27.Sonntag C Lk 17,5-10
27.Sonntag im Jahreskreis C , Lk 17, 5-10
Einleitung
Heute gibt es viele Bücher, die uns ihre Gedanken und Betrachtungen über das Leben
anbieten und doch das genügt uns nicht. Wir sind Christen und wir wollen hören, welche
Belehrung Christus für unser Leben hat. Im heutigen Evangelium gibt uns Jesus eine
wichtige Belehrung über den Glauben, der Sinn für unser Leben hat. Jesus spricht speziell
die damaligen Pharisäer an, die meinten, dass sie durch ihren Glauben Gott eine besondere
Wohltat und Gnade erwiesen haben. Sie beanspruchten dafür Lob und Belohnung. Ihr Glaube
war aber sehr von der Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften geprägt.
Predigt
Jesus lehnte eine solche Auffassung des Glaubens, wie sie die Pharisäer hatten, ab. Er
sagte, dass der Glaube in der äußerlichen Einhaltung der verschiedenen Vorschriften nicht
liegen kann. Glaube muss eine innerliche Beziehung zu Gott sein. Jesus belehrt uns, dass der
Glaube für uns eine große Wohltat ist. Heute macht uns Jesus mit dem bedeutenden Nutzen
des Glaubens bekannt. Jesus sagt zu uns: „Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie
ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen. Heb dich samt deinen
Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich ins Meer und er würde euch gehorchen.“
Auch der Evangelist Matthäus schreibt in seinem Evangelium über den Glauben: „Als Jesus
weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids.
Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen.
Glaubt ihr dass ich euch helfen kann? Sie antworteten. Ja, Herr. Darauf berührte er
ihre Augen und sagte. Was ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. Da wurden ihre
Augen geöffnet.“ An diesen beiden biblischen Beispielen sehen wir, dass der Glaube eine
große, fast unglaubliche Kraft hat. Ist das nicht eine unglaubliche Kraft, wenn sich auf
unseren Befehl hin ein Berg von selbst erheben würde und ins Meer stürze? Vielleicht werden
sie sagen, dass das ein Aberglaube ist. Nein, das ist die Wahrheit.
Diese Wahrheit bezeugt auch der Philosoph und Psychologe Joseph Murphy, der erst
1981 starb und der Bücher in Millionenauflage herausgegeben hat. Er schrieb, dass
das, was man im Bewusstsein fest glaubt, sich im Unterbewusstsein verwirklicht. Sein
psychologischer Grundsatz lautet: „Das Bewusstein ist die Quelle jeder bewussten Tätigkeit.
Das Unterbewusstsein ist die Quelle unbewusster, instinktiver Bildungskraft, die in uns bei
Tag und Nacht tätig ist.“
In unser Unterbewusstsein sind von Gott die bewundernswerten Kräfte eingelegt worden, um
unser Leben zu erhalten. Es sind dort auch die sogenannten heilenden Kräfte. Diese Kräfte
können durch unseren Willen nicht tätig werden, sondern nur durch den Glauben – aber nicht
durch einen beliebigen Glauben. Dieser Glaube muss ein lebendiges Vertrauen in Gott haben,
er muss eine lebendige Beziehung zu Gott sein. Erst dann ist der Glaube fähig, die heilenden
Kräfte durch Gott in unser Bewusstsein zu aktivieren, also in Betrieb zu setzen und in uns die
Genesung zu bewirken, obwohl es menschlich unmöglich scheint. Professor Murphy bezeugt
das durch viele Beispiele. Er selbst hatte eine unangenehme, unheilbare Hauterkrankung.
Die Ärzte wussten nicht, wie sie seine Krankheit heilen sollen. Sein Gesundzustand wurde
von Tag zu Tag schlechter. Ein Priester sagte zu ihm: „Herr Professor, denken Sie nach.
Der Uhrmacher, der die Uhr konstruierte, weiß sie auch zu reparieren. Gott rüstete Ihr Unter-
bewusstsein mit der Kraft aus, die Ihr Körper braucht. Diese Kraft regelt den Herzschlag
und auch den Blutkreislauf, die Verdauung und den Stoffwechsel. Ihr Unterbewusstsein kann
mit derselben Kraft auch Ihren kranken Leib heilen. Ich rate ihnen: „Verlebendigen Sie ihren
Glauben durch das tägliche innige Gebet.“ Der Professor gehorchte. Er formulierte ein Gebet,
das mit den Worten endete: „Gott, du hast in mein Unterbewusstsein wunderbaren Kräfte
eingelegt. Ich bin dafür sehr dankbar. Ich glaube, dass du mich durch diese Kräften heilen
wirst.“ Er betete dieses Gebet dreimal täglich ganz innig und er wurde nach zwei Monaten
gesund. Er sagte: „Ich habe nur die Gültigkeit dieser Wahrheit ausprobiert. Ich machte nichts
anderes als mit diesem Gebet die Kräfte meines Unterbewusstseins zu wecken“.
Sie sehen also, welch große Bedeutung der Glaube für unser Leben hat. Jesus belehrt uns
im heutigen Evangelium über die große Macht des Glaubens. Beten wir für den Glauben
wie die Apostel: „ Herr, stärke unseren Glauben, damit sich an uns die Worte Jesus erfüllen
können: „Dein Glaube hat dir geholfen“ und führe uns zur Fülle des ewigen Lebens.
Dieser Beitrag wurde unter
Sonntagpredigt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den
Permalink.