Mittwoch der 5.Woche im Jahreskreis Mk 7,14-23

Jesus, der sagte: Mensch kann durch nichts, was von außen in ihn eindringt, verunreinigt werden» sei mit euch.

Im Alltag beflecken uns viele äußere Dinge: Staub, Schlamm, Kontakt mit der Wand. Deshalb waschen und wechseln wir unsere Kleidung, um zu beweisen, dass Schmutz uns nicht berührt, dass wir selbst sauber sind. Im übertragenen Sinne werden uns sogar schlechte Worte und Verleumdungen beflecken. Aber auch in diesem Fall können wir uns wehren oder zumindest hoffen, dass das Gerede aufhört, dass die Wahrheit wieder ans Licht kommt.

Jesus, du kamst, als der verheißene Messias. Herr,erbarme dich unser. Herr, erbarme dich unser.

Du hast unsere Schuld ans Kreuz getragen. Christus,erbarme dich unser.

Du kamst, um unser aller Diener  zu sein. Herr, erbarme dich unser.

Schlimmer ist es jedoch bei solchen Einflüssen, die wir Versuchung nennen. Wir sehen ein Bild, es erweckt einen Gedanken, es entsteht der Wunsch, etwas zu tun, was gegen Gottes Gesetz verstößt. Das Portemonnaie liegt auf dem Boden, es ist etwas Äußerliches, und doch dringt die Idee, sich fremdes Geld anzueignen, ins Herz. Genau aus diesem Grund vermeiden wir Gelegenheiten zur Sünde, schlechte Umgebungen, damit wir nicht fallen. Verunreinigt uns also etwas Äußeres? Es scheint so. „Wer eine Frau ansieht, hat schon in seinem Herzen gesündigt …“ (vgl. Mt 5,28). So erklärten es die alten Stoiker. Aber Christen sind sich bewusst, dass der Prozess nicht mechanisch ist. Damit ein Gedanke von außen zu unserem eigenen wird, müssen wir freiwillig im Inneren zustimmen. Nur diese innere Zustimmung zum Bösen verunreinigt uns.

Was aus einem Menschen herauskommt, verunreinigt ihn» Der Mensch ist äußeren Einflüssen nicht mechanisch unterworfen. Kommunikation, Dialog wird selbstverständlich hergestellt. Das Kind fragt zuerst: „Was ist das?“ Aber gleich danach kommt eine weitere Frage: „Wozu ist das?“ Was kann ich dagegen tun?“ Dann kommt die Entscheidung. St. Maxim der Bekenner erklärt diesen Vorgang an einem ähnlichen Beispiel wie dem mit der Brieftasche auf dem Boden. Kein schlechtes Geld. Mich befleckt nicht der Gedanke, was man mit dem Geld machen könnte. Sie kam wie von selbst, als ich das Geld sah. Es ist also immer noch draußen. Aber die Entscheidung, Geld zu stehlen, kann nur aus dem Herzen kommen. Diese Entscheidung befleckt dann eine Person, selbst wenn ihr die böse Tat nicht gelungen ist. Ein östlicher Mönch hat es kurz und bündig ausgedrückt. Der junge Mann beschwerte sich bei ihm, dass er sehr sensibel sei, viele Eindrücke habe und Angst habe, ihnen zu erliegen. Er hörte den Rat: “Hab keine Angst vor Eindrücken, habe keine Angst davor, Entscheidungen unter ihrem Einfluss zu treffen!”

Schlechte Gedanken kommen von innen, aus dem Herzen der Menschen» Dieser Satz des Evangeliums widerspricht auf den ersten Blick dem, was wir bisher gesagt haben, nämlich dass schlechte Gedanken von außen kommen, Zustimmung von innen kommt. Aber so ist es in der ersten Phase. Wer schon freiwillig einen schlechten Gedanken in sein Herz gelassen hat, der wird dort Wurzeln schlagen und wachsen wie Unkraut in guter Erde. Pseudo-Macarius schreibt, dass böse Gedanken Schlangen sind. Wenn du sie in das Paradies des Herzens lässt, werden sie sich dort niederlassen und dort ein Brutnest bauen. Psychologisch wurde dieser Prozess von Shakespeare in seinen Stücken meisterhaft dargestellt. So tritt dort beispielsweise Othello, ein venezianischer Mohr, als ehrlicher und treuer Mann auf. Aber er glaubte dem bösen Einflüsterer, der Othellos Frau der Untreue bezichtigte. Eifersucht quält ihn, Wut erstickt ihn, er wird schließlich zum Mörder seiner eigenen Frau. Die Leidenschaft, die einen Menschen schwächt und schließlich zerstört, hat normalerweise so kleine und unbedeutende Anfänge. Deshalb sagt das alte lateinische Sprichwort: „Trotzt den Anfängen! Ein Heilmittel wird spät gesucht, wenn sich das Übel mit der Zeit vervielfacht hat.

Da, es schwer ist,in das Reich Gottes zu kommen, dürfen wir den Vater bitten, wie Jesus Christus uns gelehrt hat.

Wer den Herrn sucht, gewinnt das Leben. Deshalb bitten wir.

Selig, die alles verlassen und in der kommenden Welt das ewige Leben  erlangen.

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