Gründonnerstag Joh 13, 1-15

Jesus Christus, der uns seinen  Leib  und sein Blut hinterlassen hat zum Gedächtnis, sei mit euch.

Wisset ihr, was ich euch getan habe?” fragt der Herr Jesus seine Jünger. Verstehen wir, liebe Schwestern und Brüder, was der Herr Jesus getan hat? Äußerlich könnte man ganz einfach sagen: Er nahm Wasser, nahm ein Handtuch und gürtete sich eine Schürze um, ging hin und wusch seinen Jüngern physisch die Füße. Und damit hat er seinen Jüngern etwas Gutes getan, eine gute Tat vollbracht. Natürlich müssen wir viel tiefer gehen. Wir können nicht einfach dabei   bleiben, dass Jesus den Aposteln die Füße wusch.

Jesus, du hast deinen Jüngern die Füße gewaschen. Herr, erbarme  dich unser.

Du hast dich dem Verräter ausgeliefert. Christus, erbarme  dich unser.

Du hast uns ein Beispiel verzeihender Liebe gegeben. Herr, erbarme dich unser.

Der Herr Jesus gibt seinen Jüngern eine große Botschaft. Er selbst weiß sehr wohl, dass er bald verhaftet, verurteilt, gefoltert, getötet und begraben werden wird. Der Herr Jesus wird von den Toten auferstehen, er wird noch einige Tage auf dieser Erde sein, er wird in den Himmel auffahren, und die ganze Last dessen, was er gelehrt und gepredigt hat, wird auf seinen Jüngern lasten. Diejenigen, die der Herr Jesus lehrt, diejenigen, denen er die Botschaft weitergibt, werden die Kraft des Heiligen Geistes haben. Es wird aber auch Menschen geben, die verfolgt werden und die Apostel sein werden. Der Herr Jesus gibt uns heute dieses Zeugnis der Liebe. Zeugnis des Guten, der guten Werke. Jesus der Herr und Meister, sich selbst erniedrigte, sich selbst geopferte. Was sollen wir vor allem tun, Brüder und Schwestern? Auch wir sollten in der Lage sein, uns zu demütigen, uns zu erniedrigen, aufeinander zuzugehen, Gutes zu tun.

Natürlich sind diese guten Taten für unsere Lieben, für die, die wir lieben, leicht zu tun, sie verlangen vielleicht keine große Anstrengung. Aber können wir uns auch demütigen, können wir uns selbst verleugnen und eine gute Tat tun gegenüber einem Menschen, der uns fremd ist, oder gegenüber einem Menschen, der uns unangenehm ist, oder gar gegenüber einem Menschen, der uns verfolgt? Auch dann müssen wir Jesus Christus gehorchen. Auch dann müssen wir so handeln, wie er es getan hat. So wie er ganz am Ende sagt: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben.” Der Herr Jesus hat uns ein großes Beispiel gegeben, dem wir folgen sollen. Was ist also mit denen, die uns verfolgen, tun wir Unrecht, fühlen wir uns unwohl? Ich sage es menschlich, vielleicht bleiben wir weg, vielleicht laufen wir vor ihnen weg. Vielleicht baue ich eine Art Barriere, einen Damm. Aber vielleicht ist das nicht das Beispiel, das uns der Herr Jesus heute gegeben hat?

Der Herr Jesus hat uns heute, am Donnerstag des Letzten Abendmahls, ein großes Beispiel gegeben, allen Gutes zu tun. Heute erinnern wir uns nicht nur an die Tat, an die gute Tat der Liebe, die uns der Herr gegeben hat, sondern wir erinnern uns auch auf diese unblutige Weise an die Einsetzung der Eucharistie. Sprich vom letzten Abendmahl. Der Herr Jesus setzt heute die Eucharistie ein, und es ist kein Zufall, dass diese drei Dinge, die Einsetzung der Eucharistie, die Einsetzung des Priestertums und das Beispiel der tätigen Liebe, zusammenfallen. Sie stehen sich nahe, ergänzen sich und helfen einander, denn denen Gutes zu tun, die uns verfolgen, ist manchmal übermenschlich schwer.

Da stoßen wir an die Grenzen dieser menschlichen Natürlichkeit, aber es ist die Eucharistie, die geistliche Nahrung, die uns viel weiter, viel höher bringen kann, um nur diese menschlichen Grenzen zu überwinden, Sie wussten, wie man eine gute Tat mit Liebe vollbringt, auch gegen den, der uns unangenehm ist, gegen den,  der uns verfolgt. Diese menschlichen Grenzen buchstäblich zu überschreiten. Wir feiern die Einsetzung der Eucharistie als geistliche Kraft, die der Herr Jesus uns schenkt. Sie bleibt in der Kirche für immer bestehen und wird bis zum Ende der Welt fortdauern. Heute verneigen wir uns vor diesem großen Geschenk und erkennen, dass wir nur durch die Gnade und Hilfe Gottes, die uns vom Himmel und besonders durch die Gestalt der Eucharistie geschenkt wird, weitergehen können. Wir können Jesus Christus nachfolgen.

Wie ich schon gesagt habe, hat uns der Herr Jesus ein Beispiel gegeben, das zu tun, was er getan hat, ihm zu folgen, und zwar ganz genau in dem, was er uns lehrt und was er uns zeigt. Wir reden mit uns selbst, das ist übermenschlich. Es ist unmöglich, aber es ist nur für den Menschen unmöglich. Was für den Menschen unmöglich ist, ist für Gott möglich, und mit Gottes Hilfe und Gnade ist es auch für uns möglich. Heute ist das Priestertum auch mit dem Sakrament verbunden, denn ohne Priester gäbe es keine Eucharistie, ohne Priester gäbe es keine Heilige Messe, gäbe es kein großes Geschenk. Heute müssen wir Gott danken und uns daran erinnern, dass diese großen Gaben seit der Zeit Jesu Christi in der Kirche sind. Das Sakrament des Priestertums, das Sakrament der Eucharistie und dieses Beispiel tätiger Liebe gehören zusammen.

Als Mahlgenossen Jesu dürfen wir mit seinen  Worten beten.

Christus gab sein Leben für uns. Seine Hingabe schenkt der Welt den Frieden. Deshalb bitten wir.

Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Sooft ihr dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt, tut es zum Gedenken an mich so spricht der Herr.

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