Einführung.
Morgen sind es fünfundzwanzig /50/ Jahre, dass sie den Bund fürs Leben geschlossen haben. Einem solchen Gedenktag kommt es zu, dass man rückwärts uns vorwärts schaut. Rückwärts blickend denken Sie wohl an die Tage ihrer Kindheit und Jugend. Sie denken an ihre Eltern, an die Schule, den Kommunion-Unterreiche, die Gottesdienste.Sie denken an die Jahre Ihrer Berufsausbildung, an Ihr Sich-näher Kennenlernen und das Aufkeimen ihrer jungen Liebe.
Predigt
Liebe Jubilare. An Ihrem inneren Augen ziehen dann die Jahre Ihrer Ehe vorüber: das Auf und Ab heller und trüber Tage, eine bunte Folge von Erwartungen und Erfüllungen, von Freude und wahrlich auch von mancherlei Sorge und Leid. Das Wort von den gemischten Gefühlen mag wohl gelten, wenn Sie so rückwärts schauen. Aber meistens ist es ja so, dass beim Rückblick in die Vergangenheit das Unerfreuliche verblasst und die dankbare Freude überwiegt. So geben Sie denn dieser Freude Raum! Wir alle hier nehmen ja teil an Ihrer Freude. Geben Sie Raum der Freude, dass Gott Ihnen dieses Leben mit seinen Höhen und Tiefen geschenkt hat. Dass er Sie einander finden ließ, und dass Sie gegenseitiger Ergänzung und Beglückung Ihren gemeinsamen Weg gehen konnten. Dass er Ihnen gesunde Kinder schenkte, in denen Ihr verschmolzenes Erbe weiterlebt. Doch wir möchten nicht länger aufzählen, was sich ohnehin nicht erschöpfend sagen lässt. Vieles war in diesen Jahren Erfolg und Ergebnis Ihres eigenen Arbeitens und Sorgens. Aber bei allem berechtigten Stolz über eigene Leistung erkennen wir an, dass wir in vielfacher Hinsicht Beschenkte sind; beschenkt von vielen guten Menschen und letzten Endes vom Geber alles Guten, vom Vater aller Lichter von Gott. So feiern wir mit dem Blick auf die vergangenen Jahre das heilige Opfer als ,, Eucharistia“ als Danksagung.
Versuchen wir aber, in die Zukunft zu blicken, so stehen wir sozusagen vor einer Nebelbank. Das erste und nächste, was aus dem Nebel auf uns zukommt,können wir vielleicht noch in Umrissen erkennen oder ahnen. Aber was noch weiter im Hintergrund steht und uns erwartet, verschwimmt im Ungewissen. Wir können vieles Gute erwünschen und ersehnen, einiges auch mit guten Grund erwarten und erhoffen, doch wie es dann im einzelnen aussehen und sich fügen wird, das müssen wir schon dem überlassen, in dessen allmächtigen, all weisen und allgütigen Händen alle Fäden zusammenlaufen. Wir müssen es nicht nur, wir können es auch voll Vertrauen, wenn wir bedenken, wie er uns liebt, wie er unser Heil will und keinen über seine Kräfte versucht werden lässt.
Liebe Jubelpaare, es werden Ihnen heute von Ihren Kindern von beiderseitigen Angehörigen, von Freunden und Nachbarn, von der ganzen Gemeinde eine menge guter Wünsche dargebracht. Bei gläubigen Christen formen sich die Wünsche zum Gebet, zur Fürbitte an Gott, der allein Erfüllung schenken kann. Alles legen wir Christus,dem göttlichen Hohepriester bei dieser Opferfeier in die Hände: für die Vergangenheit unsere Danksagung, für die Zukunft unser Wünschen, Begehren und Hoffen. So bekennen wir unseren Glauben.
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