7.Sonntag A Mt 5,38-48

7.Sonntag A 2020- Heiligkeit ist eine Art der Existenz  Gottes.

Einführung

Bereits im Alten Testament lag der Schwerpunkt nicht nur darauf, dass die  Israeliten als das Ganze, an Gott Glauben, sondern es war klar, dass das Ganze aus Individuen,aus einzelnen Menschen bestand und das ist  nicht genug  nur was für einer  Glaube des Ganzen, sondern es geht um  persönlichen Glauben der  einzelne Personen des Volkes. Wenn Jesus sagt, darum  sollt ihr vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Diese Worte muss jeder persönlich auf sich selbst beziehen. 

Predigt

Jesus sagte, dass wir unsere Nächsten lieben, sogar auch unsere Feinden. Kann die Liebe geboten  werden? Versuchen wir eine Antwort zu finden. Jesus befiehlt das  im Evangelium nicht  Jesus fordert dazu auf, und dort wichtig ist der letzte  Satz: ,, Darum sollt ihr vollkommen sein gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist“. Auch  zu Jesu Zeiten gab es viele Menschen, die sich hinter einem Durchschnitt versteckten – besser, schlechter – und die sagten: “Ich bin nicht der Schlimmste. Es gibt andere, die viel schlechter sind als ich.” Und Jesus sagt zu ihnen nur: “Aber diese schaut ihr  nicht an. Sucht ihr, wie ihr besser sein könnt.” Also schiebt Jesus die Messlatte höher und fordert uns auf, damit wir uns bemühen erreichen etwas mehr. Es ist immer einfacher, nach unten zu schauen und zu sagen: “Ich bin nicht der Schlimmste.” Es ist schwieriger und unangenehmer zu sagen: “Aber ich könnte besser sein.” Ja, ich könnte besser sein, aber es geht   nicht  von  sich selbst und ich will das nicht. Und so wie werden wir das machen? So, dass wir sagen?: “Morgen ich werde mich bemühen. Nicht heute, sondern morgen.” Und morgen werden wir wieder sagen: “Morgen.”

Jesus reagiert direkt auf die heutige erste Lesung. Nein, dass er mit ihr nicht einverstanden wäre, Jesus hat keine Einwände gegen den Text, sondern hat Vorbehalte, wie die jüdischen Rabbiner den Text erklärt haben. Im Einzelnen lautet der Satz: “Ich will keine Rache, ärgere dich nicht über deine Landsleute, sondern liebe deinen Nächsten wie dich selbst.” Die Rabbiner lasen diesen Text über ihre Landsleute und sagten: “Oh. Mein Nächste ist also einer, der aus derselben Nation stammt wie ich und denselben Glauben hat. Wenn etwas davon fehlt, ist er nicht mehr mein Nächste.” Dies ist etwas, gegen Jesus protestiert, mit dem er nicht einverstanden ist und erklärt, wie er es versteht und wie er es meint. Deshalb erzählt Jesus seinen Jüngern und allen um ihn herum das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, wer mein Nächste ist. Kehren wir zu dem ersten Ruf zurück, den wir bei der ersten Lesung gehört haben: “Sei heilig, denn ich, der Herr, dein Gott, bin heilig.” Ich sollte wahrscheinlich sagen, dass im Original, wo der Name Gott ist, das hebräische Original den Namen Jahwe verwendet, den Namen, den Gott Moses in einem brennenden Busch sagte. der Name Jahwe bedeutet – ich bin, wer ich bin, ich bin vollkommen -, andererseits ist es auch möglich, den Namen zu erklären, übersetzt als “Ich bin für dich, für Menschen da”. Und er bewegt sich zwischen den beiden Polen. Sei heilig, denn ich, dein Gott, Jahwe, bin heilig. Was ist die Heiligkeit? Wenn uns jemand fragt: “Was ist Heiligkeit?” Ich denke, diese Frage zu beantworten, es würde uns viel kosten. Die meisten Leute denken hier an einzelne  moralische Prinzipien , aber darum geht es nicht. Wir nennen Heiligkeit die  Art, den Weg der Existenz Gottes. Wir meinen, dass Gott einerseits gerecht, andererseits aber barmherzig ist. Dass er treu ist, es gibt in ihm  keinen Heuchelschein,  er ist  auch liebevoll. Vor allem aber ist Gott vom Bösen getrennt. In Gott hat das Böse keinen Platz. Wir bekämpfen jeden Tag das Böse. Jeden Tag denken wir darüber nach, was wir tun könnten und was wir nicht tun sollten und so weiter. Gott ist einerseits vom Bösen getrennt, andererseits, wenn ich es volkstümlich sage, er ist  Freunde mit uns, sündigen Menschen. Dies sind die beiden Pole, zwischen denen er vibriert, und darum geht es hier.

Dies ist auch das, wozu uns Jesus ermutigt. Er sagte; wenn jemand  dich zwingt, mit ihm eine Meile  zu gehen,  gehe  mit ihm zwei.” Es ist ein Beispiel, ich habe noch nie gehört, dass jemand hier gezwungen wurde, dies oder etwas Ähnliches zu tun, aber es ist ein Beispiel, in dem Jesus zu seinem Zuhörer sagt: “Versuche, alles Böse zu vermeiden, aber andererseits lebe dein Leben unter Menschen.” Warum? Denn schon zur Zeit Jesu gaben die Menschen, die sich von anderen Menschen trennten. Gott ist vom Bösen getrennt, aber er ist mit uns Menschen befreundet. Aber Juden/Pharisäer/ trennten sich. Sie sagten: “Wir sind die auserwählte Nation. Wir haben nichts gemeinsam mit den Heiden.” Sie trennten sich in einer Lebensweise, trennten sich durch Anziehen, trennten sich in allen Arten. Ähnliches geschah es  auch manchmal in der Kirche. Im Osten waren  die Menschen die sagten: “Wir werden nicht in dieser Welt bleiben. Wir wollen  mit dieser verderben Welt nichts haben.” Diese Leute wurden Styliti genannt. Die Stele bedeutet eine Säule. Sie stachen eine Säule drei, vier Meter hoch in den Boden und bauten zweimal zwei Meter eine Plattform auf der Säule, kletterten dort hinauf und sagten: “Ich werde nie mehr  herunterklettern” Der berühmste von ihnen ist Simon Stylit, der dort viele Jahre blieb. Die Leute schauten ihn an und bewunderten, wie wunderbar er war. Aber Jesus lobt das nicht, Jesus bewundert das nicht, vielmehr sagt das Gegenteil: “Bleibt untereinander, lebt zusammen. Trennt euch nicht.” Schließlich sollte das Beispiel Jesu stark genug für uns sein, wenn Jesus, der Sohn Gottes, unter uns sündige Menschen eintritt und lebte.

Das Gebot der Liebe. Wir geraten schon dorthin. Diese Heiligkeit ist also eine Art Orientierung, um Gott nachzuahmen. Und wie klingt das   Gebot der Liebe?  “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.” Das heißt weder mehr noch weniger. Dies ist bereits im Alten Testament vorgeschrieben und wird von Jesus wiederholt. Interessanterweise wird das Gebot der Liebe zum Nächsten erklärt. Wenn ich jemanden mag, heißt das nicht, dass ich seine Fehler ignorieren werde, es bedeutet nicht, dass ich seine Fehler nicht sehe. Dies könnte wiederum dazu führen, dass die Eltern, die ihre Kinder lieben, aufhören, sie zu erziehen, zu warnen und dergleichen. Das wäre falsch. Das Alte Testament warnt uns vor einer Art der Doppelzüngingigkeit, und  Scheinheiligkeit “Damit die Beziehungen gut  funktionieren, müssen die Beziehungen richtig werden. Das heißt, wenn ich  an dem anderen etwas schlechtes sehe, dann es ist notwendig,  mit ihm darüber zu sprechen, nicht hinter seinem Rücken, damit wir gemeinsam den Weg suchen , wie das Problem zu lösen.

Brüder und Schwestern, das niedrigste Maß der Liebe, das wirklich geboten wird, ist der Anstand, und darum geht es. Anstand bedeutet, Hallo zu sagen zu den anderen, ein gutes Gespräch zu führen, den anderen nicht beleumden ,und nicht die Ränke hinter seinem Rücken zu schmieden, sondern die Person direkt zu behandeln. Dies wird befohlen, alles andere, wird nur empfohlen. Die Israeliten sollten ihren Gott  nachahmen. Gott  schloss einen Bund mit ihnen, und Heiligkeit bedeutete für die Israelis, diesen Bund zu respektieren und sich zu bemühen, den Bund  einzuhalten. Für uns ist das einfacher. Die Israeliten haben Gott nie gesehen. Jesus Christus lebte  dreiunddreißig Jahren hier auf der Erde  und wurde von vielen Menschen gesehen. Wir haben die Evangelien und die heiligen Schriften, in denen  steht was Jesus getan hat, was er nicht getan hat. Was bedeutet Heiligkeit für uns? Dies ist die grundlegende Entscheidung: “Herr Jesus, ich möchte dir folgen. Trotz  allen meinen Fehler, trotz meiner Unvollkommenheit möchte ich dir folgen, weil du bist  mein Ideal. Ich möchte mich nicht von schlechten Beispielen hinreißen zu lassen, aber ich will dich  anschauen und nach meinen Stärken und Möglichkeiten dir zu folgen. ” Und wir sollten diese Entscheidung solange es möglich ist,  jeden Morgen erneuern, wenn wir unseren Tag beginnen. Vergessen wir nicht wozu Jesus uns eingeladen hat. 

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