Geschichte des Leidens und Sterbens Jesu I.
Die bewaffnete Rotte führte Jesus gefangen und gebunden zuerst zu Annas, dem Schwieger des Hohepriester Kajaphas. Dieser Annas, bereits ein hochbejahrter Greis, war früher Oberpriester, und stand auch jetzt noch, da er das Hohenpriester amt nicht mehr bekleidete, bei dem Volke in großem Ansehen. Man führte daher Jesus zu ihm , damit er, mit ihm ein Verhör vornehme. Annas fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. Dieses tat er nicht aus Gerechtigkeit liebe, sondern in der Absicht, einen Grund zu seiner Anklage und Verurteilen zu finden. Jesus erwiederte ihm: Ich habe öffentlich vor der Welt geredet: ich habe immer in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und ich habe Nichts im Verborgenen geredet. Was fragst du mich? Frage diejenigen, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe, siehe,diese wissen wissen, was ich geredet habe. Joh 18,20-21. Jesus redet hier mit edler Freimütigkeit , er beruft sich auf Tausende von Zeugen, die von seiner Lehre genaue Kenntnis besitzen, und die alle bekräftigten müssen, dass er immer nur Wahres und Gutes gelehrt habe. Auf diese Antwort gab Einer von denen, der dabei stand, Jesu einen Backenstreich und sprach. Antwortest du so dem Hohenpriester Joh 18,22. Das ist die erste Mißhandlung, welche Jesus erfährt. Ein elender Knecht erstreckt sich Jesus ins Angesicht zu schlagen. Und Annas , hat kein Wort , den elenden Knecht wegen seiner ruchlosen Tat zurechtzuweisen. O Jesus unter welche Menschen bist du geraten. Jesus sprach zum Knechte . Habe ich unrecht geredet, warum schlägt du mich. Joh 18,23.
Von Annas wurde Jesus zu Kajaphas geführt. Dieser, noch gottloser, als sein Schwiegervater Annas, hatte bereits, hatte bereits die Priester, Schriftgelehreten und Ältesten des Volkes um sich versammelt. Er und die Ratsversammlung hatten auch mehrere falsche Zeugen, die sie um Geld angeworben, in Bereitschaft, um so Mittel und Wege zu finden, Jesus des Todes schuldig um gerichtet zu werden. Es treten viele Zeugen auf, und legen ihre falschen Zeugnisse wider Jesus ab. Allein diese Zeugen stimmen, wie es Lügnern fast immer geht, nicht zusammen. Einer widerspricht dem Anderen. Zuletzt kommen noch zwei Zeugen und bringen vor. Dieser hat gesagt . Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und ihn nach drei Tagen wieder aufbauen. Math 26,61. Jesus hatte Jesus nicht von der Zerstörung des Tempels zu Jerusalem, sondern von seinem Tode geredet und bildlich die Wahrheit ausgesprochen, dass er in drei Tagen wieder von den Toten auferstehen werde. Somit war auch auch dieses Zeugnis falsch und überhaupt unzureichend , auf Grund desselben ein Todesurteil zu fällen. Da stand der Hohenpriester auf und sprach zu ihm. Antwortest du nicht auf das, was diese gegen dich zeugen? Jesus aber schwieg still und antwortete nicht. Warum schwieg Jesus sowohl auf die Anklagen der falschen Zeugen als auf die Frage des Kaiphas? Aus dem einfachen Grunde, weil er wußte, dass alle Verteidigung fruchtlos. Kaiphas ärgerte sich über das beharrliche Stillschweigen Jesu und sprach zu Jesus im feierlichen Tone. Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du Christus, der Sohn Gottes bist. Und Jesus erwiedertte dem Kaiphas. Du hast es gesagt. ja ich bin es. Ich sage euch aber. Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Kraft Gottes sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Jesus weiß, dass ihm diese Erklärung den Tod bringen werde, aber er ist bereit, sie mit seinem blut zu besiegeln. Als der Hohepriester dieses Bekenntnis aus dem Munde Jesus vernommen hatte, zerriß er seine Kleider und sprach. Er hat Gott gelästert. Was haben wir noch Zeugen nötig? Siehe, nun habet ihr die Lästerung gehört. Was dünket euch? Sie aber antworteten und sprachen. Er ist des Todes schuldig. Wie verhält sich Jesus bei dem Rufe der Gottlosen. Entrüstet er sich. Äußert er Unwillen? Nein dies tut unser Heiland nicht. Nachdem das Verhör mit Jesus im Pallast des Kaiphas beendigt war, nahmen ihn die Diener und Soldaten, und führten ihn in den Vorhof hinab, um ihn dort den übrigen Teil der Nacht zu bewachen. Welch eine harte Nacht vom grünen Donnerstag auf den Charfreitag. Welch eine harte Nacht für unseren Erlöser. Sie spieen ihm in`s Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten ; sie gaben ihm Backenstreiche, verhüllten ihm die Augen uns sprachen. Weissage uns Christus , wer ist s der dich geschlagen hat? Und noch viele andere Lästerungen redeten sie wider hin. Math 26,67. Vor Annas und Kajaphas litt er Verläumdungen, Spott und die schmählichste Mißhandlungen . Aber alles dieses war nur der Anfang seines Leidens , noch weit größere Schmerzen warteten auf ihn. Ach wie teuer ist Jesus unsere Erlösung zu stehen gekommen. Beherzigen wir dieses und zeigen wir uns ihm dankbar dafür.
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