Freitag der 4. Fastenwoche Joh 7,1-2 25-30

Jesus Christus, den der  wahrhaftige Vater zu uns gesandt hat, sei mit euch.

Woher kommen Sie? Wie oft hat Sie das schon jemand gefragt? In der Regel antworten wir mit dem Namen der Stadt oder des Landes, in der/dem wir aufgewachsen sind oder in der/dem wir seit langem leben. Der Ort wird so zu einem Teil unserer Identität. Unsere Ausdrucksweise, unsere Essgewohnheiten, die Sportmannschaften, die wir anfeuern – all diese Dinge und noch viel mehr werden oft davon beeinflusst, woher wir kommen. Die Menschen in Jerusalem wussten, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa stammte. Vielleicht hatte er auch einen galiläischen Akzent.

Jesus, deine Feinde haben beschlossen, dich zu töten. Herr, erbarme dich unser.

Du hast keinen Menschen gescheut und öffentlich geredet. Christus, erbarme  dich unser.

Alles geschah nach dem Willen deines Vaters. Herr, erbarme dich unser.

Eine alttestamentarische Prophezeiung besagte, dass der Messias aus Bethlehem, der Stadt Davids, kommen sollte (siehe Micha 5:1). Aber aus Galiläa? Niemals!“ Jesus verleugnet seine Wurzeln nicht: „Ihr… wisst, woher ich komme“ (vgl. Joh 7,28). Aber seine Wurzeln reichen viel tiefer als Nazareth. Und sie gehen sogar noch tiefer als seine familiären Bindungen. Denn Jesus ist in seiner Identität als Sohn Gottes verwurzelt. Er kam von dem Vater, der ihn gesandt hat. Das war der zentrale Punkt, um den sich alles andere in seinem Leben drehte – was er dachte, sagte und tat. Auch wir wurden in eine bestimmte Familie hineingeboren, zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort, und das hat beeinflusst, wer wir heute sind.

Aber unsere wichtigste Identität kommt von Gott, unserem Vater. Er hat uns erschaffen, und durch die Kraft der  Taufe sind wir seine Söhne oder seine Töchter geworden. Es  sollte dies für uns der Brennpunkt sein, von dem aus alles andere in unserem  Leben beleuchtet wird. Die tiefe Verwurzelung in unserer Identität als Söhne und Töchter Gottes ermöglicht es uns, uns zu verändern. In der Tat beeinflusst diese Realität, wie wir unsere Zeit und Energie verwalten.

Sie führt uns zum Gebet und zur Feier der Sakramente. Sie beeinflusst unsere Beziehungen zu Menschen und die Art und Weise, wie wir mit ihnen sprechen. Sie macht uns sensibler für die Bedürfnisse der Bedürftigen. Und mehr noch, sie gibt unserem Leben Sinn und Bedeutung – denn wie Jesus sind wir gesandt, die gute Nachricht von Gottes barmherziger Liebe zu verkünden. Welch ein Privileg ist es, uns als Sohn oder Tochter Gottes bezeichnen zu können!

Wir haben erkannt, dass Jesus der Meister ist. In seinem Namen wagen wir zum Vater zu beten.

Jesus Christus, der in Wahrheit der Messias ist, hat die Macht, uns den Frieden zu geben. Deshalb bitten wir.

Selig, die auf den Lohn der Frömmigkeit hoffen und Gottes Auszeichnung erhalten.

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