Hl.Severin, Apostel von Norikum
Hl.Severin 8.Januar
Nach Attilas Tod 453 zog ein Mann von unbekannter Herkunft als Pilger zwischen Passau und Wien umher,um der dort ansässigen römischen Bevölkerung gegen die eindringenden Germanen zu helfen. Er unterstützte sie nicht nur in ihrem christlichen Glauben, sondern er war auch politisch tätig. Er organisierte den etappenweisen Abzug der Romanen, bedingt durch die zahlreichen Einfälle der germanischen Stämme von Norikum in den Osten. Er war Mönch und Staatsmann zugleich und er gründete zwei Klöster: Biotrio und Favianis. Eigentlich wollte Severin in seinem Kloster sein Leben betend und fastend verbringen, aber die damaligen Verhältnisse zwangen ihn, ein Mann der Tat zu werden. Hoch geachtet auch von den Germanen, Arianern und Heiden starb Severin 482 in Favianis. Einige Jahre später nahmen Mönche seinen Leichnam nach Italien mit. Seit 1807 ruht er in der Pfarrkirche zu Fratta Maggiore bei Aversa.
Die Predigten, die dieser apostolische Mann dem Volk hielt, brachten erstaunliche Wirkungen hervor. Wer ihn hörte, wurde von lebhafter Abscheu gegen die Sünde erfüllt und fühlte sich hingezogen, Gott mit großer Inbrunst zu dienen. Man sah in ihm einen Engel, den der Himmel in seiner Barmherzigkeit auf die Erde geschickt hatte. Mehrere Städte begehrten ihn zum Bischof, dich er weigerte sich stets, ihren dringenden Bitten zu entsprechen. ,,Ist es nicht genug”, sagte er zu ihnen, ,,dass ich meine geliebte Einsamkeit verlassen habe, um euch zu unterrichten und zu taufen?”
Der Ruf der Heiligkeit des Heiligen Severins zog viele Menschen an. Könige und Fürsten verschiedener Völkerstämme besuchten ihn, so auch Odoaker, der König der Heruler. Beim Anblicke der Zelle des Heiligen, die so niedrig war, dass er nicht einmal aufrecht stehen konnte, war er tief erschüttert. Severin sagte ihm auch den glücklichen Erfolg seines Feldzugs in Italien und die baldige Eroberung dieses Landes voraus. Odoaker, damals noch ein Jüngling, war nicht gerade bestens gekleidet, und so sagte Severin zu ihm: “Gehe nach Italien, jetzt noch mit abgenutzten Fellen bekleidet, bald aber wirst du imstande sein, vielen gar vieles zu schenken.” Da diese Weissagungen sich erfüllten, schrieb Odoaker dem Diener Gottes einen sehr ehrenvollen Brief, in welchem er versprach, ihm jede Bitte , die er an ihn richten würde, zu erfüllen. Severin aber, dem die Gabe der Gnade genügte, begehrte nichts für sich selbst, sondern bat nur den herulischen Fürsten, einige des Landes Verwiesene zurückkehren zu lassen.
Als Pilger mit Stab und Buch oder mit Abtstab, das Kruzifix in der Rechten und dem Volk predigend, wird der Apostel von Norikum dargestellt.Manche Abbildungen zeigen ihn auch, wie er an einem Grabmal betet.
Dieser Beitrag wurde unter
Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den
Permalink.