Donnerstag der 3 Adventwoche 21. Dez. Hld 2,8-14
Gott, der in Erfüllung gehen lässt, was er gesagt hat, sei mit euch.
Heute werden wir einen Ausschnitt aus der Hohelied hören. Viele fühlen sie sich, wenn sie dieses Buch lesen wie mitten in einem Liebesroman. Das Lied der Lieder ist eigentlich eine Sammlung von Liebesgedichten. Und Gott wird darin nur einmal erwähnt und auch dann nur indirekt (siehe Hld 8, 6)! Viele haben bereits gefragt, warum dieses Buch es in die Bibel geschafft hat. Eine der Antworten, die Bibelwissenschaftler auf diese Frage geben, ist, dass die leidenschaftliche Liebe zwischen Mann und Frau in diesem Buch die Liebe zwischen Gott und seinem Volk symbolisiert. Das mag auf den ersten Blick seltsam klingen, aber die Heilige Schrift verwendet oft die eheliche, romantische Liebe als Analogie zu unserer Vereinigung mit Gott (Jes 62, 5; Jer 2, 2; Mt 25, 1-13).
Du kamst als die Freude der ganzen Welt. Herr, erbarme dich unser. Herr, erbarme dich unser.
Dein Kommen geschah in Stille und Verborgenheit. Christus, erbarme dich unser.
Dein erster Gruß war spürbare und erlebte Gnade. Herr, erbarme dich unser.
Wir denken eher an Gott als an unseren Vater, der uns führt und mit barmherziger Liebe liebt, wie ein Elternteil sein Kind liebt. Aber romantische Liebe als Analogie zur Liebe Gottes zu nutzen, kann uns neue Horizonte eröffnen. Jeder, der verliebt war, weiß, wie aufgeregt und freudig er war. Er wollte einfach nur mit seiner Geliebten zusammen sein, seine Schönheit genießen und außergewöhnliche Dinge für ihn tun. Gottes Liebe zu dir ist einfach so, sogar noch größer. Sie ist tiefer, stärker und reiner als jede romantische Liebe, die Sie jemals erleben können. Und in wenigen Tagen werden wir einen der schönsten Ausdrucksformen dieser Liebe feiern: dass der Sohn Gottes Mensch wurde, um unsere Liebe wieder zu gewinnen.
Wenn wir an die Zeit denken, die Jesus unter uns verbracht hat, konzentrieren wir uns oft auf sein Leiden. Er ertrug Armut, Ablehnung und Spott und erlitt einen qualvollen Tod. Aber wenn man sich Jesus als den verliebten Mann aus der heutigen ersten Lesung vorstellt, kommt eine andere Seite dieser Geschichte zum Vorschein: Er ist wie ein junger Mann, der über Hügel und Hügel springt, nur um bei dir zu sein. Er sieht Ihre Sünden und Kämpfe, aber er sieht auch die Schönheit des Bildes Gottes in Ihnen und Ihre potenzielle Heiligkeit. Seine Liebe zu uns ist nicht platonisch. Es strömt nach außen wie die Sonne, die hinter einem fernen Berg aufgeht. Es fließt wie ein rauschender Fluss an die Oberfläche. Und diese Liebe ist für dich bestimmt. Wenn Weihnachten naht, denken Sie daran, dass Jesus sehnsüchtig und mit einem Herzen voller Liebe auf Sie zuläuft. Er wird nie aufhören, nach dir zu suchen.
Gottes Kommen hat den Menschen Gnade und Freude gebracht. Deshalb wagen wir zu beten.
Wo die Nähe Gottes spürbar wird, ist sein Frieden nah. Deshalb bitten wir den Herrn.
Selig, die glauben, was der Herr sagt und hinfinden in sein Reich.
Dieser Beitrag wurde unter
Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den
Permalink.