Freitag der 2 Adventwoche Mt 11,16-19

Jesus Christus, der  Erbarmen hatte mit den Zöllner und Sündern, sei mit euch.

Habt  ihr schon einmal von „negativen Vorurteilen“ gehört? Dieser Begriff beschreibt die Linse, durch die viele von uns die Welt und die Ereignisse in unserem Leben betrachten. Psychologen haben herausgefunden, dass wir eher negative als positive Vorurteile haben. Schlechte Nachrichten bleiben uns länger im Gedächtnis haften und haben eine größere Wirkung auf uns als gute Nachrichten. Es ist, als hätten wir eine dunkle Sonnenbrille auf den Augen, die selbst den schönsten sonnigen Tag in einen düsteren und wolkigen Tag verwandeln kann.

Jesus, du kamst zu uns  als der Bote des Vaters. Herr, erbarme dich unser.

Du bist vielen, die dein Wort hörten, unbekannt geblieben. Christus, erbarme dich unser.

Du hast uns die Weisheit des Vaters kundgetan. Herr, erbarme dich unser.

Im heutigen Evangelium macht Jesus auf die negativen Vorurteile einiger seiner Kritiker aufmerksam. Er erzählt ein Gleichnis von Kindern, die sich ständig beschweren, und fügt hinzu, dass die Kinder „dieser Generation“ wie sie sind (Mt 11,16).

Sie versuchen vorzuschreiben, wie Jesus und Johannes der Täufer leben und aussehen sollen. Anstatt sich über die frohe Botschaft zu freuen, die diese Männer predigten, fällten sie harte Urteile über sie, weil sie nicht in traditionelle Kategorien passten. Diese Kritiker schafften es nicht, die dunkle Brille ihrer negativen Vorurteile beiseite zu legen und zu verstehen, dass Gott wirklich durch Jesus und Johannes wirkte. Wie reagierte Jesus auf solch eine negative Sichtweise? Seine „Werke“ (Mt 11, 19).

Die Werke, die Jesus vollbrachte, hätten ausreichen sollen, um zu erkennen, dass das Reich Gottes nahe ist. Alle seine Heilungen und Wunder zeigten, dass Gott mit Liebe und dem Versprechen der Vergebung, Wiederherstellung und Freiheit zu ihnen gekommen war. Eine neue Ära begann, und diejenigen, die ihre negativen Vorurteile überwinden konnten, erkannten die „Weisheit“ hinter allem, was Jesus sagte und tat.

Die Adventszeit ist eine Gelegenheit, die Brille unserer Negativität abzunehmen und nach schönen und positiven Beweisen dafür zu suchen, dass Jesus, unser Erlöser, auf diese Welt gekommen ist, um uns zu retten. So wie Licht die Dunkelheit vertreibt, kann die Weisheit der Liebe Gottes Skepsis oder Pessimismus aus unserer Seele verbannen. Die Zeichen sind überall um dich herum. Sie sind sogar in deinem eigenen Herzen! Bitten Sie heute den Heiligen Geist, Ihnen zu helfen, sie zu erkennen. Beten Sie, dass Sie die Weisheit und Hoffnung, die sie mit sich bringen, annehmen und sich von ihnen zur Freude bewegen lassen.

Damit wir bereit sind für den Herrn, wenn er wiederkommt, wollen wir voll Vertrauen zum Vater beten.

Weder Hochzeitslieder noch Klagelieder geben uns den Frieden, den wir suchen. Nur Gott gibt uns  diesen Frieden.

Selig,  die den Herrn erkannt haben und aufgenommen werden in das Reich des Vaters.

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