17.Sonntag B Joh 6,1-5

17. Sonntag B 2021

Einführung.

Sicherlich wird es Ihnen passieren, dass Sie wörtlich  vor Menschen davonlaufen. Sie sehnen sich nach Einsamkeit, also schließen Sie sich zu Hause ab oder gehen irgendwo in die Natur, wo Sie niemand kennt. Das Evangelium sagt, dass sogar Jesus, als er erkannte, dass die Menschen  kommen wollen, ihn ergreifen und zum König machen zog sich auf den Berg, ganz allein. Vielleicht erscheinen uns Jesu Handlungen seltsam. Wir fragen: Warum tut er das? Schließlich wollten die Massen ihn erheben und zum König machen? Warum läuft er vor einer solchen Ehre davon?

Predigt.
Wenn wir uns das Problem genauer ansehen, werden wir feststellen, dass Jesus sehr weise handelt. Er ernährte fünftausend Menschen mit fünf Broten und zwei Fischen, war eine gute Aussicht für sie. Die Galiläer dachten immer noch daran, die verhassten Römer zu vertreiben  und einen Führer zu haben, der die Toten auferweckt, der Tausende von Menschenmengen mit den fünf Brote ernährt, wäre einen  großen  Auftrieb  und eine Hilfe für die Nation. Hier kam ihr Entschluss: Er muss ergreifen werden  und ihn als seinen  König in die heilige Stadt führen ,  gerade  in der  Zeit, wenn sich dort Tausende Menschen versammeln, und sie würden diese Absicht sicherlich unterstützen.

Der Wunsch der Galiläer ging in die falsche Richtung. Sie wollten ihren Körper von den Fesseln des Kaisers befreien, und sie sehnten sich nicht danach ihre Seelen  von den Fesseln des Bösen befreien. Jesus sah ihnen  bis zum „Bauch“, er wusste, was sie vorhatten und er überzeugte sich dafür , dass sie ihn überhaupt nicht verstanden. Deshalb floh er in die Einsamkeit und bat den Vater dort, sein Volk zu verstehen, dass es keinen Messias – einen Krieger, sondern einen Messias – einen Retter brauchte. Sind wir uns noch immer verwundern über das Verhalten Jesu? Die Leute haben mehr Fehler gemacht. Obwohl sie wussten, dass er ein Prophet war, sie missachteten  seinem Wort. Sie wollten ihn für weltlichen Ruhm ergreifen, gerade als er sie für das Himmelreich ergreifen wollte. Und weil sie sich  seinen Vorstellungen vom Reich Gottes nicht anpassen wollten , entfernte  sich Jesus von ihnen.
Wenn wir über das Verhalten der Zeitgenossen Jesu nachdenken, müssen wir erkennen, dass sich die Zeiten nicht ändern. Noch heute begeistern sich  viele für ihn, dass er   der Sohn Gottes, der Prophet, der Messias ist, aber sie sich  in eine  falsche Richtung begeben.  Den Mächtigen  dieser Welt passt, wenn er predigt,  dem Kaiser geben das, was dem Kaiser gehört. Den  Unternehmern genügt, dass er einen guten Einfluss auf die Arbeitsleistung der Mitarbeiter hat. Es hilft den Krankenpfleger, die körperliche und geistige Gesundheit des Einzelnen und der Nation als Ganzes zu schützen. Ordnung, Disziplin und Rücksichtnahme werden in verschiedenen Verbänden durch seine Gebote aufrechterhalten. Unter seinem Einfluss gehorchen Kinder ihren Eltern mehr, die Eltern kümmern sich mehr um ihre Kinder und die Eheleute sind treuer. Und wir könnten fortsetzen. Von Jesus wird allerlei  erwartet, und die Menschen möchten viele Sachen von  ihm bekommen. Es wird   jedoch sein erstes und größtes Geschenk vergessen  – die Rettung unserer Seele für  Himmel. Es gibt weniger Interesse für Himmel, weil die Leute berechnend sind. Sie wollen das,  was sie in Reichweite  der   Hand haben und der Himmel scheint es ihnen sehr entfernt.
Aber der Himmel ist kein billiges Geschenk. Alles muss geopfert werden, um ihn zu gewinnen. Es ist nicht möglich  hier  berechnend werden. Dessen sind wir nicht fähig, und auch den Galiläern fehlte die Opferwilligkeit. Deshalb lief Jesus vor ihnen davon. Aber sind wir nicht solche auch wir? Wir haben  Angst, dass wir den  Arbeitsplatz verlieren, stört uns Politik, wirtschaftliche Probleme, wir wollen schnell und leicht  reich werden. All dies entfern  uns  vom Himmel . Dann wundern wir uns, dass Jesus vor uns flieht. Deshalb beklagen  wir uns  über Nervosität, Überarbeitung und Reizbarkeit, verwenden wir  vulgäre Ausdrücke, machen Lärm und schreien um uns herum. Wissen wir warum? Denn wir sind leer, streitsüchtig, beunruhigt, und uns fehlt der Friede Christi. Lasst uns Jesus nicht von uns vertreiben, lasst ihn zulassen, dass er uns packt und zeigen wir Interesse für das Kostbarste,  was er  uns anbietet – für  Himmel. Dann wird er nicht vor uns weglaufen, denn er wird unser Interesse für ihn  sehen.
Die alten Römer hatten eine seltsame Angewohnheit. Immer wenn sich zwei Freunde trennen mussten, nahmen sie eine Tontafel, zerbrachen sie und jeder nahm ein Stück mit. Als sie sich nach langer Zeit wieder trafen, fügten sie die beiden Fragmente zusammen, und als sie sich äußerlich großartig veränderten, erkannten sie sich daran, dass die beiden Fragmente genau zusammenpassten.
Wir sind auch ein Fragment von Jesus Christus. Unsere Begegnung im Himmel bedeutet, sich mit ihm zu verbinden. Denken wir daran und verbringen  wir diese Woche so, damit sich zeigt, dass Jesus unser Freund und unser König ist, dass wir ihn nicht berechnend lieben, sondern mit wahrer Liebe lieben.

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