Und nun verkläre mich du,Vater bei dir… Joh 17,5

Es gibt eine auffallende Ähnlichkeit zwischen dem heutigen Evangelium und den Worten des Paulus in der Lesung aus der Apostelgeschichte. Der Herr Jesus und Paulus stehen beide am Ende ihrer irdischen Mission, beide rekapitulieren ihr Leben und geben Zeugnis davon, wie es ihnen gelungen ist, ihre Mission zu erfüllen. Jesus wusste, dass er das Werk, das ihm der Vater aufgetragen hatte, vollendet hatte. Paulus war auch der Meinung, dass er seine von Gott gestellte Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen erfüllt hatte. Was sah Jesus, als er sich beim letzten Abendmahl umsah? Eine Handvoll Apostel, von denen einer ihn verriet, einer ihn dreimal verleugnete, und die meisten anderen zerstreuten sich und ließen ihn im Stich. Aus menschlicher Sicht eine ausweglose Situation.

Die irdische Mission Jesu sah damals nicht besonders hoffnungsvoll oder beeindruckend aus. Im Gegenteil, alles deutete auf eine totale Katastrophe hin. Aber Jesus war nicht besorgt. Obwohl er seine Apostel vor dem, was kommen würde, warnte, blieb er selbst völlig ruhig und gelassen. Warum? Jesus wusste, dass er durch seine Predigten und Wunder, durch seinen Tod und seine Auferstehung gekommen war, um das Reich Gottes aufzurichten. Er wusste, dass das Reich Gottes nach seiner Rückkehr in den Himmel wachsen würde, weil der Heilige Geist kommen würde. Deshalb brauchte Jesus das Ergebnis seines Dienstes nicht zu sehen, bevor er starb. Denn er wusste, dass er den Willen des himmlischen Vaters buchstabengetreu erfüllt hatte, und das war ihm genug.

Gott hat einen Plan für jeden von uns; er hat eine Mission für jeden von uns. Was wir erreichen sollen, ist Teil von etwas Größerem. Wir erfüllen vielleicht nur einen kleinen Teil von Gottes Plan, aber Gott kann selbst aus einer kleinen Sache eine große Sache machen. Vielleicht wird eine kleine Sache, die wir getan haben, um den Bedürftigen zu helfen, so groß, dass sie vielen anderen zugute kommt. Legen wir uns also vertrauensvoll in Gottes Hände, tun wir unseren Teil, und überlassen wir ihm den Rest im Glauben. Lasst uns treu sein in den kleinen Dingen, die Gott uns zu tun gibt. Gott weiß das sehr zu schätzen. Jesus ist der Beweis dafür, wie viel man mit einem demütigen Herzen erreichen kann.

Dieser Beitrag wurde unter Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.