Dienstag der 1.Fastenwoche Mt 6,7-15
Jesus, der sagte: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, sei mit euch.
Die Frage, warum das Vaterunser das wichtigste christliche Gebet ist, beantwortet Hl. Cyprian: „Welches Gebet könnte der Vater mehr hören als das, was aus dem Mund des Gottessohnes selbst kommt, der wahrhaftig ist!“ Wenn wir seine Worte wiederholen, erkennt der Vater die Stimme seines Sohnes darin. Seit frühester Zeit gibt es in der christlichen Literatur viele Kommentare, Interpretationen einzelner Bitten, die im Vaterunser enthalten sind, das Tertullian das „Brevier des Evangeliums“ nennt. Es geht in erster Linie um die Offenbarung, dass Gott unser Vater im wahrsten Sinne des Wortes ist, dass er nicht nur die erste Ursache oder das Gesetz der Welt ist, sondern dass er eine Person ist, mit der wir in innige Gespräche treten.
Jesus, du hast in allem nur die Ehre des Vaters gesucht. Herr, erbarme dich unser.
Du bist gekommen alle Schuld der Menschen auf dich zu nehmen. Christus, erbarme dich unser.
Du hast die Zeit der Vergebung und der Erlösung verkündet. Herr, erbarme dich unser.
Sogar in einigen anderen Religionen nannten sie Gott Vater. Dies spiegelt sich auch im lateinischen Namen Jupiter wider. Aber diese Vaterschaft wird nur in einem übertragenen, abgeschwächten Sinn verstanden, wie wenn wir jemanden „Vater des Landes“, „Vater des Volkes“ usw. nennen. Der christliche Glaube ist tiefer. Daher zögern die Autoren nicht zu behaupten, dass „Vater“ im wahrsten Sinne des Wortes nur Gott ist. Unsere menschlichen Väter sind nur ein schwaches Abbild von Gottes Güte und Liebe zu uns.
Geheiligt werde dein Name!▪St. Augustinus und andere Ausleger teilen die im Vaterunser enthaltenen Bitten in zwei Gruppen ein: drei beziehen sich auf das Lob Gottes und vier auf unser Wohl. Die drei Bitten, die Gott betreffen, sind eigentlich nur ein großer Wunsch. Wir beten dafür, dass Gottes Realität, Reich immer intensiver in unsere Welt eindringt. Der Name des Herrn soll geheiligt werden, d.h. damit alle Nationen der Welt seine Herrlichkeit und seine Bedeutung erkennen. So interpretiert es hl. Augustinus und hl. Johannes Chrysostomus. Das bringt das Reich Gottes näher. Wir wünschen, schreibt hl. Ambrosius, damit nicht Sünde, Teufel und Schuld herrschen, sondern Tugend und Frömmigkeit in der Welt herrschen. Damit kommt der Himmel auf die Erde, denn alles wird nach Gottes Willen geschehen. Der heilige Ambrosius weiß, dass die Erde als Paradies geschaffen wurde, d. h. als gemeinsamer Aufenthaltsort von Gott und Menschen, der Himmel wurde nicht von der Erde getrennt. Die ersten drei Bitten des Vaterunsers beten für die Rückkehr dieses Zustandes.
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld!▪ Die letzten vier Bitten des Vaterunsers betreffen einen Menschen, der nach der Sünde körperlich leidet und unter dem Einfluss eines bösen Geistes die Ankunft Gottes in die Welt verhindert. Wir empfinden unser Elend vor allem materiell. Deshalb beten wir für unser tägliches Brot. Die Welt wurde geschaffen, um uns zu ernähren. Die Kirchenväter vergleichen es mit einem festlich gedeckten Tisch. Unser menschlicher Vorfahrer, hat ein Verbrechen begangen und wurde deshalb an einen Ort verbannt, wo er unter Armut leidet. Aber es ist nicht nur die Schuld des ersten Menschen, die uns von Gott entfremdet hat. Es sind vor allem unsere persönlichen Fehler. Das Eingeständnis der eigenen Sünden ist daher der Anfang der Weisheit, und die Bitte um Vergebung ist ein Ausdruck der Hoffnung, dass die Erlösung zurückkehren wird und wir vom Bösen befreit werden. Gott hat es uns dadurch leicht gemacht, dass wir selbst einander die Sünden vergeben können und uns so als Söhne des himmlischen Vaters offenbaren,
Im Namen Jesu Christi ,unseres Erlösers, der unsere Herzen durchschaut ,dürfen wir zum Vater beten.
Der Herr bewahre uns vor dem Bösen und schenke uns seinen Frieden. Deshalb bitten wir.
Selig , die den Weg des Kreuzes gehen und ihr Leben retten in Ewigkeit.
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