Erntedankfest

Erntedankfest.
Von den vollen Scheunen der Erde müssen wir unsern Blick emporrichten zu den ewigen Wohnungen des Himmels, zu dem von welchem jede gute Gabe kommt, zu den herrlichen Behausungen, in welche auch wir einst gesammelt werden sollen, als reiche ewige Ernte. Danket für die zeitliche Ernte. Lasst uns dem Herrn, unserem Gott, Dank sagen :denn wir haben alle Ursache dazu. Gott verdanken wir die Erfordernisse einer Ernte, nämlich das Feld, auf das wir säen- es ist von Gott: die Kräfte, mit denen wir arbeite-sie sind von Gott: die Mittel, mit denen wir die Äcker bestellen-sie sind von Gott: den Samen, den wir ausstreuen-er ist von Gott so wunderbar eingerichtet: die Zeit, in der wir den Samen ausstreuen, die Ernte einheimsen können: das Gedeihen der heutigen Ernte. Gott war es, der den Samen aufgehen ,die Saat heranwachsen, die Ähren reifen ,die Frucht so vortrefflich ausfallen ließ .Weder der ist etwas, welcher pflanzt, noch der welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.1.Kor 3,7. Gott muss erst noch seinen Segen zum Genüsse der Fruchte verleihen, er muss uns bei der Gesundheit, die Früchte erhalten. Daher darf vom Dankgebete das Bittgebet um eine glückliche Zukunft nicht getrennt werden.
Vor dem Genüsse der Gaben zu danken ist die beste Zeit, es zu tun, weil dann der Genuss selbst gesegneter und verdienstlicher ist. Aber so, wie wir heute danken , wollen wir es jedes Mal tun, bevor wir das tägliche Brot genießen. In Gemeinschaft mit allen zu danken ist die beste Gesellschaft, es zu tun. Wir alle essen dieselben Gaben, die Früchte derselbe Erde dem Leibe nach, wir nähren auch die Seele mit dem gleichen Brote: wir alle müssen demselben himmlischen Vater Lob und Dank darbringen. Vor dem heiligsten Altarsakramente zu danken ist der beste Ort, es zu tun. Dasselbe Brot, das wir zur Erhaltung des Leibes verwenden, ist hier in ein Brot verwandelt, das zur Nahrung unserer Seele dient. In diesem Brot ist der nämliche Gott verborgen, der uns die eine wie die andere Nahrung schenkt. Wie geziemend ist es also ,dass wir hier auch für alles unsern Dank aussprechen. Welches ist aber der beste Dank? Der ist in den Worten angezeigt. Arbeitet für die ewige Ernte. Das ist das eigentliche Hauptgeschäft eines jeden Sterblichen, dass er für eine ergiebige ewige Ernte sorge. Ihr müsst in ähnlicher Weise dieses Geschäft betreiben, wie ihr es in Hinsicht der zeitlichen Ernte haltet. Ihr selbst gleichet dem Ackerfelde. Gottes Ackerfeld , Gottes Gebäude seid ihr 1.Kor 3,9 Ja, ihre Seelen sind es, von denen Gott ernten will., die er deswegen von seinen Arbeitern bebauen und bestellen lässt, nachdem er sie um einen unendlichen Preist erkauft hat. Dass aber das Feld Früchte bringe, dazu müsst ihr selbst mithelfen und mitarbeiten. Ihre Arbeit gleiche der Arbeit auf ihren Äckern. Ihr müsst es mit dem Samen göttlichen Wortes übersäen lassen, es vor dem Froste der Gleichgültigkeit ,vor der Hitze der Leidenschaft, vor den Ungewittern schwerer Sünden bewahren. Ihr müsst Gott um das Gedeihen bitten, müsst euer Herz vor der Sonne der göttlichen Liebe bescheinen, vom Regen der göttlichen Gnade fruchtbar machen lassen. Wenn ein Boden den häufig herabströmenden Regen trinkt und denen, für die er bebaut wird nützliche Gewächse hervorbringt, empfängt er Segen von Gott. Die Ernte wird dann auch der Ernte in ihren Scheunen gleichen. Die Engel sammeln die guten Garben die frommen Seelen, in die himmlischen Scheuen, das Unkraut aber binden sie zusammen und übergeben es dem Feuer.

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