4. Adventsonntag C Lk 1,39-45

Das heutige Evangelium bietet uns drei Elemente an, die unsere weihnachtliche Freude erhöhen können. Zuerst hörte man, dass Maria in das Haus des Zacharias eintritt und Elisabeth grüßt. Dieser Gruß bewirkte, dass das Kind, das Elisabeth in ihrem Schoß trug, mit Freude hüpfte und Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt wurde. Sehen Sie, was hier einen aufrichtigen Gruß hervorbringen konnte. Das bestätigt Pater Perin. Er erzählt, dass sich eines frühen Morgens eine Gruppe der Pfadfinder um gute Werke zu tun entschloss. Am Abend versammelte sich die Gruppe und erzählte, welche guten Taten sie getan haben. Als die Reihe an das jüngste Mitglied der Pfadfinder kam, sagte dieser traurig, dass er keine Gelegenheit hatte, eine gute Tat zu vollbringen. Später kam ein Mann und wendete sich an den Leiter der Pfadfinder mit folgenden Worten. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken. Ich war heute im Wald mit der Absicht, meinem Leben ein Ende zu bereiten. Ich begegnete diesem jungen Pfadfinder. Und er zeigte auf den Jüngsten der Gruppe. Er begrüßte mich so schön, so herzlich, dass ich wieder Sinn in meinem Leben fand. Sehen Sie, welche wichtige Bedeutung ein Gruß haben kann. Jemanden begrüßen heißt, mit der betreffenden Person in Kontakt zu sein oder mit ihr in Kontakt zu treten. Deshalb sollte unser Gruß nie formell sein. Ich erinnere mich daran, wie unsere Nachbarin einmal sagte: „Aus dem ganzen Miethaus begrüßen nur zwei Menschen die Leute wirklich herzlich.“ Das waren mein Vater und Herr Bohunicky. Diese Frau hatte recht, denn es war wirklich so. Das zweite Element, auf das wir unser Augenmerk richten sollen, sind die Worte von Elisabeth. Woher geschieht mir dies, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt. Aus diesen Worten hören wir die Freude über den Besuch Marias bei Elisabeth. Ein Besuch ist Ausdruck der mitmenschlichen Liebe. Selbst Jesus schätzt den Besuch sehr hoch. Er würde sagen. Ich war krank, und ihr habt mich besucht. Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Ich möchte an dieser Stelle den Fall der Eltern Friedrich Ozanams erwähnen, der ein großer Apostel der Armen war. Seine Eltern waren Ärzte. Sie kamen hauptsächlich in die armen Viertel und heilten die Kranken, ohne finanzielle Gegenleistung zu verlangen. Als sie alt geworden sind, entschieden sie sich nur, die Menschen zu besuchen, die im Erdgeschoss wohnen, denn das Treppensteigen hinauf machte ihnen Schwierigkeiten. Einmal sagte Ozanam Vater, dass in einem Haus im vierten Stock ein Kranker liegt. Ozanam sagte. Ich gehe zu ihm. Bitte, sagen Sie es nicht meiner Frau. Sie würde beunruhigt sein, weil ich mein Herz schonen soll. Als er ins Zimmer des Kranken eintrat, sah er, dass am Bett eine Frau saß. Als er näher kam, sah er, dass es seine Frau war. Sie blickten einander an und lächelten. Sollte unser Besuch nicht ein Dienst an anderen sein? Das dritte Element, worauf uns das heutige Evangelium hinweisen will, sind die Worte, die Elisabeth zu Maria sagte. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllen werde, was ihr vom Herrn gesagt worden ist. Diese zwei Frauen redeten über den Glauben. Leider sieht das in unseren Familien ganz anders aus. Wir reden über alles, nur nicht über den Glauben. Der Glaube ist Tabu geworden und das ist nicht gut. Wie könnten wir in unseren Familien das Thema Glauben einführen? Die geistlichen Schriftsteller sagen, dass mit dem Lesen der Heiligen Schrift leichter ein Zugang erreicht werden kann. Der gelesene Bibeltext sollte die Familienmitglieder zum Gespräch über den Glauben anregen. Ein russischer Schriftsteller fühlt, dass er bald sterben wird. Er rief zu seiner Frau und seinen Kindern zu sich und bat sie, ihm aus der Heiligen Schrift die Geschichte vom verlorenen Sohn vorzulesen. Das war der letzte Text aus der Heiligen Schrift, den Dostojewskij im Kreise seiner Familie gehört hatte. Dostojewskij begab sich ruhig ins Jenseits. Das heutige Evangelium ist für uns dazu da, anzuregen, diese drei Sachen lieben zu lernen. Die Besuche, den Gruß und die Gespräche über den Glauben. Ein Beispiel gibt uns die Heilige Maria. Sie besuchte Elisabeth, sie grüßte Elisabeth und sie sprach mit Elisabeth über den Glauben. Wenn wir ihr nachfolgen, wird sich unsere weihnachtliche Freude bestimmt erhöhen.

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