Lk 4,14-22
Lk 4,14-22 10. Jänner – Freitag
Ohne Zweifel hatte das Volk große Freude, Jesus zu sehen, von dem man sich bereits so viele Wundertaten erzählte. Eine große Menge Menschen strömte in der Synagoge zusammen, um ihn zu hören. Da wandte sich Jesus an den Vorsteher der Synagoge, der ihm das Buch des Propheten Jesaja reichte, um eine Stelle daraus zu lesen. Welche Aufmerksamkeit, welche gespannte Erwartung, welche feierliche Stimmung war in der ganzen Versammlung. Sie hatten so eben das prophetische Wort gehört – wie kräftig, wie erhaben! „Wer ist das, von dem der Prophet spricht?“, so dachten die Nazaräer. Wer ist das, über dem der Geist des Herrn ruht, der Gesalbte, der gesandt ist, den Armen zu predigen, die Blinden zu heilen, die Gefesselten zu lösen. Er saß vor ihnen, er war in ihrer Mitte, aber sie kannten ihn nicht. Doch sie richteten ihren Blick auf ihn, warteten, was er sagen werde und waren begierig, sein Wort zu hören. Wie oft ist Jesus bei uns, aber wir kennen ihn nicht. Würden wir doch wenigstens auf ihn unsere Augen richten, statt uns mit anderen Dingen zu zerstreuen. Würden wir doch begierig darauf sein, sein Wort im Innern unseres Herzens zu hören. Er würde seinen Mund öffnen und zu unseren Herzen reden. Die gegenwärtige Weihnachtszeit ist diese Zeit, wo jener auf Erden erschienen ist, den der Herr zu senden versprochen hat, den Gesalbten, auf dem der Geist Gottes ruht. Er sagte: Habt ihr nicht gehört, wie bei seiner Taufe im Fluss Jordan der Heilige Geist über sein Haupt herabgekommen ist. Habt ihr nicht gehört vom Himmelreich auf Erden, das Johannes, mein Vorläufer, in der Wüste angekündigt hat und das auch ich verkündige? Habt ihr nicht gehört, dass durch meine Wundermacht die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Sünder sich bekehren. Überrascht von der wunderbaren Übereinstimmung dessen, was die Propheten vom Messias sagten und was sie von Jesus gehört hatten, bezeugten alle, dass er die vollkommene Wahrheit gesprochen hat. Welchen Eindruck musste der Vortrag Jesu auf sie gemacht haben? Nicht bloß ihr Verstand war davon gefangen genommen worden, auch ihr Herz war entzückt von der Lieblichkeit der Gnade, mit welcher Jesus sprach. Ach, warum sind nicht alle auf einmal gläubig geworden ?
Denken wir darüber nach, was wir an uns selbst oft erfahren haben, wenn wir die Kraft , die Schönheit des göttlichen Wortes bewunderten , und wie schnell wir das gehörte Wort aber anzweifelten oder nicht befolgten!
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