5.Sonntag im Jahreskreis B Mk 1,29-39

5.Sonntag 2018 – Die Pflege der Gesundheit

Einführung

Ähnlich wie am vorigen Sonntag treffen wir auch heute Jesus in der Stadt  Kafarnaum. Gemeinsam mit ihm sind dort seine ersten vier Jünger: Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes. Der Apostel Petrus berichtete wahrscheinlich Jesus, dass seine Schwiegermutter krank sei und Jesus ging hin und heilte sie.

Predigt

In kleiner Stadt  breiten sich die Nachrichten sehr schnell aus, hauptsächlich die außergewöhnlichen Nachrichten. Wir müssen uns darum nicht wundern, dass die Nachricht von der Genesung  der Schwiegermutter des Petrus bald bei allen Bewohnern Kafarnaums bekannt war. Die Einwohner von Kafarnaum wollten die Anwesenheit von Jesus ausnützen. Sie wollten, dass er noch andere Kranke heilt.  Daher versammelte sich vor dem Haus des Petrus eine große Menschenmenge mit ihren kranken Angehörigen und Jesus heilte sie alle.

Zur Zeit Jesu gab es nicht so viele Ärzte wie heute. Sie  waren auch nicht so gebildet wie die Ärzte heute. Heute haben wir hauptsächlich in Europa gute Ärzte und viele Apotheken und genug Medikamente.

In eine Apotheke einer kleinen englischen Stadt kam ein sechsjähriger Junge. Frau Magister fragte ihn: Welches Arzneimittel willst du? Er antwortete: Bitte, ich brauche ein Wunder. Frau Magister war sehr erstaunt und wusste nicht, was er wollte. Da sagte der Bub: Ich habe all mein erspartes Geld genommen, denn ich muss meinen kleinen Bruder ein Wunder kaufen! Er ist sehr krank und der Arzt hat gesagt, dass ihm nur ein Wunder das Leben retten kann. Dieses Gespräch hörte ein berühmter Arzt, der zufällig auch in der Apotheke war. Er sagte zu dem Jungen: Bring mir zu deinem Haus! Der Arzt untersuchte den kleinen Bruder und verschrieb ihm neue Medikamente, die wirklich halfen und dem Buben das Leben retteten. Diesen Arzt kann man nur bewundern und natürlich auch viele andere gute Ärzte. Gott gibt durch sie den Menschen die Gesundheit zurück. Das kranke Kinder wäre aber nicht gesund geworden, wenn er nicht den guten älteren Bruder gehabt hätte, der bereit war, alle seine Ersparnisse für die Rettung seines Bruders herzugeben. Manchmal bedarf es aber gar nicht, dass man ein- oder zweimal in die Apotheke geht, um Medizin zu holen. Oft ist es nur notwendig, dem Kranken seine ganze Aufmerksamkeit zu widmen, ihm unsere Dienste anzubieten, die er braucht, auf die er angewiesen ist.

Auch in unseren Familien gibt es kranke Menschen, das kann die Großmutter sein oder eine Schwester oder ein Bruder. Eines ist sicher, dass die Pflege von Kranken uns auch Opfer auferlegt. Darum sind Menschen zu bewundern, hauptsächlich sind es Frauen, die beispielhaft ihre Kinder während ihrer Krankheit viele Jahre mit besonderer Sorgfalt betreuen. Ich weiß, dass viele sagen – das sei doch selbstverständlich, aber so einfach ist das nicht. Wir sind nicht vollkommen und nicht immer haben wir zu diesem Dienst die Kraft, besonders dann, wenn die Pflege sehr lange Zeit dauert. Wir brauchten zur Betreuung unsere Kranken genug physische und auch geistliche Kräfte.

Ich kenne einen Priester, der mehrere Jahre seinen geistlichen Dienst für die Kranken im Krankenhaus ausübte, aber später  so psychisch erschöpft war, dass er diesen Dienst aufgeben musste. Das ist nur ein Beweis dafür, dass die Krankheit eine Last ist – nicht nur für die Kranken, sondern auch für uns alle, die noch gesund sind. Die Frage ist, wie wir dieses Problem lösen können.

Dazu eine wahre Begebenheit: Ein junger Mann – er hieß Herr Gordon – fuhr mit dem Auto. Er freute sich, dass er gemeinsam mit seiner Frau lange gespart hatte, um einen Urlaub zu planen. Plötzlich sah er einen Bub des Weges gehen. Er blieb  stehen, weil er erschrocken war, ein solch entstelltes Gesicht zu sehen, das dieser Bub hatte.  Er stieg aus und folgte dem Buben zu der ärmlichen Wohnung seiner Familie. Dort sagte er zu dem  Buben: Vielleicht kann dir ein Krankenhaus helfen. Willst du mit mir zu einem Krankenhaus gehen?  Dazu musste er ihn nicht lange überreden, denn der Bub schämte sich wegen seines Gesichts. Er wurde operiert, aber erfolglos. Er war enttäuscht, dass in unserer Zeit so etwas nicht möglich ist und schrieb Briefe an drei amerikanische Universitätskliniken.  Da bekam er Post von einem der besten Fachmänner. Aber natürlich war der Aufenthalt in der Klinik sehr teuer, doch der Mann war bereit sein ganzes  Geld für diesen Jungen auszugeben, damit er die richtige ärztliche Betreuung bekommt. Da fragte ihm seine Frau: Und nun sind alle unsere Ersparnisse verbraucht, dann werden eben nicht auf Urlaub fahren, sondern geben alles diesem Buben für seine Heilung. Er flog mit dem Jungen nach New York und dort wurde dieser operiert. Die Operation dauerte 5 Stunden und Ärzte staunten über die gute Konstitution des Jungen. Die Heilung war ein langer Prozess und es erfuhren auch noch andere Wohltäter von dieser Operationen und sie halfen finanziell mit. Schließlich gelang die Heilung vollkommen und das Gesicht des Buben veränderte sich zusehends. Aber nicht nur sein Gesicht, auch sein Herz und seine Seele änderten sich. Er hat Freude am Leben gefunden. Herr Gordon und seine Frau sahen, wie glücklich der Junge nun war und sie waren froh, ihre Geld dafür gegeben zu haben.

Was sagt uns nun diese Geschichte? Was sagt uns das heutige Evangelium? Wenn wir jemanden helfen, ihn von seiner Krankheit zu befreien, helfen wir nicht nur seinen Leib, sondern auch seiner Seele. Die Kranken geben uns die Möglichkeit, Taten der Barmherzigkeit zu tun.

 

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