Drei Könige

Nach der Geburt Jesu zu Bethlehem zur Zeit des Königs Herodes, kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem. Bereits 40 Jahre vor der Geburt Christi wurde von einem Propheten vorausgesagt, dass der Messias in die Welt kommen wird. Herodes, mit dem Beinamen der Große, der Sohn des Idumäers hatte die Gefangenschaft des Hohenpriesters und Königs Hyrkanus II unter den Parthern dazu benützt, sich selbst mit Hilfe der Römer auf den Thron Davids zu setzen. Die Geschichte bezeichnet ihn als Tiger, schlau, tückisch, gewalttätig und blutrünstig. Als unter Herrschaft dieses “Tigers” kam das “Lamm Gottes” zur Welt. Ohne Zweifel wollte Gott damit zu erkennen geben, dass er keine Macht auf Erden zu fürchten habe.

Nun kamen da Weise aus dem Morgenland. Welches Land nannten sie ihre Heimat? Diese Ankömmlinge sollen Fürsten gewesen sein aus Arabien oder Persien – einer hatte eine weiße Hautfarbe, der andere eher eine gebräunte Hautfarbe und der dritte hatte eine schwarze Hautfarbe. Der Jüngste soll Kaspar geheißen haben, ein Jüngling, dem die Sehnsucht nach Christus die Haare gebleicht hatte, die anderen Melchior und Balthasar. Diese Zahl, dass es drei waren, findet man erstmals bei Leo dem Großen und die Namen stammen aus dem 12. Jahrhundert. Einer Tradition zufolge fand die Kaiserin Helena ihre heiligen Gebeine, welche zuerst nach Mailand gekommen sein sollen und nachdem sie dort 670 Jahre geruht haben, von Kaiser Friedrich Rotbart dem Erzbischof von Köln, Rainald von Dassel geschenkt wurden. Dieser hat sie in den Dom von Köln gebracht, wo sie jetzt ihre letzte Ruhestätte gefunden haben und als Hauptschatz verehrt werden.

So wie sie die Legende schildert, sind sie Vertreter der drei Völkerfamilien der Erde. Doch wenden wir uns wichtigeren und erbaulicheren Dingen zu, die es auch dem Evangelisten wert waren, aufgezeichnet zu werden.

1. Es waren Weise, das sind Gelehrte, die sich mit Naturforschung, Sternenkunde und anderen philosophischen Gegebenheiten befassten, die aber in all ihren Studien sich nach der göttlichen Wahrheit und dem göttlichen Heil ausrichteten.  Ein Weiser ist nämlich nur der, der einsieht, das rein menschliche Erkenntnisse nicht genügen, sondern dass es einen gibt, der alles schafft, der in der Schöpfung einen Wegweiser zu Gott erkennt und der in Gott allein Heil findet, der das natürliche Licht benützt, um das übernatürliche zu empfangen.

2. Die Weisen kamen aus dem Morgenland. Das war eine weite, beschwerliche und gefahrvolle Reise, die diese Männer auf sich genommen haben, obwohl sie von vornehmer Abstammung und ein bequemes Leben gewohnt waren. Das muss man ihnen doppelt zugute halten. Noch dazu haben sie sich auf ein nicht so ganz verlässliches Zeichen hin entschlossen, diesen weiten Weg zurückzulegen.  Das setzt ein starkes Gefühl nach Heilsbedürftigkeit voraus, sie scheinen eine große Sehnsucht nach Hilfe gehabt zu haben und die vollkommene Überzeugung, dass das ersehnte Heil nur von Gott ausgehen kann, sowie einen festen Glauben an den Stern, den sie gefolgt sind, dass er ihnen eine göttliche Botschaft überbracht hatte. Sie waren voller Willenskraft, haben nicht gezaudert und sind vor keiner Gefahr und Mühe zurückgeschreckt. Durch den Strahl der Gnade ist es Tag geworden in ihrem Herzen und sie haben erkannt, das dieser Weg für sie wichtig war. Der Stern ist zum Sinnbild des Glaubens geworden, der Menschen zu Gott führen will. Er leuchtet allen, aber zwingt niemand zu glauben. Es gab auch Zeiten, wo die Weisen  den Stern aus ihrem Blick verloren haben.  Da drängen sich drei Fragen auf.     1. Warum ließ sie Gott dorthin gehen? 2. Welchen Beweggrund haben sie gehabt? 3. Woraus erklärt sich und was lehrt uns das Verschwinden des Sternes?  Gott wollte ohne Zweifel die Weisen prüfen, ob sich ihr Glaube und beharrlicher Eifer bewährt, ehe sie zur beseligenden Anschauung des  Neugeborene  zugelassen wurden  und ob sie das zukünftige  Glück verdienen. Ähnlich handelt Gott an allen, die den Weg zum Himmel wollen.

Was die Weisen anbelangt, war den Weg, den sie schließlich einschlugen,   keineswegs unklug, denn wo anders als in der Hauptstadt und am Königshof sollten sie sichere Auskunft über den neugeborenen König der Juden erwarten. Doch bekamen sie bekanntlich keine richtige Auskunft und auch der Stern war dann nicht mehr zu sehen.

Was ist die Moral aus dieser Sache? Mit übernatürlichen, göttlichen Dingen soll man nicht von Hochrangigen, Weisen Reichen , weltlichen  Lehrern und Ratgebern Rat einholen. Das bringt nichts.

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