Der Glaube eines katholischen Christen ist eine Gabe Gottes,ein inneres, übernatürliches Licht,durch dessen Strahlen den Menschen erleuchtet. Alles fest und unbezweifelt für wahr hält, was Gott geoffenbaret hat und durch seine Kirche zu glauben vorstellt. Wir glauben einem braven und redlichen Menschen auf sein Wort. Dies ist ein bloß menschlicher Glaube. Glauben wir aber Gott selbst, seinem Worte und seiner Offenbarung, so haben wir einem göttlichen Glauben. Der Glaube ist in Wahrheit die größte Wohltat des Himmels. Darum ruft schon der heilige aus. Der Glaube ist das höchste Geschenk des Himmels, besser als Gold, Silber, Geld, Landgüter und Reichtum. Wie bedauerungswürdig war nicht der Zustand der Welt ohne Glauben, vor dem Christentum. Was war die Religion der alten Heiden? Die Sonne, den Mond , das Feuer, die Erde betete sie als Götter an. Die Seligkeit des andern Lebens setzten sie ins Fechten , Jagen und Biertrinken aus der Hirnschale erschlagener Feinde. Deshalb gaben sie dem Toten auch seine Waffen mit in das Grab, weil sie glauben er bedürfe derselben in der Ewigkeit. Ja, ohne wahren glauben gibt es keine Zufriedenheit, keinen inneren Frieden. Ist dann unser heiliger Glaube nicht besondere Wohltat des Himmels? Vergessen es aber nicht, der Glaube ist nur ein pures Gnadegeschenk Gottes. Gott de Herr ist uns dies nicht schuldig aus purer Gnade hat er uns zum wahren Glauben berufen. Er hätte uns ja auch unter Heiden geboren werden lassen können . Wir würden vielleicht so namenlos blind und unglücklich sein wie diese Heiden. Ihr seid aus Gnade gerettet werden , ruft uns der heilige Paulus /Eph 2,8/ zu durch den Glauben und das nicht aus euch, denn es ist eine Gabe Gottes. Und bei Johannes/6, 29/ Dies ist Gottes Werk , dass ihr glaubt. Sollen wir nicht dem Herrn für die große Gnade der Berufung zum wahren Glauben aus der Fülle unseres Herzens danken?
Der Glaube ist zweitens ein inneres, übernatürliches Lichtes, dasss den Menschen zur Erkenntnis der christlichen Geheimnisse erleuchtet. Der Glaube ist ein Licht. Daher sagt der heil. Chrisostumus: Der Glaube ist wie eine Lampe. Wie die Lampe das haus, wo sie ist, erleuchtet, so erleuchtet der Glaube die Seele, damit sie erkenne, was der menschliche Verstand nicht durchschaut, wohin er nicht zu bringen vermag, dahin reicht der Glaube. Wie das Licht die Finsternisse durchdringt, sagt der heilige Bernhard so durchdringt der Glaube die christlichen Geheimnisse. Er begreift das Außerordendentliche hin, er versteht das Unbekannte, er erfaßt, was nach diesem Leben kommt, ja die Ewigkeit selbst schließt er gewissermassen in seinem Schoße ein. Der Glaubr ist ein übernatürliches Licht, auch unsere Vernunft ist ein Licht, aber nur ein natürliches. Mit dem Lichte der Vernunfte durchblicken wir unendlich viele Dinge; aber in den Himmel hinein durchblicken und in die Ewigkeit schaut nur der Glaube. In Dingen der Religion ist das Licht der Vernunft dunkel,ja oft sogar total finster. So lange die Menschen nur durch das Licht der Vernunft, nicht aber durch das des Glaubens erleuchtet wurden, waren selbst den gelehrtesten Männern die wichtigsten des Heiles, die Lehre von Gott, von der manschlichen Seele, von der Tugend und Ewigkeit rätselhafte oder ganz unbekannte Dinge; sie wußten bei all ihrer Gelehrsamkeit hievon weit weniger, weniger als jetzt die kleinen Kinder wissen, die nur in den ersten Wahrheiten des Christentums unterrichtet sind.
Der Glaube ist ein inneres Licht; er ist wie ein Blitzstrahl, der die Seele des Menschen durchfährt und ihm mit dem Auge des Geistes seinen Gott, die Herrlichkeit des Himmels, die Größe und Wahrheit des Christenthums schauen läßt. Oder betrachten wir einmal die Martyrergeschichten. Zur Zeit der Christenverfolgungen wohnten oft viele Heiden den Hinrichtungen der Christen bei; auf einmal wurde der Eine oder Andere von dem Gnadenlichte des christlichen Glaubens ergriffen, und der noch kurz zuvor der henker eines christlichen Blut zeugen war, wird von diesem himmlischen Galubenslichte innnerlich so erleuchtet, dass er sich frei und offen gleichfalls als Christ bekennt und freudig für Christus Blut und Leben hinopfert. Das ist die Macht des inneren, übernatürlichen Glaubenslichtes. So hell brennt dieses Licht, so mächtig leuchtet es hinein in die Seele des Menschen.