Wie kann man die Sünde besiegen?

Wie kann man die Sünde besiegen?

Drei Versuche , die Sünde zu besiegen:

1.Das Gesetz

Es wäre am einfachsten, bösen Taten zu verbieten und gute Taten anzuordnen – und auf der Erde wäre überall Frieden. Heute ist man vielfach der Überzeugung – auch in der Kirche – wenn wir die Menschen ermahnen und aufmerksam machen, ihnen dies und jenes gebieten oder verbieten und sie erziehen, so werden sie zu guten Menschen. So ähnlich denkt auch der Staat mit seinen Gesetzen. z.B. glaubt man,  Gefängnisse seien Anlagen, um die Menschen umzuerziehen. Kann das funktionieren? Der Mensch wurde als ein leeres Gefäß erschaffen und dazu bestimmt, es mit Gottes Hilfe füllen zu lassen.  Ohne Gott bleibt der Mensch leer und sein Durst nach Erfüllung wird nicht gestillt. Aber der Mensch sucht Ersatzmöglichkeiten der Erfüllung, indem er um Macht und Ruhm kämpft. Er sieht keine andere Möglichkeit, denn leer kann er nicht bleiben. Niemand kann aber das Gesetz erfüllen. Römer 8,3: “Weil das  Gesetz ohnmächtig durch das Fleisch nichts vermochte, sandte Gott seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter der Macht der Sünde steht zur Sühne für die Sünde, um an seinem Fleisch die Sünde zu verurteilen.” Römer 7,14-23: “Wir wissen, dass das  Gesetz selbst vom Geist  bestimmt ist, ich aber bin Fleisch, das heißt: verkauft an die Sünde. Denn ich begreife mein Handeln nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, erkenne ich an, dass das Gesetz gut ist. Dann aber bin nicht mehr ich es, der so handelt, sondern die in mir wohnende Sünde. Ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem  Fleisch nichts Gutes wohnt: das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag  das Gute nicht zu verwirklichen. Denn ich tue nicht das Gute, das ich nicht will, sondern das Böse das ich nicht will. Wenn ich aber das tue,  was ich nicht will, dann bin nicht mehr ich es, der so handelt, sondern die in mir wohnende Sünde. Ich stoße also auf das Gesetz, dass in mir das Böse vorhanden ist,  obwohl ich das Gute tun will. Denn in meinem Inneren freue ich mich am Gesetz Gottes. Ich sehe aber ein anderes Gesetz, in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt  und mich gefangen hält im Gesetz der Sünde,  von dem meine Glieder beherrscht werden.”

Das Bemühen,  das Gesetz einzuhalten,  ist keine Lösung.   Gal 2,16 ,,Weil wir aber erkannt haben, dass der Mensch nicht durch Werke des Gesetzes gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir dazu gekommen, an Jesus Christus zu glauben, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus , und nicht durch Werke des Gesetzes : den durch Werke des Gesetzes wird niemand gerecht“.

Tit. 3,4-7  ,,Als aber die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters erschien, hat er uns gerettet – nicht weil wir Werke vollbracht hätten, die uns gerecht machen können, sondern auf Grund seines Erbarmens – durch das Bad der Wiedergeburt und der Erneuerung im Heiligen Geist. Ihn hat er in reichem Maß über uns ausgegossen durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir durch seine Gnade gerecht gemacht werden und das ewige Leben erben,  das wir erhoffen.“

Was für ein Sinn hat also das Gesetz? Röm 3 , 19-20  ,, Was das Gesetz sagt, sagt es denen, die unter dem Gesetz leben, damit jeder Mund  verstummt  und die ganze Welt vor Gott schuldig wird.  Denn durch Werke  des Gesetzes wird niemand vor ihm gerecht werden: durch das Gesetz kommt es vielmehr zur Erkenntnis der Sünde.”  Das Gesetz ist also dafür gut, dass es uns zeigt,  was gut ist, was  wir machen sollen. Die Geschichte aber zeigt uns, dass der Mensch nicht fähig ist,  das Gesetz einzuhalten war.

Der Mensch hat  viele Sehnsüchte, die nie erfüllt werden können. Ist es dann nicht besser, die Sehnsüchte des Menschen einfach zu löschen, damit sie ihm nicht ein nutzloses Leid verursachen?  Das ist die Grundthese  des Buddhismus. Die Sehnsüchte sollen vernichtet werden, das  Ziel ist das Nirwana – das Ende des Lebens, das Ende des Leidens.  Kann es so funktionieren? Theoretisch vielleicht ja, aber das wäre eine sehr traurige Perspektive für den Menschen. Die Sehnsucht der Menschen,  Gott ähnlich zu werden, ist so tief, dass der Mensch diese Sehnsucht nicht löschen kann. Als ist die Lösung, die Sehnsüchte zu erfüllen.  Wenn die Sehnsüchte erfüllt werden, dann verschwindet das Böse und der Mensch verspürt eine tiefe Ruhe in sich. Das ist die Lösung des Christentums.

Psalm 81,11. “Ich bin der Herr,  dein Gott, der dich  herausgeführt hat aus Ägypten. Tu deinen Mund auf. Ich will ihn füllen.”

Joh. 7,37-39:   “Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag stellte sich Jesus hin und rief. ,,Wer Durst hat komme zu mir und trinke.“

Die Erfüllung unserer Sehnsüchte ist Gott persönlich. Nur er kann unsere Sehnsüchte völlig erfüllen. Alles andere  erfüllt unsere Sehnsüchte immer nur zum Teil.

Joh 15,4-8 ,, Bleibt in mir , dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen  und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen“

Wie können wir die Sünde besiegen?

Nicht nur, indem wir uns bessern,  in dem wir uns etwas vornehmen  oder an uns selbst arbeiten  und uns bemühen und ähnliches – besiegen wir die Sünde – das genügt nicht – wir allein können das nicht.

Pelagianismus: Die Ansicht, der Mensch kann allein, nur durch seinen guten Willen, sein Leben ändern und die Sünde besiegen, ist ein großer Irrtum. Der einzige Weg ist Jesus Christus. Joh 14,6 ,,Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“.

1 Joh 3,4-6 ,, Jeder, der die Sünde tut handelt gesetzwidrig, denn die Sünde ist Gesetzwidrigkeit. Ihr wisst, dass er erschienen ist, um die Sünde wegzunehmen und er selbst ist ohne Sünde. Jeder,  der in ihm bleibt,  sündigt nicht“.

Philip 2,13 ,, Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt , noch über euren guten Willen hinaus.”

Jesu Lösung

Jesus fordert nicht nur zur Besserung auf, sondern dazu, dass wir in ihm bleiben und er in uns. Wenn in der Welt das Böse ist, so ist es die Folge, weil man Gott verlassen hat. Dann   ergibt sich folgende Logik:  Alles Übel der Welt wird verschwinden,  wenn man in die Einheit der Liebe zu Gott zurückkehrt. Ein Christ lebt nach dem Evangelium nicht deshalb, damit er Christus begegnet kann, er lebt nach dem Evangelium, dass er Christus begegnet und mit ihm lebt.  Ohne Christus wäre das Evangelium sinnlos.

 

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