Gott, der Herr, der durch den Engel Maria als die Bernadette grüßen ließ, sei mit euch.
Wir feiern heute Mariä Empfängnis. Dieses Fest ist bedeutsam, da Maria als erste Mensch ohne Erbsünde ein Zeichen der nahenden Erlösung war.
Jesus, du hast uns göttliches Leben geschenkt. Herr, erbarme dich unser.
Du hast uns erlöst von der Erbschuld der Menschen. Christus, erbarme dich unser.
Du hast Maria die Fülle des Lebens geschenkt. Herr, erbarme dich unser.
Stellen wir uns vor, dass Gott den Menschen heute bitten würde, eine Mutter für seinen Sohn zu wählen. Er würde keine Forderungen stellen, er würde es auf uns Menschen überlassen. Wie würde das funktionieren? Wie würde die Wahl ausgehen? Vielleicht würde die Auswahl der fähigsten Frau auf der ganzen Welt organisiert werden. Zunächst einmal würde es Gemeinderunden geben, bei denen ein Komitee der besten Gläubigen unter der Leitung eines Priesters einige Kandidatinnen aus der Gemeinde auswählen würde. Die Kriterien wären, ob sie fromm ist, ob sie Gott liebt, ob sie Liebe zu den Menschen hat. Die Gewinnerin des Pfarrwettbewerbs würde in die Diözesanrunde aufsteigen. Es gäbe dort noch strengere Kriterien. Die Positionen und Meinungen der Kandidatin würden genauer untersucht. Ihre religiösen Engagements auch außerhalb der Pfarrei , beispielsweise in der Wohltätigkeit oder in der Jugendarbeit.
Die Diözesen würden die Gewinnerin dann in die globale Runde schicken, wo die Gewinnerinnen aller Diözesen zusammentreffen würden. Zunächst sollten sie mehrere Tage lang geistliche Übungen absolvieren, in denen sie sich auf die Wahl der Mutter des Sohnes Gottes vorbereiten würden. Die Wahl selbst würde im Fernsehen auf der ganzen Welt übertragen. Der Moderator würde vielleicht Fragen stellen wie: „Was erwarten Sie von ihrem Wahlsieg?“ Wie möchten Sie sich um Gottes Kind kümmern? Wie würden Sie es erziehen? Was sind Ihrer Meinung nach die größten Probleme der Welt? Vielleicht würden sich einige Länder hinter den Kulissen für ihre Kandidatinnen einsetzen, denn es wäre sicherlich eine Ehre für ihr Land, wenn ihre Kandidatin gewinnen würde. Die Jury müsste es nicht sein. Die Zuschauer würden per Telefon für einzelne Teilnehmerin stimmen. Und welche am meisten Stimmen bekam, würde gewinnen. Dann wären einige glücklich und andere traurig, weil ihr Favoritin nicht gewonnen hätte. Journalisten suchten nach etwas Pikanterie aus dem Leben der Gewinnerin und sie würden versuchen, sie in den Augen der Öffentlichkeit zu kompromittieren.
Schließlich würde Gott sehen, dass es keine Frau auf der Welt gibt, die alle Menschen für Mutter seines Sohnes wollen würden. Und er würde entscheiden, dass der Sohn nicht auf der Erde geboren werden würde, weil dies mehr Schaden als Nutzen bringen würde.
Er beschloss daher, anders vorzugehen. Er beschloss, dass er selbst die Frau und Mutter für seinen Sohn wählen würde. Sie wird eine Frau sein, die einzigartig sein wird wie keine andere auf der Welt und die von allen geliebt wird, die ihr begegnen. Und diejenigen, die sie nicht lieben wollen, werden dies nur darum tun, weil sie ihre Heiligkeit hassen. Die Wahl fiel auf ein Mädchen aus Israel namens Maria. Sie allein konnte jedoch keine würdige Mutter Jesu werden.
Deshalb hat Gott sie mit solchen spirituellen Qualitäten ausgestattet, die anderen Menschen nicht erhielten. Engel Gabriel drückte es in seiner Begrüßung mit den Worten aus: „voller Gnade“. Diese Worte bringen die Tatsache zum Ausdruck, dass die Seele Marias absolut rein und ohne Sünden ist. Dass ihre Seele vom Moment ihrer Empfängnis bis zum Moment ihrer Himmelfahrt nicht von Sünde berührt wird. Dass es keinen Moment in ihrem Leben gab und geben wird, in dem ihre Seele nicht mit der Liebe Gottes verbunden war. Dass es keine teuflische oder menschliche Kraft auf der Welt geben wird, die diese Verbindung mit Gott zerstören würde. Gott wollte von einer so vorbereiteten Frau nur eines: dass sie selbst seine Entscheidung akzeptierte, die Mutter seines Sohnes zu werden. Sie nahm sie mit den Worten an: „Siehe, Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.“
Der heutige Feiertag möchte uns daran erinnern, dass auch wir von Gott auserwählt sind. Gott rief auch jeden von uns beim Namen (vgl. Jesaja 43,1). Hl. Paulus drückt es den Ephesern mit den Worten aus: „Er hat uns nach der guten Entscheidung seines Willens vorherbestimmt, damit wir durch Jesus Christus seine Adoptivsöhne würden“ (1,5). Allein die Tatsache, dass wir heute diesen Feiertag gemeinsam feiern, dass wir gemeinsam singen, beten und dem Wort Gottes hören , ist ein Zeichen dafür, dass wir wie Maria „Ja“ zu dieser Wahl sagen. Sagen wir nach dem Beispiel der Jungfrau Maria „Ja“ zu Gott, auch wenn diese Zustimmung Opfer von uns verlangt, wenn wir uns in der Dunkelheit verschiedener Zweifel befinden, wenn die Welt uns zwingt, „Nein“ zu sagen. Auf ihre Hilfe und Fürsprache können wir uns durchaus verlassen. Gott hat nicht das Auswahlverfahren für die Mutter seines Sohnes gemacht. Die Mutter des Sohnes Gottes konnte nur 1 Frau sein. Aber wir können alle Adoptivsöhen und -töchter unseres himmlischen Vaters sein. Wir müsseen aber dazu unsere frei Zustimmung geben, wie es die Jungfrau Maria das gemacht.
Maria, die Magd des Herrn, hat Gnade gefunden vor Gott. So wagen wir voll Vertrauen zum Vater zu beten.
Maria ist die Botin des Friedens. Mit ihr vereinen wir unsere Friedensbitte.
Selig, die Gott zu dienen bereit sind und aufgenommen werden in seine Herrschaft ohne Ende.
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