2.Adventsonntag C Lk 3,1-6

2. Adventsonntag C 2015   Bereitet dem Herrn  den Weg

Einleitung

Die Heilige Schrift beschreibt und definiert  die Gestalt  Johannes des Täufers sehr genau. Johannes der Täufer ist die Person, die dieser Welt etwas Wichtiges bringt. Er ist der Prophet, der die Ankunft Jesu Christi ankündigt. Die Art, wie er die Ankunft ankündigt, ist etwas Besonderes. Er bereitet den Weg für Jesus, indem er zu Buße aufruft. Das verkündet er nicht nur, sondern er lebt es auch. Die Buße spielt eine ganz wichtige Rolle in unserem Leben.

Predigt

In der Wüste hörte  Johannes eine Stimme, die ihn aufforderte, dem Herr den Weg zu bereiten. Daraufhin zog er in die Jordangegend und verkündete dort den Weg der Umkehr. Er selbst nahm diese anspruchsvollere Art zu leben an. Es hat sich vom Leben anderer Leute unterschieden.  Er änderte sein Lebensart vollständig und lebte in der Wüste. Johannes lebte dort sehr asketisch. Er ernährte sich von Heuschrecken und Honig von wilden Bienen. Durch die Askese  gab Johannes Gott den größten Raum. Um die Ankunft Christi zu verkünden, sollte das nicht nur mit Worten geschehen, sondern gestärkt von seinem Lebensbeispiel. Hätte er nur mit Worten Christus den Weg bereitet, hätten sich nicht so viele Menschen bekehrt. Es wären auch nicht so viele zu ihm gekommen, um Rat zu holen.

Am Jordan, wo Johannes wirkte, gab es zu jener Zeit verschiedene Stände in der Bevölkerung – Soldaten, Zöllner und sogar Pharisäer und Schriftgelehrte. Alle kamen zu Johannes und gingen mit guten Ratschlägen wieder von ihm weg. Die Aufforderung zu Buße war nicht nur eine Aufforderung, nicht mehr zu sündigen, sondern eine Aufforderung auf andere Art zu leben. Alles soll beseitigt werden, was nicht richtig war. Eine aufrichtige Buße hat immer Einfluss auf das persönliche Leben. Solange man denkt, dass Buße nur ein Bekenntnis der Sünde ist, ist das nicht wirklich schon Buße. Es genügt nicht, unser Inneres zu reinigen, sondern wir sollen es auch mit der Anwesenheit Gottes, mit Gottes Gnade füllen. Buße hat auch nicht nur Einfluss auf das persönliche Leben, sondern auch einen sozialen Einfluss. Buße beeinflusst auch das Leben der Menschen, mit denen wir leben.

Wir reden manchmal über die anderen Menschen und ihr Milieu. Aber fragen wir uns: Wird sich die Situation ändern, wenn wir nur darüber reden oder Anstoß daran nehmen? Nur Worte verändern Menschen nicht. Der Mangel an Buße in unserem Leben ist auch oft die Ursache des Übels in der Welt. Johannes hat begriffen, was Buße ist. Wenn wir denken, dass die Heilige Beichte der Gipfel der Buße ist, dann irren wir. Die Heilige Beichte ist nur der Anfang. Bei vielen Menschen kann man Beichte mit einen Abfallkorb vergleichen. Sie schütten ihre Sünden in einen Korb und gleich entstehen aber wieder neue Sünden.  Das ist keine Buße. Buße bedeutet, dass mein Leben eine neue Richtung bekommen soll. Nicht so: Heute bereue ich meine Sünde, und morgen begehe ich dieselbe Sünde. Das ist keine Buße. Die Buße liegt nicht in den Worten, sondern in den Taten.

Auf einem Bild habe ich einen Zirkel gesehen. Mit dem Zirkel wurde ein  Kreis auf einen Stuhl gezeichnet  und da hinein wurde geschrieben ,,Ich”.  Das ist das Bild der Menschen, die selbst ihr Leben lenken. Gott ist nicht der Herr ihres Lebens.

Aber es gibt auch ein anderes Bild. Auf dem Bild ist ein Zirkel . Mit dem Zirkel wurde eine Kreis auf einen Stuhl gezeichnet, darin stand: ,,Ich” und daneben war auch ein Kreuz. Dieses Bild repräsentiert die Menschen, die mit Christus kommunizieren. Aber sie kommunizieren mit ihm wie mit einem Mitarbeiter. Dieses Bild repräsentiert die Menschen, die ihr Leben lenken  und Gott soll ihnen dabei  helfen. Das Leben dieser Menschen blieb unverändert. Sie fragen Gott nicht,  was sie machen sollen. Sie verwirklichen ihre Pläne und sie beten, damit Gott ihnen ihre Pläne verwirklichen hilft.

Wirkliche Buße ist, wenn wir Christus auf den Thron unseres Lebens setzen. Dann weicht  unser ,,Ich” in Demut vor dem Herrn. Wir haben ein Leben in Fülle, wenn wir es dem Herrn unseres Lebens übergeben, wenn wir Gott erlauben, in alle Phasen unseres Lebens einzugreifen. Viele Menschen bezeichnen sich als gläubig, aber sie lassen ihr Leben nicht von Gott lenken. Oder anders gesagt: Jesus ist nicht im Zentrum ihres Lebens.

Dazu möchte ich sagen:  Wir haben nur einen Weg, den  Weg, den uns  Johannes der Täufer vorgelebt hat. Bei ihm war Gott an  erster Stelle. So muss Gott auch in unserem Leben an erster Stelle sein. Wenn Gott unser Leben nicht führt, dann sind wir selbst nicht fähig, unser Leben zu verändern. Diese Wahrheit bestätigt die Lebensgeschichte vieler Menschen. Jesus sagte da ganz klar: Ohne mich könnt ihr nichts tun!

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