Allerheiligen B Mt 5,1-12

Gott der Herr, vor dem Scharen der Engel und Heiligen stehen, sei mit euch. 

Heutzutage hören wir oft die Frage “Was habe ich davon?”. Geschäftsleute sagen das, Menschen sagen das, wenn sie jemandem helfen müssen, wenn sie etwas aufgeben müssen. Niemand will einen Verlust machen, jeder will einen Gewinn erzielen. Wenn jemand sein Geld in einer Sparkasse  oder in einem Fonds anlegt, dann nur darum, um mehr Geld zu verdienen. Eine Zeit lang verzichtet er auf dieses Geld, aber er weiß, dass er mehr bekommen wird. Wie man so schön sagt, will jeder die richtigen Investitionen machen.

Jesus, du hast uns den Weg der Seligkeit  gewiesen. Herr, erbarme  dich unser.

Du hast  uns die Freude  und  die Hoffnung geschenkt. Christus, erbarme dich unser.

Du hast  uns das Siegel  des Reiches mitgegeben. Herr, erbarme dich unser.

Im heutigen Evangelium haben wir auch von richtigen Investitionen gehört. Jesus sagt, dass diejenigen selig sind, die in die besten Mittel investieren, wie zum Beispiel: den Frieden verbreiten, auf den Besitz zugunsten anderer verzichten, gegen die Sünde kämpfen, den Glauben verbreiten,  nicht schämen des Glaubens. All jenen, die tatsächlich in das Gute investiert haben, verspricht Jesus eine reiche Belohnung im Himmel.

So kann man auch im spirituellen Leben gut oder schlecht investieren. Wenn ich in das Gute investiere, das heißt, wenn ich meine Bequemlichkeit und meinen Egoismus aufgebe, nur um etwas Gutes zu tun – anderen zu helfen, sie zu trösten, ihnen zuzuhören, dann ist das die beste Investition meines Lebens. Nach dem Tod werde ich alles finden, wie man sagt, sogar mit Zinsen. Im Gegenteil, wenn ich schlecht investiere – wenn ich nur meine eigenen Interessen sehe, werde ich es auch nach dem Tod wiederfinden, sogar mit Zinsen, aber an einem anderen Ort, wo sicher keiner von uns hin will. Und heute ist der Tag derjenigen, die diese Belohnung nach dem Tod im Himmel bereits erhalten haben. Sicherlich wissen wir von mehreren, wie sie lebten und wie sie starben. Und wir wissen auch, warum die Kirche sie für heilig erklärt hat. Die Märtyrer haben ihr Leben eingesetzt, um den Glauben zu bezeugen. Wir wissen, dass solche Menschen nach dem Tod direkt in den Himmel kommen. Ihre Investition hat sich also gelohnt. Diejenigen, die keine Märtyrer waren, trugen ihrerseits auf andere Weise dazu bei, die Wahrheit Gottes zu bezeugen und anderen zu helfen. Kurz gesagt, alle Heiligen investierten irgendwo etwas: ihre Zeit für diejenigen, die sie brauchten, ihren Besitz für die Armen, Hilfe und Ermutigung für alle, die sie brauchten, usw.

Alle diese Himmelsbewohner sind daher eine große Herausforderung für uns, ihrem Beispiel zu folgen. Wir können sehr klug sein, wenn es um irdische Dinge wie Geld, Erwerbsarbeit usw. geht. Seien wir also auch im geistigen Sinne so klug – wenn es darum geht, jemandem zu helfen, sollten wir keine Angst haben, solche  Investitionen zu machen. Obwohl, wir diese Zeit für einige unsere Hobbys oder andere angenehme Aktivitäten nutzen könnten. Aber ich bin sicher, dass wir die Früchte unserer Tätigkeit für andere eines Tages im Himmel finden werden, was sich als sehr gute Investition unseres Lebens erweisen wird. Am 19. Oktober 2003  der Heilige Vater hat eine  Frau unserer Zeit zur Heiligen  erklärt – Mutter Teresa. 

Wir wissen, dass sie sich sehr für die Ärmsten der Armen einsetzte. Und vielleicht hat sie es auch als Verlust empfunden. Denn es gab angenehmere Dinge zu tun, als Aussätzige zu pflegen und die  Toten zu begraben, deren Namen sie nicht einmal kannte. Das Beispiel dieser schwachen Frau erschütterte die ganze Welt. Sie wird von Christen, Muslimen, Hindus und Buddhisten gleichermaßen verehrt. Das ist genau die richtige Investition für heute – ein Zeugnis, das auch Ungläubige erschüttert – anderen zu helfen. Selbst um den Preis des eigenen Leidens oder Unbehagens. Die Welt von heute lässt sich durch nichts anderes überzeugen und schon gar nicht durch schöne Reden. So möge uns das Beispiel von Mutter Teresa, aber auch der anderen Heiligen, wirklich dazu bringen, keine Angst zu haben, gute “geistige Investitionen” zu tätigen, das heißt, das Gute zu verbreiten, auch um den Preis des Verzichts auf Bequemlichkeit oder Vergnügen. Schließlich wird alles um ein Vielfaches zu uns zurückkehren.

In Gemeinschaft mit  allen Heiligen sind wir  Kinder Gottes und dürfen mit ihnen zusammen beten.

Jesus Christus preist  die selig, die Frieden stiften  und im Frieden mit Gott und  den Menschen  leben. Deshalb bitten wir. 

Selig, die Frieden stiften, denn sie  werden Sohne Gottes genannt werden.

 

 

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