Mittwoch der 11. Woche im Jahr. 2 Kön 2,1,4 6-14
Gott, unser Herr, der uns in das ewige Reich des Lichtes berufen hat, sei mit euch.
Unter den verschiedenen biblischen Gestalten nehmen zwei Männer einen besonderen Platz ein – Mose und Elija. Ihre Bedeutung zeigt sich darin, dass sie beide zusammen mit Jesus erscheinen, als er auf dem Berg verklärt wird (Mt 17,3). Sie repräsentieren die beiden Hauptströmungen des biblischen Zeugnisses, die Christen zu Christus führen: Das Gesetz (die ersten fünf Bücher der Bibel) und die Propheten (die Bücher der von Gott begnadeten Männer, die Israel an die Liebe Gottes und seine Ansprüche erinnern). Wenn die Bibel sie verherrlicht, dann um zu zeigen, dass sie nicht nur bewundernswerte Personen sind.
Jesus, du hast alles zur Ehre des Vaters getan. Herr,erbarme dich unser.
Du hast den Vater in der Stille des Gebetes gesucht. Christus, erbarme dich unser.
Deine Freude war es, den Willen des Vaters zu tun. Herr, erbarme dich unser.
Als wahre Mitarbeiter Gottes waren sie in der Lage, andere zum Zeugnis zu inspirieren und so den Weg für die ganze Nation zu öffnen. Aus diesem Grund nehmen die Geschichten vom Ende ihres Lebens einen wichtigen Platz ein: Josua setzt die Bemühungen von Mose fort und Elisa die von Elia. Obwohl diese späteren Figuren nicht so eigenwillig waren wie ihre Vorgänger, war ihre Rolle keineswegs weniger wichtig. Gottes gnädiges Handeln verwandelt die Welt nicht allein durch einsame Zeugnisse, sondern durch eine Art gewebten Faden, in dem sich Männer und Frauen ständig gegenseitig inspirieren.
Am Anfang des Buches 2 Könige finden wir die Geschichte von Elia’s Abreise (er wird in einem Feuerwagen in den Himmel gefahren) und Elisa’s Eintritt in die Szene (er erhält Elia’s Mantel und setzt sein prophetisches Wirken fort). Als Elia erkennt, dass seine Abreise bevorsteht, fragt er Elisa, was er für ihn tun kann. „Möge dein Geist doppelt über mir sein“, antwortet Elisa (V. 9), d. h. er hat das Erbe des erstgeborenen Sohnes beansprucht. Eine solche Bitte mag anmaßend klingen, aber sie hat eine tiefe Bedeutung. Elisa ist in der Lage, in Elia nicht nur sein äußeres Handeln zu sehen, sondern auch das, was ihn innerlich bewegt. Er sieht ihn als einen Mann Gottes.
Für Elisa bedeutet die Fortsetzung des Werks von Elia, dass er von demselben Atem Gottes beseelt ist. Die Geschichte geht weiter: Elia lädt Elisa ein, in seiner Nähe zu bleiben. Der Übergang von einem Zeugnis zum anderen wird durch diese Nähe deutlich. Als Elia plötzlich in den Himmel aufgenommen wird, sieht Elisa zu und zerreißt sein Gewand in zwei Teile als Zeichen der Trauer (V. 12). Im selben Moment sieht er, wie Elias Mantel zu Boden fällt. Er hebt ihn auf und nimmt die Arbeit seines Vorgängers wieder auf. Inwiefern fordert mich die Geschichte von Elisas Berufung heraus? In welcher Hinsicht sind wir ihm ähnlich? In welcher Hinsicht unterscheiden wir uns von ihm? Welche Menschen in meinem Leben haben mich am meisten inspiriert? Wie kann unser Leben andere inspirieren?
Alle Schuld soll uns erlassen werden, wenn wir einander vergeben. Deshalb beten wir zum Vater.
Wir wollen nicht richten, sondern einander vergeben, damit wir den Frieden des Herrn empfangen.
Selig, die Böses mit Gutem vergelten und reich beschenkt werden am Tag der Vergeltung.
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