Jesus kam zu den drei Jüngern zurück, und sie wieder schlafend antraf, sprach er zu ihnen:,, schlaft nur und ruht es ist genug, die Stunde ist gekommen, sieh, der Menschensohn wird in die Hände überliefert. Steht auf , lasst uns uns gehen. Seht, der mich verraten wird, ist nahe. Und wirklich näherte sich schon Judas der Verräter und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und Prügeln. Es entstand aber ein Gezänk zwischen dem Verräter und den Kriegsknechten. Judas wollte nämlich, getrennt von den Kriegsknechten, ganz allein wie ein Freund zu Jesus hineingehen und sie sollten dann nachfolgen, als wenn sie von ungefähr dahergekommen wären, aber dieser Plan wollte den Kriegsknechten nicht zusagen, sie hielten den Judas fest und sagten:Nicht so , du sollst uns nicht entlaufen , bis wir den Galiläer haben.
Jesus ging nun selbst der Rotte der Soldaten etwas entgegen, und Judas näherte sich dem göttlichen Heilande. stellte sich als einen aufrichtigen Freund, und gab dem Herrn den Verräterkuß mit den Worten: Meister, sei gegrüßt. Ó der entsetzlichen, teuflischen Bosheit. Jesus aber begegnete dieser furchrbarer Vermessenheit mit den liebevollsten Worten, und sprach zu ihm: ,, Freund wozu bist du gekommen? Mit einem Kusse verräts du den Menschensoh“? Jesus nennt Judas , der doch sein Feind war, noch seinen Freund, er bietet ihm nochmal seine Gnade an, er erinnert ihn noch liebevoll an sein furchtbares Vergehen, aber alles ist vergebens. Wir sind da äüßerst entrüstet über den Verrat, den Judas an seinem Herrn verrübt:-aber zürnen wir nicht so fast über Judas, sondern über uns selbst. Denn wie oft sind nicht auch wir schon an Jesus zu Verrätern geworden? Er hat uns gleich dem Judas ,aufgenommen in die Zahl seiner Jünger, uns bekleidet mit dem Kleide der Unschuld und der Kindschaft Gottes, uns groß gezogen in seiner heiligen Kirche, uns gespeist an seinem heiligen Tisch. Und zum Dank für diese Wohltaten haben viele ihn verraten. Alle, die absichtlich die Sünde begehen, sind Jesus Feinde geworden.
Als Jesus von Judas den Verräterkuß empfangen, trat er den bewaffneten Kriegsknechten entgegen, und sprach zu ihnen.; ,,Wen sucht ihr?“ Sie antworteten ihm: ,,Jesus von Nazaret“. Er sprach zu ihnen; ,,Ich bin es“ da wichen sie zurück und fielen zu Boden. Sonderbar. Was war es , dass diese Kriegsknechte zu Boden warfen? Jesus wollte auch die Kriegsschaar warnen, er zeigte ihnen dass keine Hand an ihn legen, ihm kein Haar seines Hauptes krümmen könnten, wenn er sich ihnen widerssetzen wollte, wenn er sich ihnen nicht freiwillig hingebe. Jesus fragte die Kriegsknechnechte noch einmal. Wen sucht ihr. Sie antworteten Jesus von Nazareth. Da sprach es zu ihnen, ohne mehr einen Strahl seiner göttlichen Majestät durchblicken zu lassen. Ich habe es euch ja schon gesagt, das ich es bin, wenn ihr also mich sucht , so lasset diese da – er meinte seine Jünger- gehen. So hatte sich der Herr selbst freiwillig in ihre Hände gegeben. Der Augenblick war da den die Propheten Jahrhunderte vorherverkündeten, den er selbst deutlich vorhergesagt hatte mit den Worten mit den Worten ; ,, Des Menschensohn wird in die Hände der Sünder überliefert und den Heiden übergeben werden. Und nun ward der Herr Himmels und der Erde gleich dem größten Verbrecher und Missetäter gefangen genommen; und damit er ihnen, sich freiwillig in ihre Hände gegeben hatte. Sie legten ihm eine schwere Kette teils um den Hals, teils um den heiligen Leib und befestigten an derselben vier Stricke . So sehen wir also Jesus am Ölberge gefangengenommen, gleich einem Räuber und Mörder, wir sehen ihn grausam gebunden in den Händen seiner Feinde. O welch ein schmerzlicher Anblick. Ó Jesus es ist möglich ,meine Augen täuschen mich nicht? Du, der ewige Sohn Gottes, der Herr des Himmels und der Erde, der allmächtige und unermässliche Gott, , der das unermessliche Weltall geschaffen, der mit einem Winke die ganze Welt vernichten kann. Ja in den Händen der Verächstlichten aus den Menschen. Ja so ist es. Meine Augen täuschen mich nicht. Die Sünden der Welt, auch unsere Sünden haben Jesus so grausam gebunden und gefesselt. So haben wir also Jesus im Anfang seines Leidens, in seiner Angst und Traurigkeit, in seiner Gefangennehmung am Ölberge geschaut. Das ist erst der Leiden Anfang Vergessen dieses Jammerbild von Jesus am Ölberge nicht, sondern behalten wir es im Gedächtnisse und noch fester im Herzen.