Hl-Josef Lk 2,41-51

Jesus Christus, der Menschensohn, der sich als Kind seinem Pflegevater  Josef anvertraute, sei mit euch.

Tief im Inneren mögen wir gewöhnliche Menschen. Wir fühlen uns bei ihnen wohl. Gleichzeitig wird gezeigt, dass sich im Gewöhnlichen das Ungewöhnliche, das Heilige offenbart. Dann kommen uns die Heiligen ganz nah. Heilige waren Menschen wie wir, aus dem Staub der Erde. Sie kamen mit der Erbsünde auf die Welt, mit einer Neigung zu Schwächen, sie kämpften mit schwierigen Charaktereigenschaften, mit ihrer eigenen Begrenztheit, mit den Leidenschaften des Fleisches und dem Egoismus.

Jesus, du kamst als die Hoffnung Israels. Herr, erbarme dich unser.

Du hast den Weg der Armut gewählt. Christus, erbarme dich unser.

Du bist das Licht, das uns erleuchtet, erbarme dich unser.

Josef von Nazareth war so ein Mensch. Unbekannt, in einer kleinen Stadt. Die Welt hatte keine Ahnung, dass ein Ort wie Nazareth überhaupt existierte. Im Brief von Papst Franziskus ist geschrieben, dass Josef ein Mensch war, der Schwierigkeiten in Chancen verwandeln konnte. Das heutige Evangelium zeigt uns, wie das geschah. Auf welche Weise  der Glaube  den  Joseph  ihm ermöglichte, das Schwierige in Chancen zu verwandeln. 

Im heutigen Evangelium sehen wir ihn mit einer Situation konfrontiert, die ihn mit Angst erfüllt. Ein Engel kommt zu ihm und das Erste, was er sagt, ist: „Hab keine Angst!“ Joseph hat Angst vor einer Situation, die er nicht versteht. Diese Situation  ist ihn überwächst, er würde sie am liebsten loswerden. Die Idee, Maria stillschweigend gehen zu lassen, ist eine Form der Flucht vor der Herausforderung, die vor ihm liegt. Warum ist er nicht weggelaufen, warum hat er der Angst nicht nachgegeben? Weil er dem Herrn zuhörte, der ihm diese Situation erklärte. Er war erschrocken, als er  sie mit eigenen Augen sah. Aber Gott kommt im Traum zu ihm und bringt ihn in sein Blickfeld. Er sagt zu ihm: Fürchte dich nicht, denn was in deiner Frau bereits geboren wurde, kommt vom Heiligen Geist. 

Der Evangelist Matthäus schreibt: „Als Josef erwachte, tat er, was ihm der Engel des Herrn befohlen hatte.“ Was Josef als schwierig ansieht, zeigt Gott ihm als die Erfüllung einer Verheißung. Ein Versprechen, das ein besonderes Zeichen der Nähe und Beziehung des Herrn zu seinem Volk sein wird. Als ob Gott Joseph bei diesem Treffen fragen wollte: Ist das deine Hoffnung? Gefällt es dir? Dieses Versprechen wird erfüllt. In dem, was schwierig erscheint, was uns Angst macht. Das von Gott gegebene Versprechen wird erfüllt. Gott lädt Joseph ein, sein Herz zu erweitern, denn die Verheißung bezieht sich nicht nur auf ihn. Er sagt: „Sie wird einen Sohn gebären und du wirst ihm den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.“ (Mt 1, 21) Gott sagt ihm tatsächlich, dass das, worauf er sich einlässt, schwierig ist, dass aber nicht nur für ihn, sondern für die ganze Menschheit ein verborgener Segen darin liegt. Du musst dein Herz auf andere Dimensionen der Liebe ausdehnen und du  wirst das Glück erfahren, das ist in dem Fall, vor dem  du  Angst hast. 

Als Joseph die Erklärung erhält, erwacht er im Gehorsam gegenüber dem, was der Herr ihm gesagt hat, aus dem Traum. Wir alle brauchen dieses Evangelium. 

 Wir hörten von Joseph, dass er gerecht war. Aber wenn er der Gerechtigkeit gefolgt wäre, hätte er Maria zum Stadttor zu den Ältesten begleitet und sie des Ehebruchs beschuldigt. Maria würde gesteinigt werden, er würde nicht riskieren, seine Ehre zu verlieren. Nehmen wir diese schwierige Situation wie Joseph an. Im Gebet niederknien, und Gott anflehen: Erkläre mir diese Situation,  meine Pflichten. Er erklärt mir auf seine Art, was los ist. Wir bitten um eine solche Haltung.

Da wir Kinder Gottes und Zeugen seines Reiches sind, dürfen wir nach Christi Wort zum Vater beten.

Wer Gott mit ganzem Herzen dient, wird bei den Frieden finden.

Wir bitten den Herrn. Selig, die nicht zurückblicken nach den Gütern dieser Welt und tauglich befunden werden für das Reich.

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