24.Sonntag C 2019- Gottes Barmherzigkeit
Einführung
Im Mittelalter sprachen die Prediger mehr über die Gerechtigkeit Gottes. Sie drohten den Sündern, dass Gott sie bestrafen wird. Die moderne Zeit betont mehr die Barmherzigkeit Gottes, dass Gott geduldig ist, und darauf wartet, dass der Sünder sich bekehrt. Und davon spricht auch das heutige Evangelium.
Predigt
Jesus erzählt die Geschichte, von einer Frau, die eine Drachme verloren hat. Sie beginnt sie zu suchen. Wir müssen uns vorstellen, wie die Wohnung damals aussah. Es war ein Raum, der als Küche, Esszimmer und Schlafzimmer diente. Und wenn das Wetter schlecht war, in der Ecke des Raumes waren manchmal Gänschen, Zicklein. Der Boden hatte kein Parkett. Es war dort verdichteter Lehm, auf dem Stroh war. Und dort ging das Geld verloren. Die Frau musste alles vorsichtig in den Hof bringen. Vielleicht war das Geld matschig, sie fand das Geld, wusch es, freut sich und rief die Nachbarn an. Aber was ist ein Geld gegen ein Schaf. Der Hirte stellte fest, dass ihm ein Schaf fehlt. Er nimmt einen Stock macht sich auf die Suche nach dem Schaf. Er fand es. Es ist vom Felsen gefallen und hat sich die Beine gebrochen hat. Er steigt zu ihm hinunter, wirft ihm nichts vor, er nimmt das Schaf auf seinen Schulter. Ihm macht es nichts aus, dass die Last schwer ist. Er ist glücklich. Er fand sein Schaf. Aber was ist ein Schaf im Vergleich zu seinem eigenen Kind. Ein Vater hat einen fröhlichen Sohn, ein wenig leichtsinnig. Eines Tages sagt er zum Vater. Das Leben ist hier so langweilig. Nur arbeiten, nur beten. Kein Spaß. Ich möchte ein bisschen Spass haben. Ich gehe in die Welt. Sein Vater gab ihm seien Anteil und er geht glücklich weg. Er bewegt sich in einer fröhlichen Gesellschaft. Er zahlt für alle. Aber dann ist das Geld weg. Er muss arbeiten gehen. Aber er kann keine richtige Arbeit finden. Schließlich wird er ein Schweinehirte. Niemand kümmert sich um ihn, er isst das, was die Tiere übriglassen. Er hat einen unerträglichen Hunger. Dann erinnert er sich ans Zuhause. Wie leben dort alle im Behagen. Sie haben genug zu essen, sie ruhen auf weichen Betten. Er geht zurück nach Hause. Er denkt. Vielleicht wird mich mein Vater nicht vertreiben. Als er sich dem Haus nähert, geht sein Vater ihm entgegen, sein Vater beendet seine Beichte, als er ihm sagt, was er getan hat. Er befiehlt ihn zu baden, ihm ein neues Kleid zu geben und ihm einen Ring zu geben. Das war ein Zeichen: du ist wieder mein Sohn. Und der Vater richtete ein Mahl aus. So handelte dieser Vater, und ich bin überzeugt, dass sein Sohn das Haus nie wieder verlassen hat. Die Barmherzigkeit hat ihn völlig verändert. Der Mensch ist ein merkwürdiges Wesen. Wir haben eine Seele in uns, die uns zu den Höhen führt. Schöne Ideale, begeisterte Pläne. Wir haben aber auch einen Körper, der uns zur Sünde verführt. Und der Mensch lebt permanent in der Zwiespalt . Der heilige Paulus erwähnt auch, dass er ein Sünder war und er dankt dafür, dass Gott zu ihm barmherzig war. Viele Menschen werfen Gott vor, dass er gegenüber Sündern sehr nachsichtig ist. Als ob sie Gott befehlern würden, böse Menschen zu bestrafen. Aber Gott will nicht, dass ein Sünder stirbt, sondern, dass er sich bekehrt und lebt. Gott bestraft den Menschen nicht sofort, er gibt ihm die Möglichkeit seine Sünden zu bereuen und er ist immer weider bereit uns zu vergeben. Dazu eine Geschichte aus unserer Zeit. Jimmy Martini war ein junger Mann, der aus dem Haus floh und sechs Jahre lang durch die Welt streifte. Solange er das Geld hatte, das er zu Hause gestohlen hatte, war es gut. Zuerst besuchte er die bestens Hotels, und gönnte sich ausgewählte Gerichte. Dann sinkte er um eine Stufe nieder. Kneipen, Discos. Und als er dann nichts mehr hatte, belästigte er seine Freude. Er schlief draußen, auf den Bänken. Zum Schluss Kleindiebstahle, Betrüge. Er stand einmal auf der Straße und sah sich die Plakate an. Es war dort ein Plakat Kinoprogramm, Sportplakette, Plakat zur Wahlversammlung. Auf einmal sieht er sein eigenes Bild auf einem Plakat. Und unter seinem Bild war geschrieben: Sohn komm zurück. Die Tür ist immer offen. Das hat ihn bewegt, er kam zurück, aber nicht Tagsüber, sondern in der Nacht. Er kam von hinten durch den Garten nach Hause. Er stieg schweigend die Treppe hinauf und ging in sein Zimmer. Es war offen. Alles war dort wie vor sechs Jahren. Er nahm ein Bad und schlief nach langer Zeit, in einem sauberen Bett. Als er aufwachte, stand sein Vater am Bett. Bevor er seine Beichte ablegte, bevor er anfing sich zu entschuldigen und zu erklären, sagte zu ihm der Papa: “Du bist zu Hause, ich bin froh, du hast eine neue Chance, fange wieder an.” Eine echte Geschichte. Wie schön es ist einem tief Gefallenen eine neue Chance zu geben. Sie haben sicher von Schwester Kowalska gehört. Als sie starb war sie nur 33 Jahre alt. In ihren Gebeten sah sie Christus, wie aus seinem Herzen zwei Strahlen hervorströmen. Rote, das war sein Blut und weiße. Jesu Herzenswunsch war, dass die Menschen rein werden. Sie verbreitete die Andacht zur Gottes Barmherzigkeit. Lasst uns Barmherzigkeit lernen. Wenn wir barmherzig werden auch Gott wird zu uns barmherzig sein. Und vor allem freuen wir uns, wenn sich jemand bekehrt, wenn er seine Sünden verlässt.
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