Die Quelle der Sünde

In der Heiligen Schrift bei Mt 15, 18-20  lesen wir: ,,Was aber aus Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein. Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenaussagen und Verleumdung. Das ist es, was den Menschen unrein macht, aber mit ungewaschenen Händen essen macht ihn nicht unrein.”

Damit wir das Wesen der Sünde und ihre Folgen  begreifen, müssen wir zuerst die Sehnsüchte und Bewegungen unseres eigenen Herzen begreifen.

 Die menschlichen Sehnsüchte

Abraham Harold Maslow (1908-1970) war ein amerikanischer Psychologe, Psychiater und Philosoph. Er ist der Begründer der Humanistischen Psychologie. Er untersuchte die Hierarchie der menschlichen Bedürfnisse, ihre Motivationen, die Selbstverwirklichung. Man spricht von der Maslowschen Bedürfnispyramide.

Stellen Sie sich vor, dass ein Mensch vom Himmel  gefallen ist! Er ist allein in einer unbekannten Welt. Er hat nichts. Wofür wird er zuerst sorgen? Wahrscheinlich um die physiologischen Bedürfnisse: essen, trinken, Kleidung haben, Besitz haben und um seine sexuellen Bedürfnisse.  Wenn er das alles hat, wofür wird er sich dann interessieren? Vielleicht um  stabile Wohnverhältnisse, soziale Sicherheiten und um ein regelmäßiges Einkommen. Nun zieht dieser Mensch in eine neue Wohnung ein und  richtet sie gemütlich ein. Er  findet eine gut bezahlte Beschäftigung und beginnt zu arbeiten.   Was unternimmt er weiter? Er wird von der Gemeinschaft  angenommen, mit den Nachbarn wird er bekannt, er hat Freunde, Bekannte, eine Familie. Was wird ihn weiter interessieren? Vermutlich will er Anerkennung und einen guten Ruf. Er wird ein erfolgreicher, anerkannter, berühmter, einflussreicher Manager. Er hat ein schönes Haus, eine liebe Familie, er lebt ein reges gesellschaftliches Leben. Genügt das oder fehlt noch etwas?

Die Forderung nach Transzendenz, also das grundsätzlich Nicht-Erfahrbare, das sich der sinnlichen und geistigen Erkenntnis entzieht.  Gemeint ist da das Überschreiten der eigenen Grenzen und der Anteil an etwas Erhabenen, etwas Ewigen. Auch das sind Bedürfnisse des Lebens. Unsere Sehnsüchte verschieben sich während unseres Lebens hin zu etwas Höherem.

1. Physiologische Bedürfnisse

2. Das Bedürfnis der Sicherheit und Stabilität

3. Die sozialen Beziehungen

4. Die Anerkennung

5. Das Bedürfnis der Transzendenz

Die tiefe Bedeutung dieser Folge

Wir leben auf einer schönen Erde, die uns alles zur Befriedigung unserer Bedürfnisse bietet und sie zeugt so von der Schönheit und Freigiebigkeit des Schöpfers.

Die Kirche – Sie ist die Gemeinschaft der Menschen, die ihren Glauben leben, wo gegenseitige Liebe ist, wo die Menschen das Evangelium  hören, das uns die Kirche vermittelt. Der Glaube gibt uns notwendigen Mut und das richtige und gesunde Selbstbewusstsein, das nicht aus einer Waghalsigkeit quillt, sondern aus dem Vertrauen auf Gott, der uns liebt. In der Kraft des Glaubens, den wir in der Gemeinschaft der Kirche haben, wächst der Mut, den Weg   der Verwandlung anzutreten. Wir Menschen sind Söhne und Töchter Gottes.

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