4. Adventsonntag 2011B

Wie oft ist es uns schon passiert, dass uns jemand um etwas bat, aber wir nicht hilfsbereit waren. Meist ist es mit einer Ausrede zu Ende gegangen. Ich werde mir das noch überlegen; ich werde noch nachdenken. Sicher, uns gefällt nicht die Ungefälligkeit der Menschen. Gestehen wir ein, wie oft wir nicht bereit waren zu helfen. Die heilige Maria ist für uns ein Beispiel. Ihre Bereitwilligkeit, zu helfen, ist erstaunlich. Sie wusste nicht, was auf sie wartet. Sie verstand nicht ganz gut, was Gott von ihr verlangte; sie wusste auch, dass sie gesteinigt sein konnte, und doch zögerte sie nicht. Sie wusste, dass man Gott gehorchen soll. Deshalb die Worte. Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort. Maria verhandelt nicht mit Gott . Sie verlangt nicht Zeit zur Überlegung; sie denkt nicht nach, ob es sich lohnt. Sie gibt gleich Gott ihr „Ja“, ihr ganzes Leben ist geprägt von Gotteswille . Sie wollte den Gotteswillen erfüllen. Deshalb war Maria geistlich vollkommen, heilig. Johannes der Täufer fordert uns auf. Tut Busse. Maria fordert uns auf. Sagen Sie zu Gott ja. Wir ignorieren entweder diese Aufforderung oder sagen. Woher soll ich wissen, was Gotteswille ist? Es gibt mehr Quellen, aber wir sind nicht genug empfänglich dafür. Empfindsam. Darum können wir manchmal den Willen Gottes nicht erkennen. Die erste und verlässlichste Quelle ist die Heilige Schrift. Darin lesen wir, was Gott von uns will. Wenn wir auch in der Kirche die Worte der Heiligen Schrift hören, vergessen wir sehr schnell, was wir gehört haben. Die weitere Quelle, in der sich Gott uns seinen Willen offenbart, ist das Gewissen . Das Gewissen ist eigentlich die Stimme Gottes in uns. Wie oft wollen wir in uns diese Stimme zum Schweigen bringen? Wie oft wollen wir sie verwischen.. Auch die Situationen des täglichen Lebens teilen uns den Gotteswillen mit. Wenn wir den Gotteswillen erkennen, haben wir die Pflicht, ihn zu erfüllen. Wie oft sehen wir lieber nur uns selbst, unsere Vorteile, unsere Bequemlichkeiten. Sehen wir, wie viele Quellen uns Gott gibt, um seinen Willen zu erkennen. Wir spüren schon , wo der Fehler ist. Er ist in uns. In unserer Ungefälligkeit. Wir verschließen die Augen vor Gottes Willen. Bemühen wir uns mehr Gotteseingebungen wahrzunehmen, damit wir immer mit Maria „ja“ sagen können zu Gottes Wille. Papst Johannes Paul II. hat am 3.11.1985 den holländischen Karmeliter und Journalisten Tito Brands heiliggesprochen. Nach dem Einmarsch der Hitlerarmee wurde Tito ins Konzentrationslager Dachau verschleppt, weil er in seinen Zeitungen die Artikel für die Nazis nicht veröffentlichen wollte. Als er bereits schwach war, wurde er in den Behandlungsraum übertragen. Nicht deshalb, um ihn zu heilen, sondern um sein Leben zu beenden. Das sollte eine junge Schwester mit einer Spritze Phenol machen. Knapp vor dem Tod gab ihr Tito einen Rosenkranz und sagte zu ihr. Beten Sie für mich, aber auch für sich selbst. Sie antwortete ihm, dass sie nicht beten könne. Sie war Nationalsozialistin. Tito sagte zu ihr. Wenn sie nicht weißt, gegrüßt seist du Maria zu beten, sie möge wenigstens bitte für uns Sünder beten. Die erste Frucht seines Opfers war die Bekehrung der jungen Schwester, die sein Leben beendete. Sein Opfertod war nicht vergebens. Erfüllen wir Gottes Wille auch dann, wenn das von uns ein Opfer erfordert. Dann wird unser Leben die richtige Orientierung haben, das richtige Ziel und den Wert.

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