannt?

Der Heilige Apostel Paulus sagt in einem seiner Briefe folgende Worte: Jeder soll sich zuerst selbst untersuchen, bevor er den Leib des Herrn isst (vgl. 1 Kor 11,28). Wer ohne Unterscheidung von gewöhnlichen Brot, den Leib Christi empfängt, würde seine eigene Verurteilung essen. In diesen Worten liegt der Schlüssel das  zu erklären, warum so viele schwache, kranke und geistig tote Menschen unter uns sind. Was der heilige Paulus über den Leib des Herrn schrieb, gilt auch für Gottes Wort. Selbst das Wort Gottes kann nicht ohne angemessene Vorbereitung und ohne die notwendige Unterscheidung angenommen werden. Kehren wir deshalb zum Evangelium zurück, wo der Herr uns diese Unterscheidung klar lehrt. Im heutigen Evangelium  sehen wir drei Gruppen von Zuhörern des  Gottes Wort. Die erste Gruppe von Zuhörern des Gottes Wort hat ein Herz wie ein harter Weg, gepflastert mit langfristigen Gewohnheiten. Diese Leute haben viele Predigten gehört, aber keine von ihnen hat sie verändert. Es fällt ihnen nicht einmal ein, dass sie sich ändern sollten, sie erwarten so etwas nicht und sie wollen es auch nicht. Eine Predigt  ist für sie eine Zeit, in der sie sich ihren eigenen Träumen hingeben und über ihre Sorgen nachdenken, wie sie mit diesem oder jenem umgehen sollen.

Ich denke, wenn Ihre Gedanken in der Kirche einmal laut gehört wurden, während der Priester zu Ihnen spricht und versucht, Ihre Herzen zu bewegen, wäre dies ein sehr beängstigendes Konzert. Glücklicherweise bleibt der Priester davon verschont, der Herr Jesus jedoch nicht – er hört Ihre Gedanken! Und so ist es üblich, dass die meisten Zuhörer beim Verlassen der Kirchentür nicht einmal mehr wissen, was gepredigt wurde, weil sie Gottes Wort völlig vergessen haben. Wie erklären wir  das? Du kommst aus dem Kino und erinnerst du dich an die ganze Geschichte des filmes. Sie lesen ein spannendes Buch und erzählen Ihren Freunden davon. Du triffst einen Freund und erinnerst dich daran, was er dir gesagt hat. Wie ist es möglich, dass nach dem Wort Gottes, nach dem Evangelium, nach der Predigt nicht einmal eine Erinnerung in unserem Gedächtnis bleibt? Die zweite Gruppe von Zuhörern des Gottes Wort sind Menschen, die sich an die Predigt  erinnern und sie vielleicht sogar mögen. Predigt  wird sie begeistern – aber sie werden sich  überhaupt nicht ändern! Diese Leute preisen einen Priester, der ein guter Prediger ist, aber  seinem Rat folgen sie nicht. Sie bleiben gleich, flach, oberflächlich.

Schließlich gibt es  die dritte Gruppe von Zuhörern des Gottes Wort. Menschen, die geistlich tiefer sind, aber ihre Herzen sind mit Dornen überwachsen. Sie haben bereits ein so erfülltes Leben, sie haben so viel Arbeit, Hobbys und Interessen, dass sie wollen nicht, dass Jesus gemäß seinem Evangelium  ihr Leben überarbeitet. So streiten sie sich mit ihm. Damit sie dem Evangelium nicht gehorchen müssen, suchen sie lieber nach Fehlern im Prediger – wo er sich versprach, wo er etwas vergaß.Wo er sich irrte. Und sie kommen immer als Gewinner aus dieser Kontroverse heraus: Ich kenne meines und lass  mich nicht beeinflussen! Und jetzt frage ich: Wo sind die Menschen, bei denen Wort Gottes auf fruchtbaren Boden gefallen ist? Ich werde Sie wahrscheinlich überraschen, wenn ich Ihnen jetzt sage: Dies sind diejenigen von Ihnen, die sich in einer der drei Gruppen gefunden haben! Wenn einer von euch immer herausfindet, dass er nicht so ist, dass er besser ist als die anderen – eine solche Person ist für immer verloren. Wer nicht weiß, dass er krank ist, kann niemals geheilt werden. Diejenigen von Ihnen, die Ihre Fehler erkennen, anerkennen, sich richtig schämen und dann inbrünstig bitten: Herr, ich bin ein sündiger Mensch, so  sollte es nicht weiter gehen, ich will  mich  ändern – solche Menschen sind auf dem richtigen Weg. Dies sind diejenigen, die das Wort Gottes in ihres Herzens aufnehmen, und es bringt ihnen einen hundertfachen Nutzen.

Heute haben wir also die Gelegenheit ,  über uns selbst nachzudenken: Wie  ist es mit dem Boden meines Herzens? Ist der Boden meines Herzens hart, feststampft von der Ungefälligkeit , sich gründlich auf irgendetwas zu konzentrieren? Oder vielleicht ist der Boden meines Herzens mit unserer Unentschlossenheit flach, sodass es schnell austrocknet, was  wir uns vorgenommen haben? Oder ist der Boden meines Herzens mit bösartigen und bösen Gewohnheiten verwurzelt, die wie Dornen alle Versuche ersticken, Gutes zu tun? Oder ist der Boden meines Herzens tief in der Kenntnis und Anerkennung meiner eigenen Fehler, dem festen Willen und der Entschlossenheit, an dem festzuhalten, was du  einmal vorgenommen hast? Wird der Boden Ihres Herzens dann schon durch Selbstverleugnung und Selbstkontrolle geändert? Wie ist mit dem Boden unseres Herzens? Lassen Sie uns gut vor Gottes Augen darüber nachdenken, wie wir bessere Verwalter im Garten unserer Seelen sein wollen. Und mögen unsere Vorsätze, die wir heute hier im Geiste mit unseren Gaben auf die Opferpaten legen, ganz entscheidende und klare Entscheidungen sein. Gesegnet sind diejenigen, die das Wort Gottes hören und es verwirklichen, denn ihnen gehört von nun an das Himmelreich, und auch ewig. 

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