Jesus Christus, der verraten wurde von einem seiner Jünger, sei mit euch.
Das Evangelium der heutigen Heiligen Messe erzählt von der Verkündung der Petrusleugnung. In der intimen Atmosphäre des Letzten Abendmahls wundert sich dieser Apostel, dass Jesus seinen Verrat vorhersagt. Er kann sein Wunder nicht loslassen. Er versteht nicht, wie das passieren konnte. Petrus will bis zum Tod treu sein, er will nicht, dass sein Meister dem Feind zur Kreuzigung übergeben wird.
Jesus, du hast den Verrat, das Leiden und den Tod vorausgesagt. Herr, erbarme dich unser.
Du hast deinen Tod die Verherrlichung genannt. Christus, erbarme dich unser.
Du hast uns in die Nachfolge deines Kreuzes gerufen. Herr, erbarme dich unser.
In gewisser Weise glaubt der heilige Petrus, dass er bereit ist, sein Leben für den Herrn niederzulegen. Tatsächlich zieht er im Moment der Verhaftung Jesu sein Schwert und stellt sich der ganzen Truppe, die bewaffnet kommt, um seinen Herrn zu ergreifen. Ihm mangelt es nicht an Mut oder Anerkennung für Jesus. Die Realität wird ihm jedoch zeigen, dass diese Eigenschaften nicht ausreichen. Petrus braucht noch Demut, die aus der Erkenntnis seiner selbst und vor allem aus der Erkenntnis Gottes entspringt. Jesus hört erst im letzten Moment auf, Petrus zu formen. Diese Lektionen sind in seinem Leben am wichtigsten: Petrus wird nicht wegen seiner Stärke ein Fels sein, sondern wegen der Demut, die er aus der tiefen Erkenntnis Jesu gewonnen hat. Es ist notwendig, dass er die Unzulänglichkeit seiner Kräfte erfährt und versteht, dass es Gott ist, der ihn unterstützen wird.
Der Verrat des Petrus erscheint im heutigen Evangelium zusammen mit der Ankündigung des Verrats des Judas und dient dazu, den großen Unterschied zwischen ihnen hervorzuheben. Petrus legte seine Schwäche in die Hände Jesu; er wandte sich von seinen Fehlern und seinen Kräften ab und lernte, auf Gottes Güte, Gottes Pläne, Gottes Wege zu vertrauen. Petrus täuschte Jesus nicht, als er ihm sagte, dass er bis zum Tod treu sein würde. Was geschah, war, dass er sich fast ausschließlich auf seine Kräfte verließ.