Das letzte Gericht I
Wann wird das letzte Gericht sein?
Das Jesus Christus am Ende der Welt wiederkommen wird, um allen Menschen zu richten, ist eine Wahrheit, die wir vielmas in den heiigen Schrift ausgesprochen finden. So sagt Christus selbst. ,, Der Menschensohn wird in der Herrilichkeit seines Vaters mit seinen Engeln kommen, und dann einem jeglichen vergelten nach seinem Werken. Der Apostel schreibt;,, Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen. Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten“. Apostelgechichte 10,42. So gewiss es aber ist, dass Jesus Christus als Richter der Lebendigen und Toten kommen werde, so ungewiss ist die Zeit seiner Ankunft. Gott hat uns die Zeit des Gerichtes nicht geofennbart. Gegen Ablauf des zehnten Jahrhunderts herrschte fast durch ganz Europa der Glaube, dass mit dem ersten Jartausende die Welt untergehen werde. Diesen Glauben teilten viele fromme und gelehrtte Männer. Aber die Welt steht noch heute. Mehrere nehmen an, dass die Welt sechstausend Jahre stehen werde. Sie sagen nämlich; wie Gott sechs Tage zur Erschaffung der Welt verwendet habe, so werde er sie auch sechs Tage, jeden Tag zu tausend Jahrend berechnet, erhalten danach aber sie zu Grunde gehen lassen. Aber es ist gewiss , dass niemand bestimmt sagen kann , wann der jüngste Tag kommen werde, denn Gott hat dieses noch niemanden geoffenbart. Selbst die Engel des Himmels welche doch Gott so nahe stehen und unstreitig eine weit größere Wissenschaft besitzen als alle Menschen haben von dem Ende der Welt und von dem letzten Gericht keine Kenntnis. Jesus sagte doch klar. ,, Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand , auch nicht die Engel in Himmel, nicht einmal der Sohn , sondern nur der Vater“. Mt 24,36. Die Zeit des Gerichtes nur dem Vater bekannt ist. Er nicht für gut befunden hat, den Menschen darüber eine Offenbarung zu machen. Papst Leo X im fünften lateranischen Konzil verboten , in Bezug auf diese Dinge etwas mit Gewissheit auszusprechen, indem er sagt; indem er sagt; Niemand unterfange sich die Zeit der Ankunft des Antichristus oder des Gerichtstages selbst bestimmt vorherzuverkündigen. Hieraus sehen wir was wir von den Prophezeiungen über das Ende der Welt, die von Zeit zu Zeit mündlich und schriftlich in Umlauf gesetzt werden, zu halten haben, sie sind weiter Nichts, , als Vermutungen, die jeder tieferen Begründungen entbehren.
Gott hat uns übrigens die Zeit des letzten Gerichtes nur zu unserem Besten wollen. Setzen wir den Fall , wir wüssten ganz bestimmt den Tag und die Stunde des letzten Gerichtes , was würde daraus folgen? Wäre dieser Tag noch in weiter Ferne, so würden viele sorglos dahin leben, Sünden auf Sünden häufen und zu zuletzt dem ewigen Verderben anheimfallen. Wüßten wir dagegen diesen Tag ganz nahe, so würden nicht wenige in die große Angst und Verwirrung geraten, die meisten würden ihre Standespflichten , ihre Geschäfte und Arbeiten vernachlässigen und alles gehen lassen , wie es geht. Die Arbeiten in den Werkstätten , in den Fabriken auf dem Felde würde stillstehen , aller gesellschaftliche Verkehr, aller Handel würde aufhören, woraus dann so große Unordnungen folgen müssten, dass fast gar nicht mehr zu leben wäre. Einen Beleg hiefür liefert uns die Geschichte des zehnten Jahrhunderts, wo wie ich schon bemerkt habe, der Glaube verbreitet war , dass die Welt untergehen werde. Viele verkauften ihre Häuser, gaben ihr Geschäft auf. Viele zogen sich in die Einsamkeit zurück , und ließen sich von Angst und Schrecken einnehmen, dass sie fast den Verstand verloren. Fast niemand wollte die notwendigen Geschäfte zu besorgen, und es trat allenthalben eine Unordnung zu Tage, die wenn sie länger angehalten hätte ganz Europa hätte ins Verderben bringen müssen. Sehen wir also wie gut der Herr getan hat, dass er uns die Zeit des Gerichtstages geheim hielt: die Kenntnis desselben wäre für uns nicht ein nahrhaftes Ei, sondern ein giftiger Skorpion. Darum sagt auch der heilige Augustinus. Zu unserem Nutzen wollte Gott uns diesen Tag verborgen halten, damit der Mensch immer bereit sei, dasjenige zu erwarten, von dem er weiß, dass es kommen, aber nicht weiß , wann es kommen werde. Es verhält sich mit dem Gerichtstage ähnlich, wie mit unserem Todestage. Dieser kann jeden Augenblick kommen, keine Minute sind wir vor ihm sicher: daher müssen wir, wenn wir anders gut sterben wollen , uns immer auf denselben gefasst halten. Ebenso kann auch der Gerichtstag zu jeder Zeit kommen, und uns mitten in unseren Unternehmungen überraschen. Christus selbst beteuert, dass er zu einer Stunde kommen werde, wo wir es nicht vermuten. Gleichwie es sagt er , ,in jenen Tagen des Noach war, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. ,,Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag , an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein“. Mt 24,37-38. ,,Wacht, weil ihr weder den Tag noch die Stunde wisst“ Mt 25,14.
Wenn wir aber gleich den Tag und die Stunde des letzten Gerichtes nicht wissen, so ist doch viel sicher, dass es nicht eher kommen werde, bis gewisse Ereignisse eingetreten sind.
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