Die Seele des Menschen
Die Seele des Menschen ist ein Geist , ein einfaches, unsichtbares Wesen, welches in dem Menschen denkt, empfindet und will. Dieses Wesen ist unsterblich, es lebt fort , wenn auch der Leib in Staub zerfällt. Die Seele des Menschen hat also einen großen Wert. Wir erkennen dies aus allem dem,was Gott für sie getan hat. Welch große Vermögen der Seele. Sie hat Vernunft, und Verstand, ein Gedächtnis, freien Willen und ein Gewissen. Vermöge der Vernunft ist sie im Stande die ewigen himmlischen Wahrheiten in sich auf und anzunehnen und sich über diese Erde zu erheben zu den überirdischen Dingen zu den Betrachtungen über Gottess Dasein. Durch den Verstand denkt sie , vergleicht Gegenstände und Dinge mit einander und zieht daraus Schlüsse und Urteile. Durch das Gedächtnis erneuert sie in sich gehabte Empfindungen und Vorstellungen als wenn sie gegenwärtig erst wirklich vor ihr entstünden.
Der freie Wille ist es, der da liebt oder hasst, wohlgefallen hat, oder verabscheut, irgend ein Ding, oder eine Handlung erwählt oder verwirft .
Das Gewissen endlich bringt in der Seele das Urteil über die Handlungen hervor, es richtet ob sie gut oder böse sind, ja es vollzieht auch sogleich das Urteil, indem es mit Vorwürfen bestraft, oder mit seinem Beifalle belohnt.
Wird nun ein solches Wesen , das mit so erhabenen Eingeschaften ausgestattet ist , ein blößer Hauch sein , wie eine unverständige Träumen? Ferne sei von uns solcher Gedanke. Nein, die Seele ist ein unsterbliches Wesen. Sie ist es eigentlich auf das Ebenbild Gottes in uns auesgmacht. Hört es und legt das Gehörte in eure Herze zurück. Lassen uns den Menschen machen sprach Gott nach unserem Bild Gleichnis. Welche Würde des Menschen. Ein Ebenbild Gottes ist er. Nun ist aber eben die Seele Gottes Ebenbild ins uns. In wie ferne ist sie es aber? Der fromme und gelehrte Bossuet sagte: Das Bild der Dreieinigkeit findet sich auf prachtvolle Weise in dem Menschen. Ähnlich dem Vater, hat er das Sein oder Wesen, ähnlich dem Sohne, hat er die Erkenntnis, ähnlich dem Heiligen Geiste, hat er die Liebe. Alle Eigenschaften Gottes finden sich in der Seele des Menschen, nur weil sie ein Ebenbild Gottes und nicht Gott selbst ist. Gott ist ein Geist – die Seele ist es auch. Gott ist unsterblich, die Seele auch. Gott hat unendliche Einsicht und Weisheit, die Seele empfing von Gott Scharfsinn und Weisheit. Gott gab der Seele Vermögen, sich große Wissenschaften zu erwerben. Die Seele setzt durch ihr bloßes Wollen die Glieder des Leibes in Tätigkeit. Gott sandte seinen eingeborenen Sohn und dieser kam uns litt und duldete und tat und ertrug alles, um unsere Seele zu retten. Und dennoch vergessen so viele Menschen, dass sie Ebenbild Gottes sind und werden sie durch ihre Lüste dem Roß und Maultiere gleich, die keinen Verstand haben. Und dennoch verunstalteten und verderben sie durch Sünde und Laster, durch niedere Wollust und Befriedigung ihrer Lüste das Ebenbild in sich und in anderen. Rufen wir aus bei Betrachtung der Erschaffung und Einrichtung des Menschen: Was ist doch der Mensch, ó Gott dass du seiner gedenkst? Du hast ihn nur ein wenig geringer als die Engel gemacht. Danken wir Gott für unseren Leib und unsere Seele. Erhalten wir jenen nach Kräften in seiner Gesundheit, bedenken wir aber, dass er einst in Staub zerfällt. Seien wir also nicht stolz auf seine Vorzüge, sondern gebrauchen wir ihn als ein Werkzeug zur Sorge für unsere Seele. Diese ist es, die viel edler ist als der Leib, die uns fähig macht ewig die Glückseligkeit bei Gott zu genießen. Sie verdient also unsere größte Sorge, unsere ganze Aufmerksamkeit. Jesus sagte. Was nützt es dem Menschen wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet. Gebrauchen wir also ihre Vermögen und Kräfte von nun an nur zu Gottes Ehre und unserm eigen Heil. Die Vernunft die ewigen Wahrheiten zu hören, den Verstand an Gott zu denken das Gedächtnis an Gott und seine Wohltaten uns zu erinnern.
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