Jesus Christus, der uns aller Diener geworden ist, sei mit euch.
Warum stritten sich die Apostel darüber, wer der Größte von ihnen war? Schließlich wählte Jesus diese zwölf Männer zu seinen engsten Jüngern. War das nicht das Einzige, was eine große Ehre war? Aber es scheint, dass die Tendenz zum Streit sozusagen ein integraler Bestandteil unserer gefallenen menschlichen Natur ist.
Jesus, du wolltest der Letzte und Diener aller sein. Herr, erbarme dich unser.
Du bist den Weg der Entsagung gegangen. Christus, erbarme dich unser.
Du hast dich der Bosheit der Welt ausgeliefert. Herr, erbarme dich unser.
Wenn wir Worte sagen oder Dinge tun, die wir später bereuen, oft geben wir unseren Emotionen oder Leidenschaften die Schuld dafür. Deshalb kategorisieren wir sie manchmal als etwas Schlechtes. Und wenn wir sie erleben, verspüren wir ein Schuldgefühl. Der Katechismus lehrt uns jedoch, dass „Leidenschaften“ an sich weder gut noch schlecht sind“ (KKC 1767). Tatsächlich sind sie für uns als Menschen absolut wichtig. Darüber hinaus entscheiden „starke Gefühle weder über die Moral noch über die Heiligkeit der Menschen“ (1768).
Es kommt darauf an, in welcher Situation wir sie erleben und wie wir darauf reagieren – ob wir Vernunft und Willen einsetzen, um sie zu kontrollieren. Wenn wir starke Emotionen erleben, die das Potenzial haben, uns in die Sünde zu führen, sollten wir nicht überrascht oder zu sich quälen. Stattdessen können wir dem Herrn ehrlich bekennen, wie wir uns fühlen, und ihn dann um Hilfe bitten. Jesus, der ein wahrer Mensch ist, weiß genau, was wir durchmachen. Er ist unser Vorbild dafür, wie wir mit unseren Emotionen und Leidenschaften umgehen können, aber er gibt uns auch die Gnade, dies zu tun.
Wir wissen nicht, ob der erwähnte Streit der Jünger stürmisch war oder ob auch einige hässliche Worte geäußert wurden. Aber beachten wir, dass Jesus ihnen nicht die Schuld gab, mit solchen Kleinigkeiten umzugehen; Stattdessen begann er, ihnen mit Geduld beizubringen, was es bedeutet, der Erste“ und der Letzte zu sein,Mk 9, 35). Wenn wir unsere Gefühle nicht bewältigen können, sollten wir uns zunächst an Jesus wenden. Wir können immer auf seine Hilfe zählen. Und genau wie die Apostel wird er uns geduldig den Weg zur wahren Größe weisen.